Aufreger, Tierschutz, Katze

Bye-bye PETA … hier trennen sich unsere Wege!

Ich war PETA Fan der ersten Stunde. Weil ich Tiere liebe, weil ich alle Tiere liebe, weil ich jedem Tier ein artgerechtes Leben wünsche und weil ich es ungemein wichtig finde, wenn sich eine große Organisation dafür ausspricht.

Man muss nicht immer einer Meinung sein. Gemeinsame Ziele verbinden. Als PETA ein Sexverbot für fleischessende Männer forderte, zuckte ich nur mit den Schultern, über diesen geschmacklosen „Werbegag“, der ziemlich nach hinten losging.

Die neuste PETA Kampagne richtet sich jedoch gegen artgerechte Haltung, sie unterstützt einen neuen, unguten Trend, den ich nicht bereit bin mitzutragen. Man kann nicht einerseits für ein Leben ohne Käfige stehen und andererseits fordern, dass freiheitsliebende Tiere wie Katzen grundsätzlich ein Leben in Gefangenschaft verbringen sollten.

Was war passiert?

Die neueste PETA Kampagne zeigt eine Collage zweier Katzen. Eine wohlgenährt und mit einer dieser unsäglichen Schleifchen um den Hals. (zumindest bei PETA sollte man wissen, dass Schleifchen und Kostümchen für Katzen, für alle Tiere ein No Go sind! …) die andere, verwahrlost und in schrecklichem Zustand, eine der unzähligen heimatlosen Streunerkatzen, die hungert und ohne jede Versorgung ist.

Dazu der Text: Katzen, die im Haus gehalten werden, leben 12-20 Jahre. Katzen, die im Freien leben, leben 5 Jahre oder weniger. Katzen sind keine wilden Tiere – sie gehören ins Haus.

Ich würde eher die Katzenhaltung für immer beenden, als eine gesunde Katze, in einem Umfeld, das Freigang erlaubt, ein Leben lang einzusperren, ihr alles vorzuenthalten, was ein artgerechtes Katzenleben ausmacht.

Katzen im Haus zu halten ist eine gute Alternative, wenn man versucht, möglichst auf ihre Bedürfnisse einzugehen und wenn keine andere Option möglich ist. Diese Form der Haltung jedoch als neuen, „tierlieben“ Goldstandard anzupreisen halte ich für falsch, für nicht artgerecht und für ein Desaster für Millionen Katzen, die durchaus ins Freie könnten, wenn die neue menschliche Vorstellung von „artgerechter Tierhaltung“ nicht eher den goldenen Käfig propagieren würde.

Wir haben viel zu viele heimatlose Streunerkatze, deren Leben ein einziges Elend ist. Deren Vermehrung zu unterbinden, ihre Versorgung zu verbessern, habe ich mir zum Ziel gesetzt.

Es gibt Millionen Katzen, die im Haus gehalten werden und dort ein zufriedenes Leben führen. Es gibt jedoch auch Millionen kastrierter und gepflegter Freigängerkatzen, für die diese Option Lebensqualität und Gesundheit bedeutet.

Nicht jede Katze ist gleich. Nicht jede Katze hat die gleichen Bedürfnisse. Es gibt die buchstäblichen Stubentiger und es gibt die Abenteurer. Ein „kleines“ Revier umfasst bei einer Katze, die ihren Bewegungsradius selbst wählen darf, etwa 1.500 bis 2.000 Quadratmeter. Die bewegungsfreudigen und neugierigen Tiere laufen in einer Nacht bis zu 10 Kilometer Wegstrecke ab.

Man könnte bei dieser Argumentation auch Hunden eine entsprechend große Sandkiste in die Wohnung stellen und sie verlassen die Räumlichkeiten bis an ihr Lebensende nicht. Katzen sind leider in den wenigsten Fällen für eine Leinenführung geeignet. Sie empfinden Leinen und Halsbänder als Bedrohung und als Zwang und verweigern sie.

Nun propagiert PETA also grundsätzlich lebenslang Hausarrest für alle Katzen, unabhängig von den jeweiligen Rahmenbedingungen und preist diesen dramatischen Einschnitt in Lebensqualität und Freiheit als „artgerecht“ und mit dem Vergleichsbild einer vernachlässigten Straßenkatze ohne Zuhause an. Das ist nicht nur irreführend sondern so ziemlich das Gegenteil dessen, was ich mir unter Tierliebe vorstelle.

Wer sein Tier liebt, der wird ihm das größtmögliche Maß an Freiheit gewähren, das unter den gegebenen Bedingungen möglich ist.

Seit jeher gab es reine Hauskatzen, die glücklich leben und es gab Freigängerkatzen, die glücklich leben. BTW, meine Freigängerkatzen erreichten stets ein Alter über 18 Jahren.

Bye-bye PETA. Diese Darstellung von „Tierliebe“ ist in diesem Fall nicht meine! Ich halte sie für irreführend und höchst bedenklich und hätte mir sehr gewünscht, dass stattdessen endlich eine große Kampagne für die flächendeckende Kastration und Versorgung der Millionen heimatlosen Streunerkatzen stattgefunden hätte.

Ein Gedanke zu „Bye-bye PETA … hier trennen sich unsere Wege!“

  1. Katzen einzusperren ist barbarisch. Schluss. Punkt. Auch Hunde einzusperren und an ihrem geselligen Leben mit anderen Hunden zu hindern ist barbarisch. So weit das machbar ist, sollte man ihnen freieGesellung und Spiel ermöglichen. Genauso wie es barbarisch ist, Vögel in Käfigen zu halten, wilde Tiere in Zoos vorzuführen mit dem Argument, sonst würden sie ganz aussterben … oder Menschen einzusperren (siehe Corona-Maßnahmen).

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