Tierschutz

Warum so viele Tierschutzvereine scheitern! The reason why so many animal welfare organisations fail!

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Das dumme an der Arbeit für Tiere ist die Tatsache, dass es eigentlich die Arbeit mit Menschen ist, die sie erst ermöglicht.

Menschen sind schwierig. Menschen die Tiere verstehen und lieben, sind nicht unbedingt die größten Menschenfreunde. Menschen, die im Tierschutz aktiv sind, haben meist alle ihre eigene, nicht immer leichte Vita, die sie erst zu diesem Thema herangeführt hat. Da nehme ich mich nicht aus :-). Aber wir müssen alle zwingend zusammen arbeiten, wenn es funktionieren soll, wenn wir es wirklich ernst meinen!

Natürlich kann man auch privat, für sich allein viel bewegen. Doch wer sich privat im Tierschutz engagiert kommt immer irgendwann an Grenzen. Privatpersonen können nur ein gewisses Pensum schaffen, Privatpersonen können keine Spendenquittungen ausstellen, Privatpersonen verfügen allein meist nicht über die so dringend benötigten Mittel, um umfassend zu helfen. Taucht man erst einmal in die Szene ein und ist nicht aus Stein, dann möchte man umfangreicher helfen, so viel steht fest! In meinem Blog über Tierschutz zu schreiben macht mir Freude und ist das, was ich eigentlich immer wollte. Aber effektive Hilfe benötigt Strukturen und Gemeinschaft.

Also tat ich das, was ich eigentlich nie wollte, ich gründete einen Verein. Das ist nun zwei Jahre her und seitdem bin ich zwar überglücklich über das Erreichte  aber verfluche mich dafür, warum ich diese Idee gegen jedes Bauchgefühl trotzdem verwirklichte. Denn der Preis war die Freiheit. Vereinsarbeit ist völlig anders, als allein zu arbeiten.

Viele Freunde unseres Vereines wissen gar nicht, wer wirklich hinter den meisten unserer Aktivitäten steckt, welche enormen Strukturen aufgebaut werden mussten, welche Kontakte und Vernetzungen dafür nötig waren und selbst enge Mitstreiter ahnen nur, was es bedeutet, jeden Tag, 365 Tage im Jahr, ein Rad zu drehen, (ein ziemlich sperriges Rad), das jeden Tag größer wird.

Kaum jemand kann sich vorstellen, was es wirklich bedeutet, eine Firma zu führen, deren Kunden auf Gedeih und Verderb zum Überleben auf das Funktionieren dieser Firma angewiesen sind (die hungrigen und kranken Tiere)  deren Mitarbeiter nicht entlohnt werden können, die einzig zur Arbeit erscheinen oder spenden, weil sie Lust dazu haben, die jeden Tag ausfallen könnten oder hinwerfen, was sie auch regelmäßig tun, die manchmal auch unfähig sind oder unfair und deren Bindung an die Firma jeden Tag aufs neue erbettelt, ermutigt, erkämpft oder geworben werden muss. Das tut der Chef.

Der „Chef“ bin in diesem Fall ich. Ein Chef, der ohne Bezahlung und Dankeschön rund um die Uhr (und damit meine ich wirklich, rund um die Uhr!) zur Verfügung steht und alles einbringt, was er irgend kann und hat. Der über rechtliche und steuerliche Vorgaben wachen muss, Kontakt hält zu Spendern, Partnervereinen, Aktiven, Adoptanten, Pflegestellen, Medien, Behörden, Sponsoren, Mitstreitern, der alle Genannten in Balance und bei Laune halten muss, der die Veröffentlichungen einholt, übersetzt, erstellt, bearbeitet, teilt, kommentiert, erwidert oder verbessert, Ausfälle ersetzt und dazu noch 1000 andere Dinge im Vorbeigehen erledigt, die von Kisten schleppen bis zu anspruchsvollen Verhandlungen mit ausländischen Zollbehörden so ziemlich alles beinhalten.

Ein Chef, der ganz gleich, wie es ihm selbst gerade geht, dabei stets positiv, freundlich, höflich und ausgleichend, gleichzeitig aber zielgerichtet und energisch auftritt, oder das zumindest versucht,   ….denn jeder Fehler kostet entweder Geld, den Ruf, wichtige Verbündete oder, noch schlimmer …Tierleben. Ich habe panische Angst vor Fehlern. Immer werden dann die darunter leiden, die sich auf mich verlassen. Ich muss funktionieren.

Kein Geld – kein Futter, kein Geld – keine medizinische Behandlung, keine Texte und Veröffentlichungen- keine Adoptionen und Spender und damit die Möglichkeit, auf die täglichen Hilferufe einzugehen, die jeden Morgen in der Post sind. Sie kommen von Tieren und Menschen, die mir sehr am Herzen liegen. Wie ich auf diese Hilferufe reagiere, entscheidet nicht selten über Leben oder Tod.

Also liefere ich das Gewünschte. Meist macht es mir großen Spaß, denn jedesmal, wenn sich der Ausdruck im Gesicht eines Tieres nach der Rettung von blankem Elend in satte Zufriedenheit verwandelt, geht mir das Herz auf und diese Freude nutzt sich nie ab. Im Gegenteil…Ich schreibe meist, …denn einiges an Kontakten, die verbunden mit diesen Tätigkeiten in mein Leben herein brachen, hatte ich mir nie gewünscht. Niemand wünscht sie sich!

Ich bedanke mich eigentlich den ganzen Tag. Pausenlos.  Bei den Mitarbeitern, weil sie beitragen, bei den Spendern, weil sie spenden, bei den Rettern, weil sie retten und bei den Adoptanten, weil sie adoptieren. Mein eigener Part fällt meist in die Rubrik „Selbstverständlich“.

Jeder, der seinen Teil dazu beiträgt, hat diesen Dank auch verdient und er kommt ehrlich und von Herzen. Manchmal staune ich nur noch, wie hingebungsvoll einige unserer Mitstreiter Zeit, Geld und Energie für die Sache investieren, bin fast beschämt über die Großzügigkeit unserer Spender, weiß, wem es leichter oder schwerer fällt, so viele verzichten auf Dinge, nur um bei uns helfen zu können und trotzdem  muss ich jeden Tag aufs neue bitten, mehr von allem  zu erhalten, mehr Einsatz, mehr Geld, denn das Rad wird ständig größer und es muss laufen.

Viele wissen nicht, dass ich all dies neben einem Fulltime Job bewältige. Ein Job, der mir zum Glück oft die Zeit lässt, nebenbei schnell etwas zu bearbeiten. Was nicht erledigt werden kann, wird in die Nachtstunden gepackt. Meine Nächte sind kurz geworden. Trotzdem gibt es immer wieder Beschwerden, wenn sich etwas verzögert, wenn Fehler passieren oder nicht angemessen reagiert wird. Ich bin keine Maschine, manchmal zu emotional, manchmal nicht genügend informiert, manchmal einfach … Ich.

Es gab keine Anfeindung, keine üble Nachrede, keinen Vorwurf, keine Häme, die nicht bereits über mich ausgeschüttet wurde, weil ich tue, was ich tue und wie ich es tue.  Anstatt mich in schädliche Diskussionen verwickeln zu lassen, anstatt diese Menschen samt ihren Unverschämtheiten und Lügen öffentlich in der Luft zu zerreißen, was zugegebenermaßen manchmal sehr reizt, (und wozu ich rhetorisch und auch von meinem Temperament her durchaus in der Lage wäre) , stelle ich eigene Befindlichkeiten grundsätzlich zurück, atme tief durch und denke an die, die jetzt von meiner Geduld abhängig sind. Es geht um die Tiere. Alles, was gut für den Verein ist, ist gut für sie. Leider ist es längst nicht immer gut für mich.  Jeder, der bei uns mitwirkt, tut es für die Tiere, nicht für mich. Manchmal habe ich den Eindruck, das wird verwechselt.

Delegieren ist eine tolle Sache.  Wer sich etwas im Vereinsrecht auskennt weiß, das letztlich immer der Vorstand haftet. Jeder andere im Verein kann bei jedem Fehler sagen…ooops, sorry…mir reicht es jetzt, …und weg ist er. Nicht, dass das nicht bereits passiert wäre. Umfangreiche Hilfe benötigt feste Strukturen. Wir haben tolle Leute, wir haben die Besten :-), trotzdem lässt sich ein Teil der Arbeit und die Verantwortung nicht delegieren. Ich hafte nicht nur finanziell und rechtlich, ich habe auch meinen Namen für diese Sache gegeben und vieles, was funktioniert, funktioniert deshalb, weil die Menschen wissen, sie können mir vertrauen, sie wissen, ihre Spenden werden umsichtig eingesetzt und ihre Arbeit wird sehr wertgeschätzt.

Mittlerweile glaube ich zu wissen, warum viele Tierschutzvereine scheitern. Fast alle hängen auf Gedeih und Verderb an wenigen Verantwortlichen, sie alle kennen das, was ich hier beschreibe und je nachdem wie leidensfähig oder auch wie hartnäckig diese sind, trennt sich bald die Spreu vom Weizen. Wobei in diesem Fall die „Spreu“ ,  nämlich alle Kämpfer an der Front, die aufgeben und hinschmeißen, mein vollstes Verständnis haben.

Unser Verein befindet sich gerade an der Schwelle zum „richtig Durchstarten“, alle großen Ziele sind in Reichweite.  Damit geht der Marathon  eigentlich erst los, denn wir haben uns erst warm gelaufen. Mein erstes Ziel habe ich erreicht. Vor zwei Jahren hatten wir nichts, kein Geld, keine Unterstützer, keine Strukturen und Netzwerke, keine Ahnung! Heute tritt ein solider Verein an, mit tollen Unterstützern, gutem know-how und einem ausgezeichnetem Ruf. Wir haben bereits so viel Leid gelindert oder ganz verhindert und Chancen geschenkt. Ich sollte glücklich sein, und stolz!

Aber ich bin auch müde, einfach nur unendlich müde und habe Sehnsucht nach der Zeit, als auch ich sagen konnte,  „es reicht …. ich schmeiße jetzt hin“ …wenn mir etwas nicht gefallen hat, wenn jemand unverschämt war oder sich meine Interessen und Schwerpunkte ändern . Wenn ich mir wieder selbst aussuchen möchte, mit wem ich Umgang pflege und welches Mass an Unverschämtheiten zu ertragen ich bereit bin, wenn ich einmal zu oft vergeblich auf Solidarität von Team-Mitgliedern oder ein persönliches Wort der Anerkennung von Partnern gewartet habe.

Ich kann es nicht mehr, ohne dabei viel Schaden anzurichten und Hilfsbedürftige im Stich zu lassen. Das macht mir manchmal Kopfzerbrechen, denn niemand möchte so auf Dauer leben. Ich ganz sicher nicht!

Ich glaube, so mancher Tierschutzverein besteht nur deshalb noch, weil jemand ein freundliches Wort zur rechten Zeit sagte, weil in den Communites immer wieder wunderbare Menschen beweisen, dass es auch anders geht und weil all die großen und kleinen Wunder, die möglich sind, wenn man gemeinsam an einem Strang zieht, uns alle immer wieder beflügeln, trotzdem weiter zu machen  ❤

 

(c) Bettina Marie Schneider (Frieden für Pfoten e.V.)

Tropfen

 

 

 

The reason why many animal welfare organisations fail

The critical thing with working for animals is the fact, that it actually means working with humans to make it possible in the first place.
Humans are difficult. Humans who understand and adore the animals are usually not huge philanthropists. Humans actively working in animal welfare often have their own, not always easy, vita which brought them to this topic to begin with. And I’m not saying that I’m an exception. 🙂 But we all have to work together if we want to make this work, if we really mean it!
Of course you can have impact as a single person. But the one who is committed as a private person without an organisation is going to reach their limits after some time. Individuals cannot work so much, individuals cannot write contribution receipts, individuals often don’t have the much-needed financial backup on their own to help comprehensively. And if you really get into the topic, you do want to help more comprehensively, that’s for sure!

That’s why I did what I actually never wanted to do, I founded a society. This was 18 months ago and since then there hasn’t been a single day when I wasn’t exuberantly happy about what we have achieved so far, but haven’t cursed myself why I realized this stupid idea against every sense of my intuition. Because the price to pay was freedom.

Most of our society’s friends don’t even know who is behind the most of our activism, and even closed co-activists can only sense what it means to spin a wheel (a pretty cumbersome wheel) every day, 365 days a year, which becomes bigger every day. Hardly anyone can imagine, what it really means to lead a company whose customers (the hungry and sick animals) rely on the survival and functioning of this company whose employees can’t get compensated, who only show up for work because they want to and who could drop out any given day, which is something they do on a regular basis, and whose commitment for this company has to be scrounged, encouraged, hard won or aquired every day all over again. This is what the boss is doing.

In this case, the “boss” is me. A boss who is available 24/7 (and I really mean 24/7!). For 18 months, every day. Who has to supervise legal and fiscal requirements, is in contact with donors, partner organisations, activists, those who want to adopt an animal, foster homes, media, public authorities, sponsors, combatants, who has to jolly along everything and everyone and hold them in balance, who checks the publications, translates, creates, edits, shares, comments, replies and handles a thousand additional things seemingly in a breeze, which includes nearly everything from hauling heavy boxes to challenging negotiations with foreign customs. A boss who is positive, friendly, polite and balancing and simultaneously purposeful and resolute, or gives the best at all times, ….because each and every mistake costs either money, image, important allies or, even worse, animal’s lives. I am terrified of mistakes. Because that would mean that those who rely on me would have to suffer. I have to perform.

No money – no food, no money – no medical aid, no money – no way to respond to daily calls for help which are in the daily mail. So I deliver. Mostly it’s a lot of fun, because every time when I see an animal’s expression change from plain suffering to fullest satisfaction after being rescued, I am so happy and this joy never wears off. It’s quite the opposite…

I say thank you seemingly the whole day. Without a break. Everyone who contributes deserves this and it truly comes from my heart. Sometimes I can only be astounded at how much time, money and energy some of our combatants invest in this and I am almost ashamed about our donors’ generosity. I know how difficult it is for some and not maybe so difficult for others, so many pass up things, only to be able to help us and despite this I still have to ask every day anew for more of everything: more commitment, more money, because the wheel is getting bigger regularly and it has to work.

Most don’t know that I have to master a full-time job, too. A job which fortunately often leaves some time to do some things along the way. The stuff I can’t do during this time is handled in the evening and nighttime. My nights have become short. But still there are complaints if something is delayed, when mistakes happen or don’t get responded appropriately. I’m no machine, sometimes overly emotional, sometimes not informed enough, sometimes just… Me.

There wasn’t a single hostility, no defamation, no accusation, no malice, that hasn’t already been poured over me, because I do what I do, the way I do it. Instead of letting myself get tangled in destructive discussions, instead of publicly pulling apart those people with all their lies and presumptuousness, which, to be honest, is something I would like to do at times (and which is something I absolutely would be capable of with my rhetoric and temper), instead of all of this, I always subordinate my mental state, take a deep breath and think of all those who rely on me so much. It’s about the animals. Everything good for the society is good for them, too. Unfortunately that doesn’t automatically mean that it’s good for me. Everyone working with us, works for the animals, not for me. Sometimes I get the impression that this get’s confused.

Delegating is nice. Who knows a few things about legal requirements for societies also knows that the management is liable. Everyone else in the society can pull up their shoulders and say “Oops, sorry… I’m done.” and is gone for good. Not that this hasn’t happened before.
Comprehensive help needs steady structures. We have great people, we have the best 🙂,
but there is some work and responsibility that can’t be delegated. I’m not only liable financially and legally, my name and image are connected too and many of the things that work, work because the people know that they can trust me, they know that their donations are spent thoughtfully and their work gets valued.

Meanwhile I think I know why many animal welfare organisations fail. Nearly all of them are at the mercy of a few responsible persons, they all know what I am writing about here and depending on how much suffering they can take or how persistent they are, soon the wheat separates from the chaff whereas in this case the “chaff”, all the warriors at the front who give up, have my fullest understanding.

Our society is on the cusp of really taking off, all the big goals are within reach. This means the marathon is just really starting, because everything up until now was just the warm-up. I reached my first goal. 18 months ago, we had nothing, no money, no supporters, no idea! Today there is a solid society with great supporters, good know-how and excellent reputation. I should be happy and so proud! But I am tired, simply infinitely tired, too and long for the times when I, too could simply say… ooops… I’m done…. when I didn’t like something or my interests and emphasis shifted. I can’t do this anymore without causing much damage and abandoning those in need of help. Sometimes that really scares me.
But tomorrow will be a new day and giving up no option… please see above.

————–

(Thank you so much Luisa Mayr for translating this text!! Love you <3)

39 Gedanken zu „Warum so viele Tierschutzvereine scheitern! The reason why so many animal welfare organisations fail!“

  1. Sehr schöne Arbeit.Habe drei Jahre ehrenamtlich im Kinderhospiz gearbeitet.Man macht sich manchmal kaputt in dieser Welt für die gute Tat,aber wir werden eines Tagrs belohnt und das ist was zählt.

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  2. Ja, so ist es. Super geschrieben Bettina, du sprichst mir aus der Seele. 💜 Wer sich auf das Abenteuer „Tierschutzarbeit“ eingelassen hat, trifft auf diesem Weg sicherlich auf einige Menschen, die keine Menschenfreunde sind. Das kann ich nur bestätigen, leider. Aber irgendwann begegnet man auch Menschen der Art, die nicht nur Tiere verstehen und lieben, sondern die durchaus in der Lage sind, sich in Augenhöhe und mit Respekt zu begegnen. Für diese Menschen ist Anstand kein Fremdwort. Auch müssen sie sich nicht ständig für ihre Bemühungen, ihr eigenes Ego zu befriedigen, auf die Schulter klopfen. Und selbstverständlich sind sie keine alleinherrschenden Protagonisten, die die Weisheit mit Löffeln gefressen haben. 😉 Füreinander und Miteinander, statt Gegeneinander! Kämpfe weiter, du bist nicht alleine in dieser Schlangengrube. Aber es ist ja nicht nur die Freude über Happyends, die uns nicht aufgeben lässt, sondern auch das Ziel, ein Stück von diesen Taten mit in die Zukunft zu tragen. Die Arbeit wird nicht weniger und überall fehlen helfende Hände, egal, bei welchen ehrenamtlichen Aufgaben. Wo sind sie, die jungen dynamischen Leute, die nach uns kommen könnten, sollten und eventuell auch wollten? Sind sie bereits verschreckt von diesem Hickhack und allzu viel Vereinsmeierei? Um Himmels Willen, bloß nicht! Aber ohne Umdenken wird das „Vereinssterben“ weiter vorangehen. Auch wenn es wünschenswert ist, dass die ewigen Nörgler, Verleumder, Saboteure, Mobber und Besserwisser eines Tages aussterben – den Gefallen werden sie uns nicht tun. Solange Menschen auf diesem wundervollen Planeten existieren, wird es den Jahrmarkt der Eitelkeiten geben. Wenn jeder sich ein bisschen zurücknehmen würde… ja, dann könnte es doch klappen, oder? 😊 Wunschdenken oder Sozialträumerei? Fakt ist jedoch, können wir andere nicht ändern, fangen wir bei uns selbst an. Daher, lasst bei allem Elend in der Welt uns nicht noch von so einem Bullshit herunterziehen, wo es eigentlich um Nichts geht. Bleiben wir bei uns. Konzentrieren wir uns auf das Wesentliche und gehen mit gutem Beispiel voran! Spreu wird vom Wind davongetragen.

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  3. Es macht es ein kleines bisschen leichter, zu sehen, dass genau dies, was ich tagtäglich empfinde, kein einzig unserem Verein zuzuschreibendes Problem/Thema ist, sondern leider überall das gleiche….mir hat noch nie ein Text so sehr aus dem Herzen gesprochen – ich führe einen Verein seit 3 Jahren, und es wird mit keinem Tag einfacher. Danke für diese Zeilen!

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  4. Gut zu lesen, dass es anderen auch ähnlich geht. Ich halte mit der Salzburger Tierzuflucht (vormals Schnauzerl-Verein) nun schon 20 Jahre durch 🙂 und habe ähnliches erlebt. Habe meinen Verein aber anders aufgestellt. Ich verlasse mich weder auf Spender noch auf Mitarbeiter. Lg. Linda

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  5. Fast ein wenig unheimlich diesen Text zu lesen – als ob jemand in meinen Kopf gesehen und meine Gedanken daraus „geklaut“ hätte 😉
    Ich musste zwei mal lesen, um zu begreifen, dass tatsächlich ein fremder Mensch, genau die selben Erfahrungen macht, gleiche Schlüsse zieht und nahezu wörtlich beschreibt, was ich gerade erst heute erst mit meiner Kollegin besprochen hatte. Also schickte ich ihr ebenfalls den Link. Keine zwei Minuten später hatte ich sie am Telefon: „Unglaublich! Wer hat das geschrieben?“

    Danke, dass du es so treffend formuliert veröffentlicht hast! Ich bin zwar nicht sicher, ob es mich beruhigt zu wissen, dass es anderen genauso geht, denn es macht ja leider nichts leichter, aber es ist spannend und ich habe zumindest das Gefühl, dass wir nicht auf einem völlig falschen Weg sind.
    Das Morphogenetische Feld lässt grüßen 🙂

    Falls es dich beruhigt, wir sind seit 2012 auf dem Weg und ständig an unseren Grenzen, aber aufgeben ist keine Option. Nur manchmal träumen – was wäre wenn
    .wir diese große Verantwortung nicht hätten
    . wir wieder einmal Freizeit hätten (Ulaub träume ich nicht einmal mehr)
    . wir nicht ständig auf die Befindlichkeiten anderer achten müssten, um unsere Schützlinge optimal zu unterstützen
    . wir dieses (oder jenes) Projekt ausgelassen hätten
    . usw……….

    Tja, zu spät. Der Zug ist abgefahren.

    Ich wünsche uns allen, alles Gute! Ich wünsche uns Kraft, Kreativität und Humor. Und ich wünsche uns Glück! Denn das brauchen wir, egal wie verantwortungsvoll wir unsere Arbeit machen. Manchesmal einfach Glück……

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  6. Wirklich gut geschrieben und mir aus der Seele gesprochen…was den Tierschutz allgemein, das Vereinsleben mit allen Hürden, Höhen und Tiefen angeht , aber auch und vor alle, was auf einem Vorstand on top an Verantwortung lastet, die einem manchmal einfach nur Angst macht und dass letzte bischen Schlaf auch noch raubt- obwohl man so unsagbar müde ist von all dem und dem Fulltimejob „nebenbei“…Dennoch gehen wir ins 11.Jahr und ich hab ein tolles Team, ein paar ganz tapfere, fleißige und treue Mitstreiter, die mich nach Kräften unterstützen und auch mit einigen anderen Vereinen netzwerken wir wirklich sehr fruchtbar…und ich hoffe, die Kraft reicht noch lang…bei mir , meinen Kollegen und bei Euch allen, die ihr in das selbe unergündlich tiefe Wasser gesprungen seid, weil ihr wißt : es ist richtig .Und dafür von mir ein Danke an Euch !

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  7. Erkenne mich fast zu 100 % in diesen Statement wieder
    Besonders in den Punkten
    Anfeindungen, üble Nachrede und Vorwürfe betrifft, von Leuten die keine Ahnung haben, wie es hinter den Kulissen her geht und die sich leicht beeinflussen lassen und mit Scheuklappen durchs Leben laufen.
    Schlimm die Leuten, die einer Fellnase einen Pflegestelle oder ein festes Zuhause in Aussicht gestellt hatten und sich dann von den Lügen beeinflussen lassen und die reservierten Tieren in Stich lassen.
    Immer wieder gibt es vereinzelte Menschen, die ihre eigenen Befindlichkeit in den Vordergrund schieben, tage- und wochenlang nichts besseres zu tun haben als Rund-um alle meine Kontakte anzuschreiben und einen schlecht zu machen … Die sogar nicht davor zurück schrecken, Behörden und Ämter anzuschreiben, mit fadenscheinigen Geschichten, die dann dort nicht auf fruchtbaren Boden gehen, weil wir arbeiten sauber und das schon seit Anbeginn.
    Ich weiß, dass es sich nicht lohnt öffentlich gegen Lügen und Gerüchte an zu gehen, weil die darunter leiden werden sind am Schluss die Tiere … die Zeit, die man sich aus den Rippen dafür schneiden muss um sich zu rechtfertigen.
    Ich halte schon seit 7 Jahren das Ruder in meinen Händen und wie du auch schreibst 365 Tage und das ganz ohne eine Bezahlung und keinerlei Anerkennung in der Familie oder im direkten Umfeld – ganz im Gegenteil.
    Man braucht ein verdammt dickes Fell und sehr, sehr gute Nerven und ein sehr, sehr gutes Team im Hintergrund, die einen immer mehr Arbeit abnehmen und die zu einen halten, auch wenn ich nicht immer sooooo nett zu jeden einzelnen bin …
    Danke an alle die sich täglich bei uns einbringen, die uns unterstützen mit ihrer Zeit und ihren Geld und die an uns glauben
    Monika von Bodeguero in Not e.V.

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  8. Das trifft den Nagel auf den Kopf und es ist unendlich traurig, dass es leider kein Einzelfall ist. Seit 8 Jahren führe ich einen kleinen Gnadenhof für Pferde und Ponys und ich kenne diese Momente, der Kraftlosigleiten und des Zweifels. Aber auch das Wissen, dass wir weiter machen müssen, allen Widrigkeiten zum Trotz, da es nicht um uns und unsere Befindlichkeiten geht, sondern um Tierleben, die sonst dabei aufgegeben werden, wenn wir aufgeben. Ich wünsche allen meinen Kollegen, diese unendliche Kraft und Geduld und Stärke , diesen eingeschlagenen Weg weiter zu gehen. Tierschutz ist gleichzeitig auch Menschenschutz und es gibt auch die tollen Momente, in denen man weiß, man ist nicht alleine, wenn man Schulter an Schulter steht und gemeinsam alles bewältigt was tagtäglich anfällt. Ich bin sehr dankbar für mein tolles Team und freue mich über jede Helfende Hand die dazu kommt.
    Tamara vom Gnadenhof Tierhilfe Kraichgau e.V

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  9. Oh Bettina!!!!!
    Dass könnte fast Wort für Wort ich geschrieben haben!
    Wow, danke. Weiterhind viel viel Kraft im TS! Zusammen sind ( wären ) wir stark!
    Ursula
    Ursulas Tierhilfe ohne Grenzen ( UToG )

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  10. Ich schließe mich an, du sprichst auch mir aus der Seele. Wir können nicht einfach sagen, ich hab keine Lust mehr, ich nehme mich raus. Aber das schaffe ich auch nicht, obwohl es jeden einzelnen Tag unsagbar an meinen Nerven zerrt, jedoch Tiere im Stich lassen … niemals! 😦

    Weiterhin viel Kraft!

    LG doris

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  11. Ganz toller Artikel. Und beeindruckend neben einer Vollzeitanstellung einen Verein aufzubauen. Die Gefahr ein Burnout zu haben bei einer solch emotionalen Arbeit ist leider hoch. Trotzdem weiterhin viel Erfolg und ein paar Entspannungsstunden zwischendurch.

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  12. Dankeschön für das nette Feedback ❤ Wir sind ein tolles Team und ich hoffe sehr, die Arbeit wird sich weiter verteilen und die Strukturen festigen. Aber es ist kein Zufall, dass so viele an der Tierschutz Front im Burnout enden…ich kann mir zumindest den Frust von der Seele schreiben, das tut auch manchmal gut ;-). Liebe Grüße!

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  13. JA,du hast es so wahrheitsgemäs beschrieben……..ich kann es nachempfinden.Seit über 20 Jahre opfere ich mein Leben für die Tierrettung. Es ist und bleibt ein ständige Kampf. Man kommt an ende seine kräfte. Urlaub…????? was ist das ????Ich kenne nichts mehr,ausere Liebe zu meinen Hunden die mir alles geben was ich wo anders nicht mehr habe. Freude,spass,liebe…..aber auch viele Schlaflose Nächte,keine Zeit für mich selbst mehr,manchmal kaum die zeit um für sich zu kochen. Aber, die schöne Nachrichten und Bilder die ich bekomme,wenn wieder einer meiner schützlingen glücklich ist, das lässt mich alle mühe vergessen und gibt mir neue KRAFT um weiter zu machen. Die Tiere danken uns.
    Wünsche dir viel kraft,und gebe nicht auf,mach weiter.
    Wida,vom Tierhilfe-Istrien

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  14. Du machst eine tolle Arbeit, liebe Bettina.
    Aber schau auch ein bissel mehr auf DICH. Was nützt es, wenn du dich reinhängst und dann schlapp machst? Da ist niemandem mit geholfen.

    Ich arbeite ja auch ehrenamtlich, und ich musste auch lernen, dass ich nicht unkaputtbar bin.

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  15. Danke, dieser Text spricht mir aus der Seele. was es bedeutet, an der Spitze eines Tierschutzvereins zu stehen, kann nur nachvollziehen, wer ebendort steht. Was mir am meisten gefehlt hat in den letzten 10 Jahren, ist der Austausch mit Menschen, die exakt das gleiche durchmachen wie ich.
    dein Text hat für mich jetzt eine Lücke geschlossen.
    dieses „mit Menschen umgehen, obwohl man eigentlich doch nur den Tieren helfen möchte“ ist auch für mich die größte Herausforderung des Tierschutzes. Dass dabei sehr viele Menschen schwierig sind, brauche ich nicht zu erwähnen.
    Danke!

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  16. Bettina ❤ Den Text zu übersetzen war mir ein Fest! Er ist so wahr und so tief aus dem Herzen. Das kenne ich nicht anders von dir, aber er trifft irgendwie ganz besonders den Nagel auf den Kopf. Alleine, wie viele hier sich damit identifizieren können.
    Wie du schon sagst, das bisher war das Aufwärmen: Jetzt geht es richtig los! ❤
    Ich glaube du weißt es, aber ich mag es gerne nochmal sagen: Ich bin sehr froh, dass ich dich kennen gelernt habe und im Team mit dabei bin! Es mag sein, dass oft die Grenzen zwischen "dabei sein um der Tiere willen" und "dabei sein für Bettina" verschwimmen, da mag ich mich nicht ausschließen, dass mir das nicht auch mal passiert. Ich sehe es als ehrliches Kompliment an dich, weil du ein großes Vorbild bist. Ich hoffe sehr, dass dir das Kraft gibt und nicht nimmt, denn als Energiesauger soll das nicht gedacht sein 🙂

    An alle, die hier kommentieren, und die sich so sehr in diesem Artikel wiederfinden: Ich wünsche euch von Herzen die Kraft und den Mut, weiter zu machen. Ihr leistet Großartiges und macht unsere in Teilen sehr kaputte Welt zu einem besseren Ort, und sei es nur ein kleines bisschen. Ich kann nur für mich sprechen, aber dafür bin ich euch sehr dankbar. Es braucht Menschen wie euch, die andere Menschen inspirieren Großes zu wagen und Dinge selbst in die Hand zu nehmen. In welcher Form das ist, das ist vielleicht gar nicht so wichtig, aber es ist toll und hoffentlich findet auch ihr zahlreiche Mitstreiter, die euch nach Kräften unterstützen.

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  17. Wie sehr mich deine lieben Worte freuen, kannst du nicht einmal erahnen, liebe Luisa. Ich bin sehr, sehr dankbar mit so wunderbaren und talentierten Menschen arbeiten zu dürfen und Du hast durch deine IT Kenntnisse einen unglaublich wichtigen Bereich unserer Arbeit aus den Kinderschuhen geholt. Dafür von Herzen Dankeschön! Aber noch viel schöner ist die entstandene Verbundenheit ♡♡♡

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  18. Liebe Jana, wenn du die Kommentare hier liest, dann weißt du. ..Wir sind nicht allein ♡

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  19. Vereine sind eine komplexe Sache. Wer anderweitig nichts zu sagen hat, versucht das oft in einem Verein. Das wiederum sorgt häufig für Missgunst und Intrigen – unter denen das eigentliche Vereinsthema schrecklich leidet.

    Besonders im Wiener Umfeld musste ich oft genug sehen, wie Vereine deswegen zerfielen. Andere traten in Vereine (und Hilfsorganisationen) ein, um zu helfen, wobei sie nur ihr eigenes Wohl und Wunsch nach Anerkennung im Auge haben. Nicht mehr. Die Vereine, die anders sind, wo die Mitglieder am gleichen Strang ziehen, sind erfolgreicher, weil alle das gleiche Ziel (den Vereinszweck) im Auge haben. Mit deiner Vermutung liegst du also durchaus richtig. Wir leben nur leider in einer Zeit der Egomanie.

    Besonders traurig ist es, wenn es um Tiere geht. Diese armen Geschöpfe können rein gar nichts für den Schwachsinn, den egomanische Menschen anrichten, nur um ihr eigenes Ego in den Mittelpunkt zu rücken. Haustiere sind vielfach nur noch Accessoires und werden entsorgt, wenn sie lästig sind.

    Ich merke ja selber, wie schwer es ist gute Katzensitter aufzutreiben, wenn man mal in den Urlaub möchte. Ego hier – Ego da. Das Traurige ist, diese Menschen sehen es nicht einmal. Aber Hauptsache das Selfie ist gelungen und wir sind auf YT oder FB oder anderen Seiten da. Und das arme Tier leidet!

    In diesem Sinne möchte ich dir einfach nur Danke sagen, für das was du tust. Denn wie du schreibst, einfach ist es wirklich nicht. Besonders, wenn Menschen sich nur noch für sich selber interessieren die Tiere aber links liegen lassen.

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  20. Ungeachtet dessen, dass ich die geschilderten Abläufe in der Tierschutzarbeit bestätigen kann, da auch ich einen Tierschutzverein seit 5 Jahren betreibe, finde ich, dass hier eine bisweilen einseitige Schilderung erfolgt ist. Wer sich im sozialen Bereich betätigt, wird schnell herausfinden, dass soziale Arbeit unendlich viel Engagement erfordert. Diese Tätigkeiten sind ja deswegen so anstrengend, da wir hier Vorreiter sind, um nicht hinnehmbare Zustände versuchen zu beseitigen. Die Schilderung des enormen Einsatzes, den man aufbringen muss, ist daher im gewissen Sinne normal. Wenn man dabei allerdings Tätigkeiten in anderen Berufsgruppen als Vergleich herbeizieht, ist natürlich alles sehr schwer und die übliche Arbeitszeit wird auch überschritten. Auch vermisse ich, dass hier detailliert vorgetragen wird, welche Freude und wie sinnstiftend die Tätigkeit (u. a.) im Tierschutz ist. Wie auch sonst, scheitern eben einige dabei und andere nicht. Was ich sehr widersprüchlich finde, ist die Anmerkung, dass die Tierschutzarbeit nicht erfolgt wäre, wenn man vorher gewusst hätte, was auf einem zukommt. Na und? Wer weiß dass schon im Einzelnen? Hieran kann man sich selbst erproben und gewinnen oder eben nicht.
    Annette Hohlefeld
    Tierobhut e. V.

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  21. NUR EIN EINZIGER BLICK IN DIE AUGEN MEINER SCHÜTZLINGE UND IHR SCHLAGENDES HERZ ZU SEHEN GIBT MIT SO VIEL KRAFT IMMER DA ZU SEIN WENN DIE NOT SO GROSs IST UND DAS LEBEN AN EINEM KLEINEN FADEN HÄNGT.

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