Vor jeder guten Medienkampagne steht, oder sollte zumindest die Frage stehen: Was möchte ich damit erreichen?
Wenn die Antwort darauf lautet, zu provozieren, zu verstören und jede Menge Ablehnung und Unverständnis auf mich und damit auch auf das Thema zu ziehen, das ich vertreten möchte, dann halte ich die neueste PETA Kampagne für gelungen. Falls damit etwas anderes beabsichtigt war, dann wohl eher nicht.
Ich bin PETA Fan der ersten Stunde und habe dafür in der Vergangenheit gerne die ein oder andere dumme Bemerkung eingesteckt. Weil ich es besser wusste, weil mir die gigantische Aufklärungsarbeit, die Erfolge für Tiere und Tierrechte über Jahrzehnte und auch der persönliche Einsatz und die Liebe zum Tier an der Mitarbeiterfront geläufig war. Es gibt keine vergleichbare Organisation die so viel für Tiere bewirkt hat.
Nur mittlerweile… tue ich mich zunehmend schwer, zu erklären, was mit den neuesten Kampagnen gemeint sein soll. Weil ich sie selbst nicht mag, weil ich sie kontraproduktiv und abstoßend finde, denn sie bewirken in meinen Auen genau das Gegenteil dessen, was sie sollten.
Was genau sie eigentlich bewirken sollen … das verstehe ich auch nicht wirklich. Die unguten Ergebnisse der letzten PR Arbeit kann man jedoch in zig Artikeln und zu tausenden in den Kommentarspalten nachlesen. Ob man den Tieren und der Glaubwürdigkeit damit wirklich einen Gefallen getan hat?
Mir geht es persönlich gegen den Strich, wenn Kinder auf ihren CO2 Verbrauch heruntergerechnet werden, wenn plakativ Sexverbote für Fleischesser gefordert oder vorgeschlagen werden, wohlwissend, dass nun selbst die wohlgesonnensten Medien am Rad drehen werden und mit ihnen Millionen von Menschen, die dicht machen für sämtliche PETA Botschaften…. auch für die Kampagnen, die eigentlich jeder verstehen sollte und deren Inhalten grundsätzlich zustimmt, selbst wenn er selbst noch nicht so weit ist, sie umzusetzen.
Tja, jetzt liegt es an mir, an allen Tierschützern, immer wieder zu erklären, was PETA sich wohl bei solchen Äußerungen denkt und ob sie wirklich so abgehoben und radikal sind, wie sie sich im Außen geben. Keine Ahnung, wie man das erklären soll.
Das Ganze lässt mich etwas ratlos zurück, so wie vermutlich viele PETA Supporter und Fans, die mit „toxischer Männlichkeit“, „Sexverboten“ und co für den Klimaschutz wenig am Hut haben, die PETA stets für ihre konstruktive Arbeit für Tierrechte mochten … Was alle anderen über diese Statements denken, die bereits vorher PETA gegenüber kritisch waren, das kann ich mir ungefähr ausmalen. Steht ja überall nachzulesen.
Ja, PETA macht es mir und vielen anderen wirklich schwer mit solchen Äußerungen. Denn jedes mal, wenn ich ab jetzt einen Missstand mit den gut recherchierten Fakten von PETA unterlegen möchte, wird sich jemand berufen fühlen, etwas zum Thema Sexverbot zu kommentieren, darüber, wie ernst man PETA allgemein noch nehmen kann, … und ich würde es ihnen nicht einmal verübeln.
Vielleicht bin ich einfach nur zu alt für diese Sorte provokativer PR, die heute angezeigt ist. Natürlich bleibe ich weiterhin PETA Fan, so viele wunderbare Dinge für Tiere gehen auf das Konto dieser Tierrechtsorganisation.
Aber geht es bitte wieder eine Nummer kleiner in Sachen Provokations-PR?
Hab das Gefühl, in der Peta – Marketingabteilung hat sich ein Tönnis-Mitarbeiter oder jemand vom Bauern-Verband eingeschlichen . Sozusagen Geheimagent 00Meet. Wie dumm kann man eigentlich sein? Bin entsetzt über so viel Unvermögen. Diese Kampagne hat mal richtig „Wählerstimmen“ gekostet. Bei der visuellen Darstellung von Gewalt gegen Tiere hält sich Peta zurück , um keinem Fleischkonsumenten zu kompromittieren…. Und hier liefert man Argumente um jetzt erst recht Fleisch zu fressen.
Man Peta, was ist da schief gelaufen…
LikeGefällt 1 Person
Selbst wenn es als Satire gemeint war, als Provokation … ging der Schuss nach hinten los. Wirklich Schade!
LikeLike
Liebe Bettina Marie,
dass man manchmal provozieren muss, ist klar. Nur dies geht zu weit. Niemand lässt sich gern bevormunden.
Aufklären, sachlich bleiben, auch mit schlimmen Bildern. Steter Tropfen höhlt den Stein.
Herzliche Grüße, bald wieder aus Bayern
Claudia
LikeGefällt 1 Person
Vielleicht ist es der (mehrheitlich abgestumpften?) Generation „Aufmerksamkeit“ geschuldet.. siehe insta & co… Gewalt ist viel in Film, Fiktion und allen Medien – es mag der Versuch sein, überhaupt noch eine Sekunde .. Herz.. Hirn.. Verhaltensänderung .. und Traurigkeit für das immense Tierleid zu bekommen
LikeGefällt 1 Person
Ich denke, dieses Mal wurde ein Weg eingeschlagen, der eher genau das Gegenteil bewirkt und viele PETA Unterstützer der Lächerlichkeit preis gibt.
LikeLike