Katze, Tierschutz

Manchmal denke ich, sie wären selbst auf der Straße besser aufgehoben, als bei manchen „Rettern“ …

Es ist schön, Geld zu haben … besonders in einer Zeit, in der kaum noch jemand Geld für notleidende Tiere entbehren kann. Auch wenn ich derzeit nicht oft über die Vereinsarbeit schreibe, sie ist immer vorhanden. Hier eine Mail, dort ein Austausch mit Teamkollegen, eine freundliche Antwort, wenn ein großzügiger Spender um eine Spendenquittung bittet, ein kurzes Update über die derzeitige finanzielle Situation, eine freundliche aber bestimmte Absage, wenn jemand die Leistungskraft unseres kleinen Vereins überschätzt, wenn jemand immer öfter und in kürzeren Abständen um Hilfe anfragt, die wir in diesem Umfang leider einzig unseren Langzeit Projekten anbieten können, und auch das nur unter größter Anstrengung.

Meine Vorstandskollegin Nicole hat kürzlich etwas in den Arbeitschat gestellt, ein Notfall, von dem sie erfahren hatte. Es klang bedrückend.

Eine Frau, die sich um etwa 30 Katzen kümmerte, liegt im Krankenhaus im Koma. Das blieb erst einmal vom Rest der Welt unbemerkt. Schließlich dämmerte es einer Bekannten von ihr, dass in besagtem Haushalt nun viele Katzen seit Tagen ohne Futter und Wasser waren. Eine Katastrophe …

„Alle Tiere sind erkältet und leiden an Krankheiten. Die meisten sind nicht kastriert. Dazu fehlte der Frau vermutlich das Geld. Der junge Mann, der sich im Moment kümmert, ist absolut am Limit, psychisch und finanziell. Von den 30 erbarmungswürdigen Katzen sind derzeit noch 20 in dem Haus und müssen schnellstens ärztlich versorgt werden, etc. Wir geben fürs erste Futter und Katzentoiletten. Denkst Du, ihr könntet da helfen? Wir werden auf alle Fälle versuchen, zu unterstützen, was uns möglich ist.“

Nachdem auch unsere Schatzmeisterin Claudi die Nachrichten gesehen hatte und sofort helfen wollte, war die Sache klar. Nicole ist bereits in Kontakt und wird sich weiter kümmern. Wir kamen zu dem Schluss, dass 1000 bis 1500 Euro benötigt würden, damit eine Basis Versorgung möglich wird, die wollten wir vom Frieden für Pfoten Spendenbestand an unsere Partner in Griechenland weiterreichen, damit sie helfen können.

Es ist ein gutes Gefühl, Geld zu haben, helfen zu dürfen, wenn Hilfe so verzweifelt benötigt wird. Der Gedanke, was die armen Tiere eingesperrt und verlassen, krank, hungrig und durstig, in einer verdreckten und stinkenden Wohnung erleiden mussten, ist kein schöner Gedanke.

Unzählige Leidensgenossen überleben solche Torturen nicht. Es passiert überall, jeden Tag. Manchmal denke ich, sie wären selbst auf der Straße besser aufgehoben gewesen. Sobald sich die Türen schließen, sind die Tiere dem Willen und der Verantwortung des jeweiligen Halters oder Retters ausgeliefert. Buchstäblich auf Leben und Tod. Sie können ja nicht flüchten.

Nicht jede Katze, die von der Straße geholt, die adoptiert oder gekauft wird, findet ihr Happy End hinter den Mauern eines Hauses. Das ist nur ein schönes Märchen.

Nicht jeder Hund, der in einem Shelter landet, ist dort an einem lebenswerten Ort. Viele Hunde, die traumatisiert bei ihren neuen Besitzern ankommen, wurden nicht auf der Straße sondern in einem Shelter traumatisiert.

Viele kommen vom Fegefeuer der Straße, direkt in die Hölle eines Gefängnisses, ohne Entkommen.

Für viele Tiere endet die Geschichte mit einem grauenvollen Leidensweg.

Jetzt sorgen eure Spenden dafür, dass der Leidensweg dieser bedauernswerten Wesen beendet werden kann, dass es Futter, Katzentoiletten und medizinische Versorgung gibt. Es ist ein schönes Gefühl, Geld zu haben, wenn viele andere nur noch bedauernd mit den Schultern zucken können, weil man ihnen bereits so viel genommen hat, weil viele Spender selbst um wirtschaftliches Überleben und die Versorgung der eigenen Tiere kämpfen müssen, dass nichts mehr für andere übrig bleibt.

Danke dafür ❤

Lifestyle

Fruktose … die fiese Schwester des Zuckers

Nicht nur unsere allseits geschätzte Grünen Sprecherin und selbsternannte Ernährungsexpertin, Ricarda Lang, propagiert eine Ernährung mit weniger Zucker. (Vielleicht der einzige Punkt überhaupt, auf deren endlos Liste der Forderungen und Verbote, den ich nicht sofort müde abwinken würde.)

Zucker schmeichelt den Geschmacksknospen, aber er macht nicht nur dick, er ist ein echter Killer, wenn er im Übermass genossen wird. Leider enthalten nicht nur Naschereien und Süßspeisen das weiße Genussgift, bereits die Kleinsten werden auf den Geschmack konditioniert. Als hoffnungsloser Zuckerjunkie weiß ich, wovon ich schreibe.

Auch wenn ich mich selbst nur bedingt daran halte, kenne ich die Auswirkungen auf Bauchspeicheldrüse, Leber, Zähne, Knochen, Stoffwechsel und Immunsystem nur zu genau. Da ich meine Leidenschaft nicht aufgeben möchte, versuche ich einzig dort Zucker zu konsumieren, wo ich wirklich den süßen Genuss schmecke und meide möglichst alle Lebensmittel, denen Zucker zugefügt wurde, wo er eigentlich nicht benötigt wird.

Zucker findet sich nicht nur in Süsswaren und Gebäck, ordentliche Mengen Zucker stecken in der Wurst, in Salatsoßen, in Müslis, in Fertiggerichten, in Joghurts, eigentlich in so jedem industriellen Produkt, das in den Regalen der Supermärkte steht, sogar im Katzenfutter.

In einer Veröffentlichung des NDR Ratgebers habe ich kürzlich erstaunt gelesen, dass in den Smoothies von Aldi und Rewe bereits mehr (Frucht)-Zucker steckt, als von der WHO empfohlen – sogar mehr als in der gleichen Menge Cola. Seitdem trinke ich wieder ab und an genussvoll eine Cola und mache meine Smoothies selbst. Oftmals findet sich auf der Zutatenliste jedoch nicht der Begriff „Zucker“ sondern „Fruktose“ oder „Glukose“.

Oha! Neben Zucker, wo er in einem Lebensmittel nichts verloren hat, mache ich vor allem einen großen Bogen um jede Verpackung, auf der ich den Begriff „Fruktose“ finde oder Isoglukose oder Maissirup. Vielen Verbrauchern ist nicht bewusst, welche Zuckerbomben hinter den genannten Begriffen stehen.

Vielen Menschen ist auch nicht bewusst, dass sie Fructose=Fruchtzucker, nur bedingt vertragen. Von dieser Lebensmittel-Intoleranz, die auch als Fruchtzucker-Unverträglichkeit oder Fructose-Malabsorption bezeichnet wird, sind nach Schätzungen etwa 30 Prozent der europäischen Bevölkerung betroffen. Unabhängig davon, gibt es bereits Studien, die mir alle den Eindruck vermitteln, es wäre eine gute Idee, diese Art der Süssung grundsätzlich zu meiden, obwohl überall zu lesen ist, sie wäre absolut nicht schädlicher als herkömmlicher Zucker. Vielleicht googelt ihr bei Gelegenheit selbst einmal.

In der EU dürfen Hersteller seit 2017 unbegrenzt Zuckersirup aus Mais, Getreide und Kartoffeln, (Isoglukose) verwenden. Mit dem Wegfall der Höchstquote von fünf Prozent Isoglukose in gesüßten Produkten, steigt die Menge an zugesetzten Sirupen wie Glukose-Fruktose-Sirup in Lebensmitteln beständig an. Der Grund ist simpel: Die Produktion der Zuckersirupe ist im Vergleich zu Rohrzucker oder Rübenzucker deutlich billiger.

Die Fruktose-Glukose-Sirup Mischungen haben den gleichen Energiegehalt wie herkömmlicher Haushaltszucker. Fruktose ist gesundheitlich jedoch kritischer zu bewerten.

Ein hoher Fruktosekonsum bedeutet ein erhöhtes Risiko, an Leberverfettung, Adipositas und Diabetes zu erkranken. Auch für den Harnsäurespiegel im Blut ist es nachteilig, Stichwort Gicht und Bluthochdruck. Die Leber nimmt Fruktose unbegrenzt auf und speichert dann als Leberfett. Dort hat Fett jedoch absolut nichts zu suchen, wenn wir gesund bleiben wollen 😉

Meine eigene Erfahrung hat gezeigt, dass ich nach einer klassischen Haushaltszucker- Süssigkeiten- Orgie, die nach wie vor immer einmal stattfindet 🙂, ausser einem schlechten Gewissen keine weiteren Nachwehen bemerke. Der gleiche Spass mit Lebensmitteln, deren Inhaltsstoffe die oben genannte Zuckerarten zur Süssung enthalten, und mir ist übel, das Gewebe quillt auf. Es fühlt sich an, wie ein Kater. Vermutlich ist es auch eine Art Kater, denn vor allem die Leber muss Schwerstarbeit leisten, wenn sie mit Fruktose und co zugeschüttet wird.

Die gesamte Zuckerdiskussion ist also, wie so oft, etwas komplizierter, als man auf den ersten Blick vielleicht denkt.

Vermeintlich gesunde Lebensmittel, Thema „Industrie Smoothies“, sind in Sachen Zucker oftmals nicht besser, als ein paar Rippchen Schokolade oder eine Cola. Anstatt in Zucker gebadeter Cornflakes, könnte ich in Sachen Zuckerkonsum auch gleich Himbeereis zum Frühstück wählen. Eine (ordentlich gezuckerte) Salatsoße macht aus einem gesunden Essen eher eine Süßspeise, wenn man den Zuckergehalt gegenrechnet.

Ob sich daran etwas ändert, wenn man Werbung verbietet?

Ich würde zum Wohle der Kinder eher darauf setzen, dass man ihnen in der Schule vermittelt, was in unseren Lebensmitteln enthalten ist, was diese Dinge im Körper anrichten, wo man sie auf den Verpackungen findet und erkennt.

Verbote sind manchmal unvermeidlich – aber Wissen ist Macht 🙂

Aufreger, Tierschutz, Katze

Bye-bye PETA … hier trennen sich unsere Wege!

Ich war PETA Fan der ersten Stunde. Weil ich Tiere liebe, weil ich alle Tiere liebe, weil ich jedem Tier ein artgerechtes Leben wünsche und weil ich es ungemein wichtig finde, wenn sich eine große Organisation dafür ausspricht.

Man muss nicht immer einer Meinung sein. Gemeinsame Ziele verbinden. Als PETA ein Sexverbot für fleischessende Männer forderte, zuckte ich nur mit den Schultern, über diesen geschmacklosen „Werbegag“, der ziemlich nach hinten losging.

Die neuste PETA Kampagne richtet sich jedoch gegen artgerechte Haltung, sie unterstützt einen neuen, unguten Trend, den ich nicht bereit bin mitzutragen. Man kann nicht einerseits für ein Leben ohne Käfige stehen und andererseits fordern, dass freiheitsliebende Tiere wie Katzen grundsätzlich ein Leben in Gefangenschaft verbringen sollten.

Was war passiert?

Die neueste PETA Kampagne zeigt eine Collage zweier Katzen. Eine wohlgenährt und mit einer dieser unsäglichen Schleifchen um den Hals. (zumindest bei PETA sollte man wissen, dass Schleifchen und Kostümchen für Katzen, für alle Tiere ein No Go sind! …) die andere, verwahrlost und in schrecklichem Zustand, eine der unzähligen heimatlosen Streunerkatzen, die hungert und ohne jede Versorgung ist.

Dazu der Text: Katzen, die im Haus gehalten werden, leben 12-20 Jahre. Katzen, die im Freien leben, leben 5 Jahre oder weniger. Katzen sind keine wilden Tiere – sie gehören ins Haus.

Ich würde eher die Katzenhaltung für immer beenden, als eine gesunde Katze, in einem Umfeld, das Freigang erlaubt, ein Leben lang einzusperren, ihr alles vorzuenthalten, was ein artgerechtes Katzenleben ausmacht.

Katzen im Haus zu halten ist eine gute Alternative, wenn man versucht, möglichst auf ihre Bedürfnisse einzugehen und wenn keine andere Option möglich ist. Diese Form der Haltung jedoch als neuen, „tierlieben“ Goldstandard anzupreisen halte ich für falsch, für nicht artgerecht und für ein Desaster für Millionen Katzen, die durchaus ins Freie könnten, wenn die neue menschliche Vorstellung von „artgerechter Tierhaltung“ nicht eher den goldenen Käfig propagieren würde.

Wir haben viel zu viele heimatlose Streunerkatze, deren Leben ein einziges Elend ist. Deren Vermehrung zu unterbinden, ihre Versorgung zu verbessern, habe ich mir zum Ziel gesetzt.

Es gibt Millionen Katzen, die im Haus gehalten werden und dort ein zufriedenes Leben führen. Es gibt jedoch auch Millionen kastrierter und gepflegter Freigängerkatzen, für die diese Option Lebensqualität und Gesundheit bedeutet.

Nicht jede Katze ist gleich. Nicht jede Katze hat die gleichen Bedürfnisse. Es gibt die buchstäblichen Stubentiger und es gibt die Abenteurer. Ein „kleines“ Revier umfasst bei einer Katze, die ihren Bewegungsradius selbst wählen darf, etwa 1.500 bis 2.000 Quadratmeter. Die bewegungsfreudigen und neugierigen Tiere laufen in einer Nacht bis zu 10 Kilometer Wegstrecke ab.

Man könnte bei dieser Argumentation auch Hunden eine entsprechend große Sandkiste in die Wohnung stellen und sie verlassen die Räumlichkeiten bis an ihr Lebensende nicht. Katzen sind leider in den wenigsten Fällen für eine Leinenführung geeignet. Sie empfinden Leinen und Halsbänder als Bedrohung und als Zwang und verweigern sie.

Nun propagiert PETA also grundsätzlich lebenslang Hausarrest für alle Katzen, unabhängig von den jeweiligen Rahmenbedingungen und preist diesen dramatischen Einschnitt in Lebensqualität und Freiheit als „artgerecht“ und mit dem Vergleichsbild einer vernachlässigten Straßenkatze ohne Zuhause an. Das ist nicht nur irreführend sondern so ziemlich das Gegenteil dessen, was ich mir unter Tierliebe vorstelle.

Wer sein Tier liebt, der wird ihm das größtmögliche Maß an Freiheit gewähren, das unter den gegebenen Bedingungen möglich ist.

Seit jeher gab es reine Hauskatzen, die glücklich leben und es gab Freigängerkatzen, die glücklich leben. BTW, meine Freigängerkatzen erreichten stets ein Alter über 18 Jahren.

Bye-bye PETA. Diese Darstellung von „Tierliebe“ ist in diesem Fall nicht meine! Ich halte sie für irreführend und höchst bedenklich und hätte mir sehr gewünscht, dass stattdessen endlich eine große Kampagne für die flächendeckende Kastration und Versorgung der Millionen heimatlosen Streunerkatzen stattgefunden hätte.

Aufreger

Die Totengräber der freien Kunst waren wieder am Werk … diesmal traf es Roald Dahls Werke

Dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen. (Heinrich Heine)

Kennt ihr die wunderbaren Bücher von Roald Dahl, „Charlie und die Schokoladenfabrik“, „Matilda“ und „Hexen hexen“? Der britische Verlag mit dem schönen Namen „Puffin Books“ möchte das Werk von Roald Dahl neu herausbringen. Das wäre keine schlechte Idee, doch dafür wurden diese Bücher zensiert, bereinigt, umgeschrieben. Oder wie ich es ausdrücken würde: Das Werk des Autors wurde geschändet.

Seine Bücher wurden einem sogenannten „Sensitivity Reading“ unterzogen. Was bedeutet, die original Texte wurden auf Begriffe durchsucht, die Leser in Sachen Bodyshaming, psychische Gesundheit, Geschlecht oder Herkunft verletzten könnten. Nun haben wir einen Roald Dahl „light“. Nun gibt es zahlreiche Änderungen.

Begriffe wie „fett“, „hässlich“ oder „verrückt“ wurden gestrichen und/oder durch positive Formulierungen ersetzt. Dabei war es doch gerade die böse Ironie, die manchmal drastische Sprache, die Dahls Werke zu Bestsellern werden ließen und warum große und kleine Kinder sie lieben. Das ist der neue, woke Umgang mit Literatur. Achtung und Achtsamkeit gilt nur in den eigenen Reihen, nicht für die Literatur. Sie wird cecancelt, bereinigt, umgeschrieben, sie wird entfernt, mit Sicherheitshinweisen versehen und verfremdet. Es existiert keine Achtung mehr vor dem Original. Dann könnte man auch gleich die Mona Lisa umpinseln oder Van Goghs Werke dem jeweiligen Zeitgeschmack anpassen.

Verantwortlich für diese Aktion der „Text-Bereinigung“ zeichnet Netflix. Der Konzern hat die Urheberrechte und Marken des Autors gekauft und kann nun aus den außergewöhnlichen und hinreißenden Klassikern einen drögen und woken und entschärften Einheitsbrei basteln.

Was man Dahls Büchern gerade antut, geht weit über das hinaus, was wir hierzulande bereits an Literaturverfremdung kennen. Es ist der Anfang vom Ende der freien Literatur und dem Schutz des Originals. Bisher ging es eher um einzelne Wörter, die nicht mehr zeitgemäß schienen. Bei Roald Dahls Werk wurden viele (für den Lesespass) wichtige Adjektive, Redewendungen, ganze Zeilen gestrichen, ersetzt und ausgetauscht. Im Klartext: Es ist nicht mehr seine Sprache, es sind nicht mehr seine Bücher.

Der im vergangenen Jahr von einem Islamisten lebensgefährlich verletzte Autor Salman Rushdie nannte solches Vorgehen: „kriecherische Befindlichkeitspolizei“ am Werk. Wie viele andere protestiert er entschieden gegen solche Eingriffe und setzt sich für Freiheit der Kunst und Literatur ein.

Salman Rushdie weiß, wovon er spricht. Der 75-jährige Schriftsteller erlitt bei einem Attentat schwere Verletzungen. Er ist seither auf einem Auge erblindet und kann eine Hand nicht mehr bewegen, weil bei dem Messerangriff wichtige Sehnen durchtrennt wurden. Seine Bücher wurde als „beleidigend“ empfunden.

Wer bei literarischen Texten alles tilgt, was irgendwen „verletzen“ oder „verstören“ könnte, der vernichtet die Kunst, der agiert als ihr Totengräber. Alles zu unserem Besten. Würde Roald Dahl noch leben, würde er vielleicht eine bitterböse Geschichte darüber schreiben, mit drastischen Worten …

Und noch ein (persönlicher) Gedanke:

Unter dem Strich ist es noch viel dramatischer, als der im Text geschilderte Vorfall vermuten lässt. Die Praxis des „Sensitivity Readings“ wird auf kurz oder lang jedes literarische Werk durchlaufen müssen, ehe es veröffentlicht wird. Wer sich nicht anpasst, hat keine Chance bei den Verlagen. Was das für die Freiheit des Denkens, die Freiheit der Kunst und Literatur in der Gesamtheit bedeutet, kann man sich leicht ausmalen.

Simples Beispiel: Darf ich weiterhin in meinen Geschichten die lustigen Neckereien der Katzenbrüder zulassen, wo Mr. Darcy auch einmal „Dickie“ von seinem Bruder Captain genannt wird und seine Liebe zu reichlich Essen spöttisch thematisiert wird, wenn die beiden sich zoffen? Allein darüber nachdenken zu müssen, ehe man schreibt, ist Zensur. Stellt man sich das in sämtlichen Bereichen vor, Bücher, Drehbücher, Songs etc, dann weiß man, was gerade passiert.

Man verbrennt die Bücher im Kopf der Autoren, ehe sie überhaupt geschrieben werden und nennt das Ganze wohlklingend „Sensitivity“.

Katze, Tierschutz

Das geht unter die Haut …

Das geht unter die Haut. Mehr fiel mir dazu nicht ein. Unser Gespräch war vorerst beendet. Dann streichelte ich meinem kleinen Puma nachdenklich und ein wenig traurig über das Köpfchen. Er war gerade von draußen gekommen und wärmte sich unter meiner Decke auf. Der andere hatte sich bereits in meine Arme gekuschelt. Katzen lieben Wärme, sie brauchen Wärme. Wir alle brauchen ein warmes Plätzchen für Körper und Seele, wenn es draußen nass und kalt und dunkel ist.

In Athen war dann gestern doch der lange gefürchtete Wintereinbruch. Temperaturen unter Null Grad, Schneeregen und Schnee, und dazu ein eisiger Wind vom Meer. Für die heimatlosen Straßentiere der Super Gau. Sie haben meist kein Winterfell, das sie vor dem Schlimmsten bewahrt. Sie haben keinen trockenen oder gar warmen Rückzugsort. Die meisten von ihnen haben nicht einmal ausreichend Futter, wenn der Körper versucht, die Temperatur irgendwie hochzuregeln. Das frisst Energie, Energie, die sie nicht haben. Ein paar Tage bei solchen Temperaturen wird ein Heer von kranken und toten Tieren zurücklassen.

Nicht, dass das jemanden groß stören würde. Es sind Straßentiere, die überall lästig sind. Ein paar wenige Menschen stört es doch. Es bricht ihnen schier das Herz, wenn sie bei solchen Temperaturen durch die Stadt gehen und mit ansehen müssen, wie die durchgefrorenen Katzen in der Kälte sitzen und zittern, ohne Futter ohne Wärme und ohne Schutz.

Rena von SCARS hatte mir gestern Abend geschrieben. Sie und alle anderen freiwilligen Helfer füttern gerade besonders viel, damit die Tiere eine Chance haben, zumindest genügend Energie für die Kältewelle. Mehr können sie ihnen leider auch nicht schenken. Heimatlose Straßentiere sind auf sich allein gestellt.

Als sie meine Traurigkeit bemerkte, schrieb Rena noch, wie glücklich sie sich schätzen, dass sie dank Frieden für Pfoten e.V. überhaupt Futter haben und hochwertiges dazu. Die wenigsten Helfer haben genügend Futter, viele haben gar keines. Wie sie das psychisch aushalten, weiss der Himmel.

„Unsere“ Katzenkolonien sind regelmäßig versorgt und gut genährt. Sie werden das hoffentlich überstehen. Genau weiss man das natürlich nie. Besonders die Alten, die Kranken, die Kleinen und auch die weißen Katzen sind anfälliger. Der Schnee könnte ihren Tod bedeuten.

Ich betrachtete mir die Bilder und die Videos , die Rena von ihrer abendlichen Runde in der kalten Nacht gesendet hatte. Sie kannte jede Katze auf dem Bild, ihren Charakter, und wie gerne sie alle ein Zuhause hätten. Die weißen Katzen auf dem Bild könnten meine beiden Herzenskater sein, dachte ich bei mir und musste schlucken, als ich daran dachte, dass für so viele von ihnen niemand die Türe öffnen wird, wenn sie im Kalten stehen und frieren.

Manchmal brennt der Tropfen auf den heißen Stein Löcher mein Herz.

Trotzdem: Für die armen Wesen macht es einen Unterschied , ob sie satt und wohlgenährt in der Kälte sitzen oder hungrig und schwach.

Aufgeben ist keine Option ❤

#FriedenfürPfoten

#SCARSAthen

Bettina Marie Schneider

Seelenmarzipan

Wir sind alle nur Sterne, die Namen von Menschen tragen …

Staub bist du und zum Staub kehrst du wieder zurück.

Wir haben Kalzium in unseren Knochen

Eisen in unseren Adern

Kohlenstoff in unseren Seelen

und Stickstoff in unseren Gehirnen.

Wir sind Sternenstaub.

Wir sind alle nur Sterne, die Namen von Menschen tragen.

In diesem Gedicht steckt eine große Wahrheit. Man muss nur einen Blick in die Vergangenheit werfen, etwa 13,7 Milliarden Jahre zurück, zum großen Big Bang.

Aus den beim Urknall entstandenen Gaswolken aus Wasserstoff und Helium bildeten sich durch die Anziehungskräfte gasförmige Riesen. Das waren die ersten Sterne. Man muss sie sich wie kosmische Kraftwerke vorstellen, die durch gewaltige Fusionsprozesse immer größere und schwerere Elemente wie Kohlenstoff, Silizium und Sauerstoff produzierten.

Am Ende seiner Lebenszeit wird ein Stern zur Supernova und explodiert. Seine Leuchtkraft nimmt dabei millionen- bis milliardenfach zu. Für eine kurze Zeit strahlt er so hell wie eine ganze Galaxie. Die Überreste einer solchen Supernova bilden einen planetarischen Nebel. Manche Teilchen dieses Nebels, manche Staubpartikel sind so winzig wie ein Atom. Auf ihrer Reise durch das Weltall treffen die Überreste der Supernova dann auf die Bestandteile anderer Sternenexplosionen und verbinden sich neu. So entstehen immer neue Himmelskörper.

Alles, wirklich alles besteht im Grunde aus Sternenstaub.

Einzig die spezifische chemische Zusammensetzung legt am Ende fest ob aus dem magischen Staub irgendwann ein Diamant, ein Gestein, eine Pflanze, ein Bakterium, ein Insekt, ein Tier oder ein Mensch wird. Der Sauerstoff, den wir zum Atmen brauchen, die Zellen unseres Körpers, Kohlenstoff und Stickstoff in unserem Gewebe, auch das Calcium aus dem unsere Knochen bestehen, all das stammt aus dem Stoff, aus dem die Träume sind:

Wir bestehen aus Sternenstaub, der vor vielen Milliarden Jahren produziert wurde und immer weiter verändert wird. Kein einziges Atom im Weltall kann jemals verloren gehen. Es verändert nur die Erscheinungsform.

Aus dem, was einst war, aus dem was gerade ist und aus dem, was einmal sein wird, entsteht im ewigen Kreislauf des Werdens und des Vergehens immer neue Materie.

Das Universum recycelt schon ein paar Milliarden Jahre länger, als wir das tun 🙂 .

Sternenstaub ist magisch. Und wir sind es auch ❤

Katze, Tierschutz

Manchmal machen mich auch schöne Nachrichten ein wenig traurig …

Während für alle wunderbaren Besucher und Akteure unseres Frieden für Pfoten Weihnachtszaubers 2022 diese schöne Spendenveranstaltung bereits Geschichte ist, geht hinter den Kulissen die Arbeit dafür noch eine ganze Zeit weiter. Unsere Schatzmeisterin bucht, und bucht, und bucht … kämpft wieder einmal gegen die Windmühlen der digitalen Währung. Paypal möchte Auskünfte zu den unzähligen kleinen Beträgen, die ordnungsgemäß auf dem Paypal Vereinskonto eingingen. Sie wollten auch wieder einmal meine Ausweiskopie, wir sind dort nun seit 7 Jahren Kunde als Verein, vermutlich wissen sie mittlerweile mehr über mich, als ich selbst… Sie wollten wieder einmal Nachweise, Erläuterungen und Erklärungen zu diversen Eingängen, die die liebe Claudia nun Stück für Stück nachvollziehen muss. Spende?- Überweisung?- Umbuchung?

Man hat ja sonst nichts zu tun, doch ansonsten wird das Konto gnadenlos gesperrt. So ist das nun einmal in der schönen neuen Welt, die auch kein Problem hat, ehrenamtlichen Mitarbeitern zahllose Zusatzstunden an sinnfreier Arbeit aufzubürden. Man kann sich ja bei einem der automatischen Chats beschweren.

Nebenbei packt sie noch den Rest der, ich weiss nicht wie vielen, Hundert Päckchen, die sie seit Weihnachten quer durch Deutschland auf den Weg bringt. Der Weihnachtszauber ist ihr Meisterstück, doch ich denke, sie muss sich dann erst eine Zeitlang davon erholen …

Meine Aufgabe ist angenehmer, ich darf den Kontakt zu den knapp 50 Spendenempfängern unseres Events halten, nachvollziehen, was mit euren Spenden passiert ist. Auch das kostet jede Menge zusätzliche Zeit aber schenkt ein wunderbares Gefühl. Irgendwie. Irgendwie aber auch nicht. Es wird immer nur ein Tropfen auf den heißen Stein sein. Ein kleiner Krümel, wo eigentlich ganze Brotlaibe erforderlich wären, große … und mehr davon.

Wir hatten auch an die ehrenamtlichen Tierärztinnen von Zero Kittens eine schöne Spendensumme weiterreichen können. Sie wollten davon die Katzen einer armselige Katzenkolonie ausserhalb von Athen einfangen, kastrieren, medizinisch versorgen und die Futterstellen bestücken.

Die armen Wesen sind völlig auf sich allein gestellt, durch die Bank in schlechtem Zustand, ausgemergelte und kranke Katzen, die sich auch noch ungebremst vermehren. Ein wichtiges und schönes Projekt. Ich erhielt die Bilder einer Katze mit einem Abszess, der ungelogen so groß war, wie eine kleine Aubergine. Kein Bild, das man sehen möchte. Unvorstellbar, wie das arme Tier sich bisher damit durchs Leben quälte. Eine einfache OP. ein Schnitt, Antibiotika … und alles wird wieder gut.

Das zweite Bild machte mich dann doch etwas traurig.

„Gestern haben wir von euren Spenden 20 Katzen kastrieren können. Wir behandelten auch diese Katze, sie sollte kastriert werden. Sie ist noch sehr jung. Natürlich war das in ihrem erbärmlichen Zustand nicht möglich, sie erhielt Medikamente, Vitamine und Infusionen und wir gaben sie für die nächsten 2 Wochen in eine Pflegefamilie, damit sie eine ordentliche Nachbehandlung und hochwertiges Futter erhalten kann. In zwei Wochen wird sie zur Kontrolle zurückkommen. Anfang Februar folgt ihre Kastration. Sie ist sehr jung und unglaublich anhänglich. Ich habe mich auf den ersten Blick in sie verliebt. Wenn wir nicht schon so viele Katzen hätten, würde ich sie adoptieren ❤

Manchmal muss man vernünftig sein. Es ist so verantwortungsvoll, wie schwer, wenn man die Anzahl seiner Tiere auf das Machbare begrenzt, damit man weiterhin alle gut versorgen kann. Trotzdem war mein Herz schwer bei dem Gedanken, dass das Mäuschen wieder auf der Straße landen wird.

So ist das leider im Tierschutz. Man tut, was man tun kann … und das ist auch in diesem Fall bereits sehr großherzig und sehr viel, was bei Zero Kittens passiert. Aber die richtigen Happyends, die von denen ich am liebsten schreibe, die müssen die Ausnahme bleiben.

Nur die sehr kranken, die behinderten oder blinden Katzen dürfen in Obhut bleiben, (im günstigsten Fall) alle anderen müssen wieder zurück auf die Straße. Wenn sie Glück haben, sorgt jemand in ihrem Areal dann zumindest für Futterstellen. Auch das ist vielen armen Tierschützern nicht möglich.

Ich bedankte mich für die Bilder und den Bericht aus Athen und für ihre wertvolle Arbeit. Und dann machte ich weiter.

Es wird immer ein Tropfen auf dem heißen Stein bleiben … trotzdem ist es besser, als gar nichts zu tun, oder?

#friedenfuerpfoten

Seelenmarzipan, Tierschutz

Hopes geheimes Tagebuch Teil 1

Vrouva Farm, Ägina am 2. Januar 2023

Liebes Tagebuch,

es gibt da etwas, das muss ich dir unbedingt erzählen. Eine unglaubliche Geschichte, so unglaublich wie vieles, was mir bereits im Leben passiert ist, aber diese Geschichte ist wahr! Erinnerst du dich noch, wie oft ich dir schon anvertraute, wie sehr es mich bedrückt, dass meine Futterkosten die arme Alexia buchstäblich um den Schlaf bringen?

Nun, ich habe seit jeher einen gesegneten Appetit und bin nicht wählerisch. Ich esse alles, was man mir vorsetzt. Trotzdem kommt jeden Monat eine ordentliche Summe zusammen, die ich wegputze und Geld ist immer knapp in meinem Zuhause auf der Vrouva Farm.

„Du solltest einen Paten haben“, meinte vor kurzem die Katze zu mir, die mich immer in meinen Träumen besucht. Sie kann ja nicht wissen, dass keiner von uns einen Paten hat. Wir kennen das nicht.

Natürlich wäre es toll, wenn Alexia Patenschaften für jeden von uns vergeben würde, und auf diese Weise Hilfe bei den Futterkosten erhält. Ausserdem ist es natürlich eine große Ehre, einen Paten ganz für sich alleine zu haben. Doch das kostet kostbare Zeit, Zeit die Alexia nicht hat, wenn sie den ganzen Tag für uns auf dem Hof rackert. Also habe ich nur freundlich im Traum geblinzelt und nicht widersprochen. Ich bin eine höfliche Kuh und wollte die Katze nicht verärgern, sie meint es sicher gut, auch wenn sie offensichtlich keine Ahnung von dem harten Leben auf einem armen griechischen Lebenshof hat …

Und jetzt kommt es:

Gestern hat mir Alexia strahlend erzählt, dass jemand eine Patenschaft für mich auf den Weg gebracht hat. Einfach so! Für mich, eine Kuh, die niemand wollte, die keine weichen Pfötchen oder eine niedliche Schnauze hat. Mich hat er sich unter all den Bewohnern hier ausgesucht! Ich bin jetzt das erste Tier auf der Vrouva Farm, das monatlich mit 50 Euro unterstützt wird. Meine Alexia muss sich jetzt keine Sorgen mehr machen, woher sie das Geld für meine Mahlzeiten nehmen soll.

Er heisst Peter und kommt aus Deutschland, hat sie mir erzählt und dass er diese Patenschaft seiner kürzlich verstorbenen Frau Petra widmen möchte. Sie hat mich immer gerne gemocht und würde sich sicher darüber freuen, wenn ich nun etwas mehr Sicherheit für meine Zukunft erhalte.

Am liebsten würde ich diese wunderbare Nachricht in die Welt hinaus muhen. Aber vielleicht sind dann meine Freunde traurig oder gar eifersüchtig, weil gerade mir diese große Ehre zuteil wurde. Oder sie glauben mir nicht, wenn ich von Träumen und Katzen und kleinen Wundern erzähle. Aber dir kann ich mein Glück anvertrauen und meinem kleinen Eselfreund Bebis natürlich, den werde ich dann gleich besuchen.

Liebes Tagebuch, ich bin jetzt eine Patenkuh und ich bin soo stolz darauf. Dieser Peter aus Deutschland, der muss richtig kuhl sein! Vielleicht wird er mich sogar eines Tages auf der Farm besuchen.

Deine glückliche Hope 🐮

Vrouva Farm Aegina

https://www.teaming.net/vrouvafarm?lang=de_DE

Bettina Marie Schneider

Seelenmarzipan, Tierschutz

Eigentlich sollte ich das nicht tun …

Eigentlich sollte ich das nicht tun. Es ist immer riskant, einem Projekt besondere Zuwendung zu widmen, wenn ich meine Blog Reichweiten dafür nutze, Geschichten und Arbeitsberichte schreibe und veröffentliche … bis … ja bis dieses Projekt endlich mehr Aufmerksamkeit und Spenden erhält, meine Teamkolleginnen die Ärmel hochkrempeln und im günstigsten Fall sogar ein Dauerhaftes Projekt daraus wird. Das habe ich mittlerweile bereits einige Male geschafft aber wehe mir, sollte nach ein, zwei Jahren der Fall eintreten, dass ich/wir denke(n), es wäre nun an der Zeit, sie wären stark genug, um ab jetzt eigenständig mit den Kontakten weiter zu arbeiten, die ich/wir ihnen ermöglicht haben. Wenn ich nun der nächsten Notlage meine Aufmerksamkeit schenken möchte, wo dringend Hilfe benötigt wird.

Wehe mir, wenn die zuständige Projektleitung ausfällt und niemand diese Aufgabe zusätzlich leisten kann … oder wenn andere Dinge passieren, die man im Tierschutz zwar locker als Privatperson tun kann, die jedoch einem Verein nicht besonders gut tun. Dann hagelt es Vorwürfe. Dann erzählen mir plötzlich wildfremde Menschen, was ich zu tun habe, wenn es mir „wirklich um die Tiere geht“. Dann ist schnell alles vergessen, was ich, was unser Team, der Verein, jemals ermöglicht haben. Dann muss ich lesen, ich würde Tiere in Not „im Stich lassen“ .

Ich mutiere blitzschnell von der gefeierten Retterin zur geschmähten Diva, die wegen ihrer persönlichen Befindlichkeiten arme Tiere hungern lässt … oder so ähnlich … der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Ich glaube, wir hatten alles schon mal durch, obwohl natürlich niemand „im Stich gelassen wird“ sondern einzig die „All inclusive Betreuung“ durch unseren Verein Frieden für Pfoten e.V. einem neuen Projekt in Not zukommt, die sie dringend als Starthilfe benötigt.

Kein Wunder, dass ich mittlerweile sehr zögerlich bin, wenn es darum geht, mich einem bestimmten Projekt ausgiebiger zu widmen. Eigentlich wollte ich das nie (mehr) tun.

Aber trotzdem sitze ich nun hier, den Kopf voller Ideen und Geschichten und freue mich darauf, das wunderschöne Projekt, den Lebenshof Vrouva Farm noch ein wenig bekannter zu machen, mit etwas Glück dafür zu sorgen, dass dort nicht jeden Monat erneut eine verzweifelte Zitterpartie herrschen muss, um all die Hunde und Katzen und Hühner und Schweine und Schafe und Esel und Pferde und Zicklein und Hope, die Kuh, satt zu bekommen oder gar einen Tierarzt zu bezahlen. Ich wünsche mir für dieses wunderschöne, kleine Tierparadies der ausgestoßenen, behinderten und ungewollten Tiere etwas mehr Sicherheit und noch mehr Lebensqualität.

Daher wird mir im neuen Jahr die liebe Hope zur Seite stehen und ihr Tagebuch veröffentlichen.

„Hopes geheimes Tagebuch“, wo sie zukünftig von sich, von all den anderen Tieren, über die tägliche Arbeit und das Leben auf der Farm erzählt, vom Tod … aber auch von der Liebe auf der Vrouva Farm, die überall zu spüren ist.

Für das Jahr 2023 habe ich mir Vrouva als neues Herzensprojekt auserkoren und denke, ich werde es nicht bereuen.

Ich freu mich darauf und hoffe sehr, es wird euch gefallen.🐮💞

Eure Bettina Marie Schneider

Tierschutz

Frieden für Pfoten e.V. – Der Neid sieht nur das Blumenbeet aber nicht den Spaten!

Es ist ein beflügelndes Gefühl, auch in diesem Jahr auf eine Jahresbilanz der Hilfe zu blicken, die sechsstellige Zahlen aufweist und von der deutlich weniger als ein Prozent für Verwaltungskosten abgehen. Alles unter 12 Prozent gilt bei den Spendensiegel Organisationen als vorbildlich.

Es macht einfach nur glücklich, zu wissen, dass unser kleines Frieden für Pfoten Weihnachtsevent, der „Weihnachtszauber“ über 32.000 Euro zusätzliche Hilfe für Vereine und Tiere in Not ermöglicht hat.

Es ist ein Geschenk des Himmels, wenn eine Community und ein Team an der Seite stehen, die gemeinsam die Sterne vom Himmel holen, wenn es nötig ist und Hilfe gebraucht wird. Doch es war nicht immer so.

Vor etwa 8 Jahren startete ich ganz allein. Ich kannte buchstäblich niemanden in der Tierschutzszene, auch nicht die damit verbundenen Stolpersteine, die Anfeindungen, all das Leid und die Not, und auch nicht die teilweise schrägen Machenschaften, die ich heute elegant umgehe oder ignoriere.

Ich hatte über meinen Gutes Karma to go Blog zufällig von einer jungen Frau erfahren, die aus Syrien geflüchtet war, sehr krank, und deren größter Wunsch es war, ihre taube Katze Mimi zu sich nachzuholen, die nun allein in Syrien sass und sich die Seele aus dem Leib schrie. Es war das Video von „Mimi“, das mich nachdenken ließ, wie man helfen könnte. Eigentlich eine Mission impossible in der damaligen Situation und Gesetzeslage. Doch wo ein Wille ist, da gibt es Wege ✨️ Erst gab es eine Gruppe, dann gab es einen Verein, Mimi war inzwischen längst in Deutschland (we did it ♡ ach, war das berührend) .

Ich veranstaltete mein erstes größeres „Charity Event“, eine private Geburtstagsfeier, an der ich Geld sammelte. Man war überrascht, was ich nun schon wieder vorhabe, doch es kam ordentlich etwas zusammen. Ich nahm das Geld mit nach Athen, als ich meine neuen Freunde von SCARS dort besuchte, denn mittlerweile hatte sich aus dem Mimi Projekt Hilfe für viele Tiere ergeben, die in Flüchtlingslagern gestrandet waren oder die verletzt waren und aus Syrien geholt werden sollten. Athen war einer der Hotspots.

Heute spricht jeder von den armen Tieren in der Ukraine, die zurück bleiben, hungern und sterben. Damals war es in Syrien nicht anders. Das dramatische Leid der Tiere dort war kaum zu ertragen. Zusätzlich gab es noch ein Embargo. Hilfe war eigentlich verboten. Ich stand beständig mit einem Bein im Gefängnis, um zu tun, was getan werden musste. Es gab Zuspruch und Hilfe aus unserer neuen Community, ansonsten jedoch meist nur Häme oder Desinteresse. Für die Medien scheint die Nationalität eines Straßentieres ein wichtiges Kriterium zu sein, ehe sie bereit sind, über Tiere in Not zu berichten.

Athen und die Hilfe für das dramatische Leid der Straßentiere, mitten in Europa, wurden meine neue Leidenschaft. So viel Leid überall auf den Straßen, für das sich niemand interessierte. Wir legten die Vereinsziele neu fest. Nun war Europa unser Schwerpunkt.

Dann spielten wir, was jeder Verein früher oder später spielt. Es gab Krach, Stress, üble und öffentliche Anfeindungen, es bilden sich Fronten und fast hätten es die (Zer)-Störer geschafft, Frieden für Pfoten zu Grabe zu tragen, ehe unser Baby richtig durchstarten konnte. Aber nur fast. Ich hatte die Nase gründlich voll vom Vereins Leben, doch meine Vorstandskolleginnen *und Freundinnen, Nicole und Claudia, hielten mich von einem schweren Fehler ab. Ich machte schließlich trotzdem weiter und eine neue Ära begann.

Aussortieren, durchatmen und weiter ging es … Diesmal einzig so, wie unser neues Dreamteam an der Spitze des Vereins sich das wünschte:

Die wenigen Ressourcen nicht beliebig verteilen, dahin, wo man am lautesten schreit sondern nur da, wo seriös, kontinuierlich, konstruktiv und nachhaltig Verbesserung für die Tiere geleistet werden kann. Futter -Medizinische Versorgung und vor allem, Kastrationen. Leid verhindern, ehe es entsteht!

Dieses Konzept überzeugte. Immer mehr Hilfe, immer mehr Kontakte, immer mehr neue Community Mitglieder, neue Teamkollegen, die mit anpackten. Immer professioneller, immer mehr Projekte, immer mehr Spenden … und immer mehr Zeit. Meine Zeit. Und natürlich die Zeit der anderen, die das große Rad ehrenamtlich mit drehen.

Das vergisst man gerne, wenn man heute auf die unglaublichen Zahlen sieht, auf all die freundlichen Menschen, den wunderbaren Zuspruch, auf das Vertrauen, und auf die riesigen Netzwerke quer durch Europa, die unsere Projekte tragen.

Aber nicht nur der Neid sollte genauer hinsehen. Auch für den Selbstzweifel ist meine Geschichte ein schönes Beispiel.

Ich hatte nichts. Nur einen Traum und dann liebe Freunde, die an meiner Seite standen, als es unangenehm wurde. Mehr braucht man manchmal nicht, wenn wunderschöne Dinge passieren sollen. Und natürlich Sternenstaub … der kann niemals Schaden. Traut euch! ❤

Gestern erhielt ich dieses Bild. Ein Schwein auf einem armen, privaten Gnadenhof in Griechenland, dessen Zukunft auf wackligen Beinen stand. Kein Geld mehr, kein Futter, keine Hoffnung. Der Betreiber war verzweifelt. Er wollte euch allen gerne auf diese Weise für die wunderbare Hilfe aus dem Frieden für Pfoten Weihnachtszauber danken.

Der Frieden für Pfoten Weihnachtszauber 2022 wurde gestern offiziell beendet.

Aber eure Hilfe wird die Herzen noch lange erleuchten ❤

Dankeschön für jede Minute eurer Zeit, für jeden Cent, für jedes nette Wort ❤

Eure

Bettina Marie

#FriedenfürPfoten