Aufreger, Tierschutz, Katze

Bye-bye PETA … hier trennen sich unsere Wege!

Ich war PETA Fan der ersten Stunde. Weil ich Tiere liebe, weil ich alle Tiere liebe, weil ich jedem Tier ein artgerechtes Leben wünsche und weil ich es ungemein wichtig finde, wenn sich eine große Organisation dafür ausspricht.

Man muss nicht immer einer Meinung sein. Gemeinsame Ziele verbinden. Als PETA ein Sexverbot für fleischessende Männer forderte, zuckte ich nur mit den Schultern, über diesen geschmacklosen „Werbegag“, der ziemlich nach hinten losging.

Die neuste PETA Kampagne richtet sich jedoch gegen artgerechte Haltung, sie unterstützt einen neuen, unguten Trend, den ich nicht bereit bin mitzutragen. Man kann nicht einerseits für ein Leben ohne Käfige stehen und andererseits fordern, dass freiheitsliebende Tiere wie Katzen grundsätzlich ein Leben in Gefangenschaft verbringen sollten.

Was war passiert?

Die neueste PETA Kampagne zeigt eine Collage zweier Katzen. Eine wohlgenährt und mit einer dieser unsäglichen Schleifchen um den Hals. (zumindest bei PETA sollte man wissen, dass Schleifchen und Kostümchen für Katzen, für alle Tiere ein No Go sind! …) die andere, verwahrlost und in schrecklichem Zustand, eine der unzähligen heimatlosen Streunerkatzen, die hungert und ohne jede Versorgung ist.

Dazu der Text: Katzen, die im Haus gehalten werden, leben 12-20 Jahre. Katzen, die im Freien leben, leben 5 Jahre oder weniger. Katzen sind keine wilden Tiere – sie gehören ins Haus.

Ich würde eher die Katzenhaltung für immer beenden, als eine gesunde Katze, in einem Umfeld, das Freigang erlaubt, ein Leben lang einzusperren, ihr alles vorzuenthalten, was ein artgerechtes Katzenleben ausmacht.

Katzen im Haus zu halten ist eine gute Alternative, wenn man versucht, möglichst auf ihre Bedürfnisse einzugehen und wenn keine andere Option möglich ist. Diese Form der Haltung jedoch als neuen, „tierlieben“ Goldstandard anzupreisen halte ich für falsch, für nicht artgerecht und für ein Desaster für Millionen Katzen, die durchaus ins Freie könnten, wenn die neue menschliche Vorstellung von „artgerechter Tierhaltung“ nicht eher den goldenen Käfig propagieren würde.

Wir haben viel zu viele heimatlose Streunerkatze, deren Leben ein einziges Elend ist. Deren Vermehrung zu unterbinden, ihre Versorgung zu verbessern, habe ich mir zum Ziel gesetzt.

Es gibt Millionen Katzen, die im Haus gehalten werden und dort ein zufriedenes Leben führen. Es gibt jedoch auch Millionen kastrierter und gepflegter Freigängerkatzen, für die diese Option Lebensqualität und Gesundheit bedeutet.

Nicht jede Katze ist gleich. Nicht jede Katze hat die gleichen Bedürfnisse. Es gibt die buchstäblichen Stubentiger und es gibt die Abenteurer. Ein „kleines“ Revier umfasst bei einer Katze, die ihren Bewegungsradius selbst wählen darf, etwa 1.500 bis 2.000 Quadratmeter. Die bewegungsfreudigen und neugierigen Tiere laufen in einer Nacht bis zu 10 Kilometer Wegstrecke ab.

Man könnte bei dieser Argumentation auch Hunden eine entsprechend große Sandkiste in die Wohnung stellen und sie verlassen die Räumlichkeiten bis an ihr Lebensende nicht. Katzen sind leider in den wenigsten Fällen für eine Leinenführung geeignet. Sie empfinden Leinen und Halsbänder als Bedrohung und als Zwang und verweigern sie.

Nun propagiert PETA also grundsätzlich lebenslang Hausarrest für alle Katzen, unabhängig von den jeweiligen Rahmenbedingungen und preist diesen dramatischen Einschnitt in Lebensqualität und Freiheit als „artgerecht“ und mit dem Vergleichsbild einer vernachlässigten Straßenkatze ohne Zuhause an. Das ist nicht nur irreführend sondern so ziemlich das Gegenteil dessen, was ich mir unter Tierliebe vorstelle.

Wer sein Tier liebt, der wird ihm das größtmögliche Maß an Freiheit gewähren, das unter den gegebenen Bedingungen möglich ist.

Seit jeher gab es reine Hauskatzen, die glücklich leben und es gab Freigängerkatzen, die glücklich leben. BTW, meine Freigängerkatzen erreichten stets ein Alter über 18 Jahren.

Bye-bye PETA. Diese Darstellung von „Tierliebe“ ist in diesem Fall nicht meine! Ich halte sie für irreführend und höchst bedenklich und hätte mir sehr gewünscht, dass stattdessen endlich eine große Kampagne für die flächendeckende Kastration und Versorgung der Millionen heimatlosen Streunerkatzen stattgefunden hätte.

Aufreger

Die Totengräber der freien Kunst waren wieder am Werk … diesmal traf es Roald Dahls Werke

Dort wo man Bücher verbrennt, verbrennt man auch am Ende Menschen. (Heinrich Heine)

Kennt ihr die wunderbaren Bücher von Roald Dahl, „Charlie und die Schokoladenfabrik“, „Matilda“ und „Hexen hexen“? Der britische Verlag mit dem schönen Namen „Puffin Books“ möchte das Werk von Roald Dahl neu herausbringen. Das wäre keine schlechte Idee, doch dafür wurden diese Bücher zensiert, bereinigt, umgeschrieben. Oder wie ich es ausdrücken würde: Das Werk des Autors wurde geschändet.

Seine Bücher wurden einem sogenannten „Sensitivity Reading“ unterzogen. Was bedeutet, die original Texte wurden auf Begriffe durchsucht, die Leser in Sachen Bodyshaming, psychische Gesundheit, Geschlecht oder Herkunft verletzten könnten. Nun haben wir einen Roald Dahl „light“. Nun gibt es zahlreiche Änderungen.

Begriffe wie „fett“, „hässlich“ oder „verrückt“ wurden gestrichen und/oder durch positive Formulierungen ersetzt. Dabei war es doch gerade die böse Ironie, die manchmal drastische Sprache, die Dahls Werke zu Bestsellern werden ließen und warum große und kleine Kinder sie lieben. Das ist der neue, woke Umgang mit Literatur. Achtung und Achtsamkeit gilt nur in den eigenen Reihen, nicht für die Literatur. Sie wird cecancelt, bereinigt, umgeschrieben, sie wird entfernt, mit Sicherheitshinweisen versehen und verfremdet. Es existiert keine Achtung mehr vor dem Original. Dann könnte man auch gleich die Mona Lisa umpinseln oder Van Goghs Werke dem jeweiligen Zeitgeschmack anpassen.

Verantwortlich für diese Aktion der „Text-Bereinigung“ zeichnet Netflix. Der Konzern hat die Urheberrechte und Marken des Autors gekauft und kann nun aus den außergewöhnlichen und hinreißenden Klassikern einen drögen und woken und entschärften Einheitsbrei basteln.

Was man Dahls Büchern gerade antut, geht weit über das hinaus, was wir hierzulande bereits an Literaturverfremdung kennen. Es ist der Anfang vom Ende der freien Literatur und dem Schutz des Originals. Bisher ging es eher um einzelne Wörter, die nicht mehr zeitgemäß schienen. Bei Roald Dahls Werk wurden viele (für den Lesespass) wichtige Adjektive, Redewendungen, ganze Zeilen gestrichen, ersetzt und ausgetauscht. Im Klartext: Es ist nicht mehr seine Sprache, es sind nicht mehr seine Bücher.

Der im vergangenen Jahr von einem Islamisten lebensgefährlich verletzte Autor Salman Rushdie nannte solches Vorgehen: „kriecherische Befindlichkeitspolizei“ am Werk. Wie viele andere protestiert er entschieden gegen solche Eingriffe und setzt sich für Freiheit der Kunst und Literatur ein.

Salman Rushdie weiß, wovon er spricht. Der 75-jährige Schriftsteller erlitt bei einem Attentat schwere Verletzungen. Er ist seither auf einem Auge erblindet und kann eine Hand nicht mehr bewegen, weil bei dem Messerangriff wichtige Sehnen durchtrennt wurden. Seine Bücher wurde als „beleidigend“ empfunden.

Wer bei literarischen Texten alles tilgt, was irgendwen „verletzen“ oder „verstören“ könnte, der vernichtet die Kunst, der agiert als ihr Totengräber. Alles zu unserem Besten. Würde Roald Dahl noch leben, würde er vielleicht eine bitterböse Geschichte darüber schreiben, mit drastischen Worten …

Und noch ein (persönlicher) Gedanke:

Unter dem Strich ist es noch viel dramatischer, als der im Text geschilderte Vorfall vermuten lässt. Die Praxis des „Sensitivity Readings“ wird auf kurz oder lang jedes literarische Werk durchlaufen müssen, ehe es veröffentlicht wird. Wer sich nicht anpasst, hat keine Chance bei den Verlagen. Was das für die Freiheit des Denkens, die Freiheit der Kunst und Literatur in der Gesamtheit bedeutet, kann man sich leicht ausmalen.

Simples Beispiel: Darf ich weiterhin in meinen Geschichten die lustigen Neckereien der Katzenbrüder zulassen, wo Mr. Darcy auch einmal „Dickie“ von seinem Bruder Captain genannt wird und seine Liebe zu reichlich Essen spöttisch thematisiert wird, wenn die beiden sich zoffen? Allein darüber nachdenken zu müssen, ehe man schreibt, ist Zensur. Stellt man sich das in sämtlichen Bereichen vor, Bücher, Drehbücher, Songs etc, dann weiß man, was gerade passiert.

Man verbrennt die Bücher im Kopf der Autoren, ehe sie überhaupt geschrieben werden und nennt das Ganze wohlklingend „Sensitivity“.

Aufreger

Habt ihr ein Paypal Konto? Vorsicht!

Habt ihr ein Paypal Konto? Vorsicht! Dann solltet ihr gut aufpassen, was ihr auf den Social Media postet! Denn Paypal hatte vor, „Erziehungsmaßnahmen“ gegen die Kunden einzuführen. Die auch bei uns sehr beliebte amerikanische Bezahlplattform drohte willkürlich generierte Geldstrafen gegen die eigenen Kunden an.

Zum Glück konnte sich diese schöne Innovation für mehr „Wokeness“ ihrer Kunden nicht durchsetzen … noch nicht. Sie erhielten ordentlich Gegenwind. Was war passiert?

PayPal, einer der größten Online-Zahlungsdienstleister der Welt, teilte mit, dass sie zukünftig 2.500 Dollar von Nutzer-Konten abbuchen und einziehen würden, die „Fehlinformationen“ und „Hassreden“ verbreiten. Die Empörung ließ nicht auf sich warten, Wer lässt sich schon gerne 2500 Euro stehlen, weil der eigenen Bank nicht gefällt, was man von sich gibt. Und da wäre noch das kleine Problem:

Wer definiert, was „Hassrede“ und „Fehlinformationen“ sind?

Wer die Entwicklung der offiziellen Nachrichten über Schutz, Sinn, Nutzen und Risiken der Impfung über die letzten Jahre verfolgt hat, der weiß, wie schnell sich Fehlinformationen in Fakten verwandeln können und Fakten in Fehlinformationen …

Das Vorhaben, zukünftig die eigenen Kunden bestehlen zu wollen, veranlasste viele Kunden zur Abwanderung. Auf Twitter und anderen Social Media posteten zahlreiche PayPal-Kunden, dass sie ihre Konten wegen dieser Ankündigung gelöscht haben oder zur Konkurrenz wechseln werden.

Für mich gut nachvollziehbar. Denn wo sind wir mittlerweile gelandet, wenn ein Unternehmen darüber verfügt, was du sagen darfst und sich anmaßt, dein Geld einzubehalten, wenn der Inhalt missfällt.

Kurz darauf teilte die Firma PayPal in einer offiziellen Stellungnahme mit, dass sie versehentlich eine „Fehlinformation“ versendet hätten und „nie beabsichtigt war, solche Richtlinien durchzusetzen“. Fehler dieser Art scheinen sich bei Paypal zu häufen, denn in Großbritannien hatte man nur wenige Wochen vorher die Konten von Kunden eingefroren, die eine für Paypal ungute politische Meinung vertraten. Auch das wurde als Fehler deklariert, nachdem die Proteste hohe Wellen schlugen.

Entweder sitzen bei Paypal nur Praktikanten an den entscheidenden Hebeln … oder … das überlasse ich gerne der Vorstellungskraft meiner Leser. Probieren kann man es ja mal, mal sehen, ob man damit durch kommt 😉

Schöne neue Welt … Und ein Grund mehr, warum ich vehement gegen die Abschaffung von Bargeld bin. Gibt es einmal nur noch digitale Währungen, sind solchen „Diebstählen“ für Fehlverhalten, Tür und Tor geöffnet.

Soll hinterher niemand sagen, er hätte es nicht gewusst 🙂

Aufreger, Tierschutz

882,50 Euro die meine Halsschlagader zum Pochen bringen. Der Bund der Steuerzahler hat das Schwarzbuch 2022/23 veröffentlicht.

58. 882,50 Euro ist ungefähr die Summe, die benötigt wird, um rund 1000 hungrige und heimatlose Straßenkatzen ein ganzes Jahr durchzufüttern. Das wären grob gerechnet etwa 20 Cent pro Katze und Tag.

20 lumpige Cent, die den Unterschied machen, ob so ein armes Wesen elend verhungert oder zumindest ein halbwegs würdiges Leben auf der Straße führen kann. Kastrationen und medizinische Versorgung kommen natürlich noch dazu. 58. 882, 50 im Jahr ist in etwa der Betrag, den ich/wir allein für ein einziges unserer zahlreichen Tierschutz-Projekt jeden Tag aufs neue zusammen betteln müssen, damit diese Tiere nicht sterben.

Daher sprang mir diese Zahl besonders ins Auge, die der Bund der Steuerzahler in seinem neusten Bericht mit aufgelistet hatte. Die jährliche Liste der Verschwendung von Steuergeldern. Euer Geld, mein Geld … sie ist lang und nichts für zartbesaitete Gemüter … Nicht , dass sich durch diese Liste im sogenannten „Schwarzbuch“ der Steuerschande jemals etwas ändern würde, es ist eher schlimmer geworden- Trotzdem ist es ab und an gut, sich bewusst zu machen, WARUM für so viele wichtige soziale Belange kein Geld vorhanden ist.

Die eigentlich dafür vorgesehenen Steuergelder sind nicht weg … sie wurden nur für andere „wichtige Belange“ ausgegeben.

Baden-Württembergs Landesregierung ließ sich etwas ganz Besonderes einfallen, um eure Steuern sinnvoll anzulegen. Sie wollte die Rad-Pendler belohnen. Stichwort: Pendler Brezeln

An fünf Werktagen (Mai und Juni) konnten sich Radfahrer bei einer der rund 650 teilnehmenden Bäckereifilialen eine sogenannte gratis „Pendler-Brezel“ abholen. Als Nachweis im Geschäft genügte ein Fahrradhelm. Ich bin mir nicht sicher, ob arme Rentner auch etwas erhielten, die mit dem Rollator in die Bäckereien kamen, ohne Fahrradhelm 😉 .

Wie das baden-württembergische Verkehrsministerium bestätigte, kostete diese kleine Aktion den Steuerzahler 58.882,50 Euro.

Mir wäre da auch in Baden Württemberg das ein oder andere eingefallen, wo Steuergelder vielleicht nicht ganz so „grün“ und medienwirksam aber dafür sinnvoller, weil dringender benötigt, hätten ausgegeben werden können. Hätte, hätte, Fahrradkette, hehe..

Jetzt sind sie weg, die 58.882,50 Euro. Man kann ja die Steuern weiter erhöhen, wenn es für den Rest nicht ausreicht. Vermutlich hat unsere Regierung bereits ein paar schöne Pläne dafür in Petto …

Das arme Wesen auf dem Bild stammt von deutschen Straßen, denn auch hierzulande herrscht große Not, es interessiert nur leider niemanden.

Falls ihr gerne ein winziges bisschen mithelfen möchtet: Stefanie Schlüter aus unserem Team kümmert sich um die Straßenkatzen aus Deutschland und würde sich riesig über etwas mehr Hilfe in ihrer Teaming-Gruppe freuen. Ein Euro pro Monat … sie sind dringend darauf angewiesen, denn es gibt keinerlei Unterstützung.

Die 58.882,50 Euro waren ja leider bereits auch in diesem Jahr anderweitig vergeben, diesmal für gratis Brezeln. Man muss Prioritäten setzen ❤

https://www.teaming.net/notfallkatzen…

Meine Leseempfehlung: Das Schwarzbuch vom Bund der Steuerzahler. Gänsehaut und ein spannendes Leseereignis garantiert 🙂

Aufreger, Tierschutz

Heute ist Welttierschutztag – Kein Tag zum Feiern sondern eine Erinnerung an erbärmliche Politik, an gesellschaftliches Versagen und an die erbarmungslose Grausamkeit der menschlichen Spezies.

Was hat sich geändert, verbessert in Sachen Tierschutz?

Man muss nicht in weit entfernte Länder schauen, um festzustellen, wie rückständig und grausam unser Verhalten den tierischen Mitgeschöpfen nach wie vor ist.

Flächendeckende Kastrationspflicht, um zumindest die weitere Vermehrung der unzähligen vernachlässigten, kranken, hungrigen und heimatlosen Katzen zu verhindern? Fehlanzeige!

Abschaffung der grausamsten Auswüchse in Sachen Massentierhaltung, Anbindehaltung im Stall, Kastenstand bei Muttersauen, Langstrecken-Tiertransporte? Fehlanzeige!

Nachhaltige finanzielle Unterstützung und Absicherung der Tierheime, Wildtierstationen und Gnadenhöfe? Fehlanzeige!

Wurde die dramatische Situation der Stadttauben verbessert? Taubenhäuser in jeder Stadt und ein Verbot des Brieftaubensports, bzw der sogenannten „Wettflüge“, auf denen jedes Jahr Hunderttausende dieser sozialen und friedlichen Vögel bewusst in den Tod geschickt werden? Fehlanzeige!

Humanere Bedingungen und nachhaltige Verminderung von Tierversuchen? Fehlanzeige!

Feiern wir doch heute, am Welttierschutztag die Universitätsklinik Düsseldorf, die in einer öffentlichen Abstimmung der „Ärzte gegen Tierversuche“ für die grausamsten und absurdesten Tierversuche der Jahre 2021 und 2020 zum Sieger gekürt wurde.

Habt ihr Angst vor dem Zahnarzt? Für einige arme Beagle wurde der Albtraum Realität.

Der Negativpreis „Herz aus Stein“ des Vereins Ärzte gegen Tierversuche geht in diesem Jahr an die Universität Düsseldorf.

Zitat:

„Die „Forscher“ der Poliklinik für zahnärztliche Chirurgie des Universitätsklinikums Düsseldorf zogen den Beagle-Hunden jeweils 10 Zähne und frästen Löcher in ihre Kiefer.

Dann wurden ihnen zwei weitere Zähne gezogen und Teilstücke dieser Zähne in die zuvor gefrästen Löcher eingelegt.

In einer dritten Operation wurden dann Titanimplantate in die im Kiefer eingewachsenen Zahnstücke geschraubt.

Drei Wochen danach wurden die Hunde getötet.“

Herzlichen Glückwunsch, liebe Universitätsklinik Düsseldorf. Am heutigen Welttierschutztag gehen meine guten Wünsche an euch, möge Karma vergelten, was unsere Gesetze leider nach wie vor hofieren und honorieren.

Wurden den armen Hunden die Stimmbänder durchtrennt, weil ihre Schmerzlaute und das verzweifelte Jammern störten, wie das nach wie vor bei grausamen und schmerzhaften Tierversuchen üblich ist oder wurden sie einfach irgendwo in ihren Eisenkäfigen fixiert und abgestellt, bis die wissenschaftliche Neugierde befriedigt war?

Herzliche Glückwunsch zum Welttierschutztag, liebe Bundesregierung, die alte und die neue. Möge Karma euch für eure Lobbyarbeit, für euer Versagen und für euer Wegsehen angemessen belohnen.

Bitte weitergehen, es gibt nichts zu sehen, am Welttierschutztag 2022. Jedenfalls nichts, was den Namen „Tierschutz“ i unserem Land auch nur ansatzweise verdient.

#welttierschutztag

#HerzausStein

#TierversuchesindVerbrechen

Quelle: https://www.geo.de/…/-herz-aus-stein-2022—schlimmste…

Aufreger, Tierschutz

Von charakterlosen Pissnelken und von Engeln …

Stellt euch vor, ihr hättet unzählige Stunden in der Küche gestanden, gemischt, gebacken, dekoriert, um dann hunderte von Keksen für einen guten Zweck zu versenden.

Ihr packt alles liebevoll und vorsichtig in Schachteln, wieder eine enorme Arbeit, und möchtet die Päckchen anschließend stolz zur Post bringen. Der Erlös soll hungrigen Tieren helfen. Ihr habt aber noch etwas vergessen und geht kurz zurück ins Haus … nur zwei, drei Minuten … und als ihr wieder vor die Türe kommt, sind die Päckchen gestohlen, weg!

Irgend ein mieser Charakter hat alles zerstört, was ihr mit viel Mühe und Einsatz geleistet habt. Ihr seid untröstlich, müsst nun alle anschreiben, die nun umsonst auf ihre Keks-Kreationen warten und die schöne Spende, die ihr damit tätigen wolltet, ist in weite Ferne gerückt.

So ist das kürzlich unserer lieben Ellen passiert und natürlich tat uns das allen von Herzen leid. Die Spende wäre für Frieden für Pfoten e.V. gewesen. Aber sie lässt sich nicht unterkriegen und wird demnächst wieder einen Anlauf starten. Das ist der Unterschied zwischen Pissnelken und Engeln. Die einen stehlen skrupellos und die anderen schenken von Herzen!

Apropos schenken, da gestern eine unglaublich tolle Spende bei uns ankam, werden wir demnächst sicher auch die verbliebenen Hunde des ehemaligen Todesshelters von Almyros wieder ein wenig unterstützen können. Ich hab mich soo gefreut… 1000 Dank, liebe Ute ❤

Und da die liebe Kerstin und die liebe Gabi von der Tierhilfe Niederrhein gerade zugesagt haben, eine Palette mit Weihnachtsgeschenken für die Tiere und Menschen der Vrouva Farm zu packen, wird es heuer an Weihnachten nicht nur für SCARS und alle Helfer sondern auch für die Vrouva Fram eine zauberhafte Überraschung geben. Beides hätten wir nicht allein geschafft…

Ja, es gibt leider viel zu viele Pissnelken überall … ich verstehe jeden, der die Nase voll hat und verzweifelt. Aber es gibt auch Engel, jede Menge davon … und sehr viele tummeln sich hier. Das ist einfach nur schön ❤

Falls ihr also gerne an Weihnachten ein kleines Päckchen packen würdet, für die Helfer von SCARS, für die Helfer der Vrouva Farm, mit Futter für die Tiere , mit Wolle für die alte Dame , die für die Babys der Flüchtlinge warme Jäckchen strickt, dann haltet euch bereit…

Wir werden die jeweiligen Wunschlisten rechtzeitig verbreiten, wobei sich eigentlich jeder über alles freut, das ist ja das schöne an solchen Aktionen.

Habt einen schönen Tag!

und liebe Ellen, liebe Keks-Fee, nicht traurig sein … alle verstehen das Missgeschick und warten gern ❤

PS: Falls ihr euch fragt, wo es solche zauberhafte Kekskreationen zugunsten notleidender Tiere gibt? In unserem Frieden für Pfoten ~ Charity Market auf Facebook… wir freuen uns immer über neue Besucher ❤

Aufreger, Tierschutz

Manchmal würde ich gerne sterben

Jeder ist gerade auf seine Weise damit beschäftigt, sich selbst, seine Liebsten, seine Wohnung, sein Haus, sein Unternehmen so gut wie irgend möglich zu wappnen, vor dem, was kommt. Das ist längst nicht nur abhängig von dem jeweiligen Einkommen. Jeder kämpft. Es war nicht so, als ob man vorher nicht wusste, wohin mit dem Geld, auch wenn die allgegenwärtigen Spartipps das suggerieren.

Ich habe für mich an Vorsorge getroffen, was im Rahmen meiner Möglichkeiten machbar war. Ob es ausreichend sein wird, für das, was nun kommt? Ich weiss es nicht. Mehr war nicht möglich. Nun lehne ich mich aber nicht zurück sondern jetzt versuche ich, andere über Wasser zu halten.

Manche von ihnen schreiben mir:

„Manchmal würde ich gerne sterben.“

Es sind Menschen, die für ganz besonders schutzbedürftige Wesen Herz, Haus und Geldbeutel geöffnet haben.

Für ein ausgemergeltes Kutschenpferd, das bisher nur Schläge kannte.

Für ein kleines Kaninchen, das die Besitzer in seinem engen Käfig fast verhungern und verdursten liessen, ehe sich jemand erbarmte.

Für den Hund, der so geprügelt wurde, dass sein Bauch fast auf der Erde schleift, wenn er wagt, sich zu bewegen.

Für das Täubchen, das mit gebrochenen Flügeln auf der Straße kauerte.

Für das Schwein, das tapfer vom Transporter in den Tod auf die Straße in die Freiheit sprang.

Für die blinde Katze, der man Säure ins Gesicht gespritzt hatte.

Für das Huhn, das federlos und wie ein Geisterschatten seiner selbst aus der Massentierhaltung ausgemustert wurde.

Für das Eichhörnchen, das mutterlos umher irrte.

Für den Igel, der mit abgefrästem Gesicht im Garten lag.

Tierheime, Wildtierstationen und Gnadenhöfe werden überwiegend privat geführt und finanziert. Hier in Deutschland genau wie im benachbarten Ausland.

Wer die Tiere aufnimmt, ganz gleich ob es heimatlose Straßentiere im Süden oder verletzte Wildtiere und ausgemusterte „Nutztiere“ in unseren Breitengraden sind … der ist für sie verantwortlich. Der ist beseelt von dem Wunsch, irgendwie wieder gut zu machen, was ihnen angetan wurde.

Der ist finanziell komplett auf sich allein gestellt!

Was glaubt ihr, was gerade los ist, landauf, landab, hier im Land genau wie bei vielen unserer europäischen Nachbarn. Während täglich die wunderschöne Bilder von Tierrettungen in der Ukraine das Herz der Leser erfreuen, treffen bei mir ganz andere Bilder und Nachrichten ein.

„Was soll ich nur mit meinen Tieren machen?“

„Wir müssen schliessen“

„Wir sind am Ende!“

„Wir haben kein Futter mehr, kein Geld für den Tierarzt“

„Wir haben Aufnahmestopp“

Und ja, immer öfter auch der Wunsch, sich all dem für immer zu entziehen.

Einfach die Augen zu schliessen, für immer.

Keine Existenzsorgen mehr, die jeden Tag gravierender werden.

Das hungrige Bellen, das Jammern verletzter Tiere nicht mehr zu hören, denen man nicht mehr helfen kann, weil das Geld fehlt. Keine schlaflosen Nächte mehr, in denen man verzweifelt überlegt, was mit den Tieren in Obhut passieren soll, wenn man aufgeben muss, schutzlose Lebewesen, die man liebt, die bereits so viel durchgemacht haben und die nun bald wieder zurück auf die Straße gesetzt werden müssen, die man abholen, einschläfern in irgendein Todesshelter oder zum Pferdemetzger bringen wird.

Das große Sterben des Tierschutzes in Europa hat begonnen.

Diejenigen, die nicht zuletzt auch für Tierschutz gewählt wurden, sind zynischerweise seine Totengräber.

Wohin man sieht, herrscht Angst und Verzweiflung. Von behördlicher Seite kommt keine Hilfe, einzig mehr Bürokratie. Und die Spender, die bisher alles notdürftig über Wasser hielten, müssen jetzt selbst kämpfen.

Ich hatte Tränen in den Augen, als ich die Nachricht abhörte, die immer wieder von Schluchzen unterbrochen war und mit den Worten endete:

„Manchmal würde ich gerne sterben. ich schaffe es einfach nicht mehr, meine Hunde zu versorgen, aber sie haben doch nur mich!“.

Zu oft hatte ich das in ähnlicher Form in den letzten Tagen und Wochen lesen oder hören müssen.

Mein Verein Frieden für Pfoten e.V. hat heute dorthin 800 Euro gesendet. 800 Euro sind viel Geld aber für 110 hungrige Hunde wird es leider nicht lange reichen, bis zum nächsten Futternotstand.

Viele Patenschaften sind dort weggebrochen, viele Spender haben die Überweisungen eingestellt, nachdem sie ihre Nebenkostenabrechnungen erhalten haben und nun selbst kämpfen. Zeitgleich explodieren Futterkosten, Energiepreise und Tierarztrechnungen.

Manche Leser schreiben mir erbost, warum ich oftmals so zornig bin, warum ich so oft unsere derzeitige Politik anprangere und auf deren desaströse Folgen hinweise. Nun, ich habe gute Gründe dafür und viele der Folgen schlagen bei mir oftmals schon ein wenig eher auf, bevor andere es schmerzhaft spüren. Ich spreche nicht nur mit Tierschützern sondern auch mit Unternehmern. Same Story.

Dann schreibe ich über Dinge und Zukunftsszenarien, die mir anfangs niemand so recht glauben will. Das tat ich auch zu Beginn des Krieges, ich wies daraufhin, dass darüber der restliche Tierschutz in Europa crashen wird.

Es ist gerade die traurige Realität, sie ist nur nicht in den Medien zu finden.

Bei Krieg, in Katastrophenfällen und bei Geldnot sind es immer die Tiere, die als erste leiden. Dann sind die Menschen an der Reihe.

Und jetzt versuche ich weiter, zu retten, was zu retten ist.

Sie alle tun mir so unendlich leid. Die allein gelassenen Menschen genau so, wie die Tiere ❤

Aufreger

Endstation Supermarktkasse

Woran könnte es nur liegen, wenn viele junge Menschen Berufe verschmähen, die zwar einen wertvollen Beitrag in unserer Gesellschaft leisten aber wenig Anerkennung finden?Nicht zuletzt auch an unseren Medien. Ein Beispiel, das ich kürzlich im „Stern“ (Rubrik Lifestyle vom 5.7.22) fand:

In diesem Artikel ging es um ein ehemaliges Model, das nun im Alter keine Aufträge mehr hat und sich den Lebensunterhalt als Kassiererin verdienen möchte.

Folgende Überschrift:

„Supermodel Marie Helvin ist so pleite, dass sie nun als Kassiererin arbeiten muss.“

Was lernen wir daraus? Nur wer pleite ist und keine andere Option hat, wird sich für diesen Job bewerben.

Zitat aus dem Artikel:

„Doch nun ist Marie Helvin am Ende. Sie will in ihre Heimat Hawaii zurückkehren, um dort in einem Supermarkt zu arbeiten.“

Was lernen wir daraus: Nur wer am Ende ist, erwägt in einem Supermarkt zu arbeiten.

Zitat aus dem Artikel:

„Der Artikel (*über Marie Helvin) in der „Daily Mail“ liest sich wie ein letzter Hilferuf, um doch noch eine Romanze zu finden, die sie vor der Endstation Supermarktkasse bewahrt.“

Was lernen wir daraus? Besser einen reichen Sponsor an Land ziehen, ehe man an der „Endstation Supermarktkasse“ landet.

Viele Kassiererinnen hatten zu diesem Artikel kommentiert, die sich in meinen Augen zu Recht diskriminiert fühlten und über die mangelnde Wertschätzung ihres Berufes gekränkt waren. Aber auch anderen fiel auf, wie herablassend über die Frauen und Männer geschrieben wurde, die ihren Lebensunterhalt an einer Supermarktkasse verdienen.

Woran könnte es nur liegen, wenn beständig mehr Fachkräfte fehlen und immer weniger junge Menschen an einem Dienstleistungsberuf oder einer Ausbildung interessiert sind?

Arroganz und mangelnde Wertschätzung unserer Gesellschaft könnte mit ein Grund dafür sein.

Es wird so viel über Diskriminierung und Respekt geschrieben, auch beim „Stern“. Ich würde vorschlagen, fangt in euren eigenen Redaktionen damit an!

Last not least:

An dieser Stelle ein großes Dankeschön an alle Kassiererinnen und Kassierer, die unser Leben an einer Supermarktkasse oder an anderen Verkaufsstellen am Laufen halten, es ein wenig einfacher und angenehmer machen. Oftmals sogar mit einem Lächeln ❤

Lasst euch bitte nicht einreden, euer Job wäre weniger wert, als andere.

Das denken nur dumme Menschen!

Aufreger

Killer-Insekten oder doch eher Killer-Journalismus?

Unseriöse Nachrichten töten!

„Sie tötet mit einem Stich!“ … das ist, mit Verlaub, Schwachsinn!

Hornissen haben es seit jeher schwer, allein ihre beeindruckende Größe schürt unbegründete Ängste. Obwohl sie deutlich größer sind als Bienen, sind sie weder angriffslustiger noch gefährlicher als ihre schwarz-gelb gestreiften Verwandten. Hornissen gehen den Menschen grundsätzlich aus dem Weg und stechen einzig in höchster Notwehr, wenn sie sich angegriffen fühlen.

Ihr Gift ist sogar weniger toxisch bzw. gefährlich als das von Bienen, Hummeln oder kleineren Faltenwespen.

Ein Mensch müsste sich mit einem großen Hornissenvolk anlegen und mehrere hundert Stiche bekommen, bevor es für ihn wirklich gefährlich wird. Außer natürlich, er wäre Allergiker oder wird im Mund- und Rachenraum gestochen. Da Hornissen jedoch nicht so gerne Kuchen und Eis naschen, ist diese Gefahr geringer als bei Wespen. Soweit so gut.

Unsere wahrheitsliebende Presse ist immer schnell dabei, Tiere „als gefährlich“, „bedrohlich“ oder als „Krankheitsüberträger“ einzustufen. Das bringt Reichweite, das erhöht die Auflage… Ganz gleich ob es sich um Tauben, Füchse oder Insekten handelt. Wenn dank solcher Artikel dann unzählige Tiere in falscher Angst getötet werden…dumm gelaufen. Wen interessiert das schon?!

Mich interessierte es… als ich die Überschrift eines Artikels auf FB der Kreiszeitung.de las:

„Killer_Insekt“: Asiatische Hornisse breitet sich in Deutschland aus: Sie tötet mit einem Stich“

Hatte ich hier eine Wissenslücke? Musst man sich Sorgen machen?

Ich klickte auf den Beitrag, der sich dann völlig anders las:

„Eingeschleppte Hornisse richtet sich in Deutschland ein. Funde sollten gemeldet werden“ Kein Wort darüber, warum oder ob die asiatische Hornisse mit „einem Stich tötet“… sondern eine allgemeine Abhandlung über Tiere und Pflanzen, die in fremde Gebiete eingeschleppt werden oder einwandern und die Natur gefährden.

Jetzt wollte ich mehr wissen, denn hinter jeder solchen reißerischen Überschrift stehen unzählige Hornissen, die nun aus vorsätzlich geschürten Ängsten gejagt und getötet werden, zumal wohl eher selten jemand zwischen heimischen und eingewanderten Arten unterscheiden kann. Tot ist tot.

Auf einschlägigen (und seriösen!) Seiten fand ich dann die Info, dass „der Stich einer asiatischen Hornisse für den Menschen weitestgehend ungefährlich ist“.

… oder auch…

„Wie gefährlich sind die Stiche der asiatischen Hornisse

Wird man einmal gestochen, ist der Stich vergleichbar mit dem Stich einer heimischen Hornisse. Das kann nur für Allergiker gefährlich werden. „Für den gesunden Menschen stellt ein Hornissenstich keine besondere Gefahr dar.“

So viel zum Thema „Killer Insekt…“

Fakt ist jedoch, dass diese Art unter Umständen eine Bedrohung für die Imkerei werden könnte oder den heimischen Hornissen Konkurrenz macht. Aber auch hier sieht der NABU „aller Voraussicht nach keine essentielle Bedrohung“… weitere Auswirkungen seien derzeit noch nicht abzusehen.

Ich finde es mehr als verantwortungslos wenn durch solche bewusst irreführenden Schlagzeilen Ängste geschürt werden, die unbegründet sind. In meinen Augen ist es blanke „Hetze“ für die mit Sicherheit auch viele unserer heimischen Hornissen mit dem Leben bezahlen werden.

Sie sind keine „Killer Insekten“, sie stehen sogar unter besonderem Schutz und ihr Bestand ist gefährdet.

Aufreger, Tierschutz

Ich bin raus aus allen Gartengruppen …

Ich bin raus aus all den wunderschönen Gartengruppen, wo Blumenliebhaber stolz ihre Gärten präsentieren und wo man jede Menge über Pflanzen und deren Pflege lernt. Ich bin raus, weil ich es einfach nicht mehr ertrage, bei jedem zweiten Beitrag über die Grausamkeit und Dummheit der Menschen zu stolpern. Ich weiß, wenn ich es nicht lese, ist sie trotzdem da … die Grausamkeit…aber ständig daran erinnert zu werden, wie arm und limitiert das Seelenleben mancher Zeitgenossen ist … das hebt nicht unbedingt die Stimmung, da mache ich mich doch lieber wieder bei Google schlau, wenn meine Hortensien die Blätter hängen lassen…

Nie vorher war mir bewusst, wie viele „Naturliebhaber“ es gibt, die nur ausgewählte Teile der Natur lieben. Der Rest wird grausam vergiftet, mit kochendem Wasser oder Salz überschüttet, manche zerschneiden die verhassten Nacktschnecken sogar und scheinen Befriedigung dabei zu empfinden. Von den Katzenhassern, die stolz darüber berichten, welche Tiere bereits alles in ihrem Gartenpool ertrunken sind und wie man Katzen sonst noch quälen könnte, damit sie dem eigenen, heiligen Garten fern bleiben … darüber möchte ich mich gar nicht auslassen. Widerlich, einfach nur widerlich!

Nacktschnecken sind gerade in Unmengen unterwegs … und ganz ehrlich …ich mag sie auch nicht! Ich mag es nicht, wie sie alles kurz und klein futtern, was ich mühsam angepflanzt habe. Ich grusel mich ein bisschen, wenn sich ihr klebriger Schleim auf meinen Fingern anheftet und ich ziehe ebenfalls alle Register, damit ihnen der Weg zum Buffet möglichst erschwert wird. Ansonsten sammle ich ab…jeden Tag…und jeden Abend. Es hilft tatsächlich.

Nie würde es mir in den Sinn kommen, ein wehrloses und empfindsames Lebewesen mit der Schere in zwei Teile zu schneiden, mit Salz zu überschütten, … in eine Falle aus Bier zu locken, damit sie ertrinken. Mein Leben hängt nicht davon ab, ob die Hortensien jetzt gelocht sind oder makellos dastehen, sogar meine Kürbispflanzen hat es erwischt. So what? Mache ich eben auf dem Balkon einen neuen Versuch, ehe ich das tue, was offensichtlich so vielen anderen überhaupt keine Probleme bereitet… töten…je mehr, desto besser…

Wie soll das mit der Liebe und der Verbindung zur Natur jemals funktionieren, wenn Respekt und Achtung vor dem Leben fehlen, wenn manche nur Spott übrig haben, für diejenigen, die daran erinnern, dass die Natur und auch unser Garten für alle da ist … denn auch wir haben dieses Stückchen Erde nur als Leihgabe von Mutter Natur.

Was uns von allen anderen Mitgeschöpfen unterscheidet, ist die Gabe, eigene Entscheidungen zu treffen. Ich habe mich für das Leben entschieden. Auch wenn es ein Schneckenleben ist…oder eine Ameise…

In meinem tiefsten Inneren bin ich ganz sicher, dass Töten immer etwas ungutes mit der Seele und dem Charakter macht…sei es eine Ameise, eine Schnecke, ein Igel oder nur ein Wurm…

Nein, all die hübschen Blumenbilder und eindrucksvoll angelegten Gärten in den einschlägigen Gruppen machen für mich nicht wett, dass beständig Anleitungen zum besseren Töten gepostet werden. Völlig normal … ich weiß. Darf ich es trotzdem abstoßend finden?

Manche Menschen finde ich widerlich. Widerlicher als so manche schleimige Nacktschnecke…

(c) Bettina Marie Schneider – Gutes Karma to go