Es ist ein beflügelndes Gefühl, auch in diesem Jahr auf eine Jahresbilanz der Hilfe zu blicken, die sechsstellige Zahlen aufweist und von der deutlich weniger als ein Prozent für Verwaltungskosten abgehen. Alles unter 12 Prozent gilt bei den Spendensiegel Organisationen als vorbildlich.
Es macht einfach nur glücklich, zu wissen, dass unser kleines Frieden für Pfoten Weihnachtsevent, der „Weihnachtszauber“ über 32.000 Euro zusätzliche Hilfe für Vereine und Tiere in Not ermöglicht hat.
Es ist ein Geschenk des Himmels, wenn eine Community und ein Team an der Seite stehen, die gemeinsam die Sterne vom Himmel holen, wenn es nötig ist und Hilfe gebraucht wird. Doch es war nicht immer so.
Vor etwa 8 Jahren startete ich ganz allein. Ich kannte buchstäblich niemanden in der Tierschutzszene, auch nicht die damit verbundenen Stolpersteine, die Anfeindungen, all das Leid und die Not, und auch nicht die teilweise schrägen Machenschaften, die ich heute elegant umgehe oder ignoriere.
Ich hatte über meinen Gutes Karma to go Blog zufällig von einer jungen Frau erfahren, die aus Syrien geflüchtet war, sehr krank, und deren größter Wunsch es war, ihre taube Katze Mimi zu sich nachzuholen, die nun allein in Syrien sass und sich die Seele aus dem Leib schrie. Es war das Video von „Mimi“, das mich nachdenken ließ, wie man helfen könnte. Eigentlich eine Mission impossible in der damaligen Situation und Gesetzeslage. Doch wo ein Wille ist, da gibt es Wege Erst gab es eine Gruppe, dann gab es einen Verein, Mimi war inzwischen längst in Deutschland (we did it ♡ ach, war das berührend) .
Ich veranstaltete mein erstes größeres „Charity Event“, eine private Geburtstagsfeier, an der ich Geld sammelte. Man war überrascht, was ich nun schon wieder vorhabe, doch es kam ordentlich etwas zusammen. Ich nahm das Geld mit nach Athen, als ich meine neuen Freunde von SCARS dort besuchte, denn mittlerweile hatte sich aus dem Mimi Projekt Hilfe für viele Tiere ergeben, die in Flüchtlingslagern gestrandet waren oder die verletzt waren und aus Syrien geholt werden sollten. Athen war einer der Hotspots.
Heute spricht jeder von den armen Tieren in der Ukraine, die zurück bleiben, hungern und sterben. Damals war es in Syrien nicht anders. Das dramatische Leid der Tiere dort war kaum zu ertragen. Zusätzlich gab es noch ein Embargo. Hilfe war eigentlich verboten. Ich stand beständig mit einem Bein im Gefängnis, um zu tun, was getan werden musste. Es gab Zuspruch und Hilfe aus unserer neuen Community, ansonsten jedoch meist nur Häme oder Desinteresse. Für die Medien scheint die Nationalität eines Straßentieres ein wichtiges Kriterium zu sein, ehe sie bereit sind, über Tiere in Not zu berichten.
Athen und die Hilfe für das dramatische Leid der Straßentiere, mitten in Europa, wurden meine neue Leidenschaft. So viel Leid überall auf den Straßen, für das sich niemand interessierte. Wir legten die Vereinsziele neu fest. Nun war Europa unser Schwerpunkt.
Dann spielten wir, was jeder Verein früher oder später spielt. Es gab Krach, Stress, üble und öffentliche Anfeindungen, es bilden sich Fronten und fast hätten es die (Zer)-Störer geschafft, Frieden für Pfoten zu Grabe zu tragen, ehe unser Baby richtig durchstarten konnte. Aber nur fast. Ich hatte die Nase gründlich voll vom Vereins Leben, doch meine Vorstandskolleginnen *und Freundinnen, Nicole und Claudia, hielten mich von einem schweren Fehler ab. Ich machte schließlich trotzdem weiter und eine neue Ära begann.
Aussortieren, durchatmen und weiter ging es … Diesmal einzig so, wie unser neues Dreamteam an der Spitze des Vereins sich das wünschte:
Die wenigen Ressourcen nicht beliebig verteilen, dahin, wo man am lautesten schreit sondern nur da, wo seriös, kontinuierlich, konstruktiv und nachhaltig Verbesserung für die Tiere geleistet werden kann. Futter -Medizinische Versorgung und vor allem, Kastrationen. Leid verhindern, ehe es entsteht!
Dieses Konzept überzeugte. Immer mehr Hilfe, immer mehr Kontakte, immer mehr neue Community Mitglieder, neue Teamkollegen, die mit anpackten. Immer professioneller, immer mehr Projekte, immer mehr Spenden … und immer mehr Zeit. Meine Zeit. Und natürlich die Zeit der anderen, die das große Rad ehrenamtlich mit drehen.
Das vergisst man gerne, wenn man heute auf die unglaublichen Zahlen sieht, auf all die freundlichen Menschen, den wunderbaren Zuspruch, auf das Vertrauen, und auf die riesigen Netzwerke quer durch Europa, die unsere Projekte tragen.
Aber nicht nur der Neid sollte genauer hinsehen. Auch für den Selbstzweifel ist meine Geschichte ein schönes Beispiel.
Ich hatte nichts. Nur einen Traum und dann liebe Freunde, die an meiner Seite standen, als es unangenehm wurde. Mehr braucht man manchmal nicht, wenn wunderschöne Dinge passieren sollen. Und natürlich Sternenstaub … der kann niemals Schaden. Traut euch!
Gestern erhielt ich dieses Bild. Ein Schwein auf einem armen, privaten Gnadenhof in Griechenland, dessen Zukunft auf wackligen Beinen stand. Kein Geld mehr, kein Futter, keine Hoffnung. Der Betreiber war verzweifelt. Er wollte euch allen gerne auf diese Weise für die wunderbare Hilfe aus dem Frieden für Pfoten Weihnachtszauber danken.
Der Frieden für Pfoten Weihnachtszauber 2022 wurde gestern offiziell beendet.
Aber eure Hilfe wird die Herzen noch lange erleuchten
Dankeschön für jede Minute eurer Zeit, für jeden Cent, für jedes nette Wort ❤
Eure
Bettina Marie
