„Warum liest man eigentlich nie etwas von euren wunderbaren Aktionen und eurer Arbeit für den Tierschutz in Deutschland, in ganz Europa, in der Presse? Der Frieden für Pfoten Weihnachtszauber ist so etwas besonderes, dieses Event wäre doch dafür ideal geeignet? Warum seid ihr nie im Fernsehen? Es müsste doch Preise und Auszeichnungen hageln, für euren gigantischen Einsatz für den Tierschutz, für alle Tiere und dazu noch für Menschen in Not?“
Ja, dachte ich, als ich die Mail las, mit der übrigens noch eine großzügige Spende verbunden war. Warum ist das eigentlich so?
Warum wir nie im Fernsehen sind, das lässt sich einfach beantworten. Nach den ersten Erfahrungen mit dem sogenannten „Reality TV“ wo manche Dinge passierten, die eigentlich nicht passieren sollten, hatten wir beschlossen, unsere Tiere in den Sheltern und an den Futterstellen niemals mehr für ein Kamera Team zur Verfügung zu stellen oder sollte ich besser schreiben, den Strapazen und der Willkür von Dreharbeiten auszusetzen, wo man wenig Rücksicht auf sie nahm. Wäre ich damals selbst vor Ort gewesen, wäre ich wohl sofort eingeschritten. Jetzt wissen wir es besser.
Warum nie etwas von unserer Arbeit in anderen Medien erscheint? Keine Ahnung. Vielleicht ist es einfach nicht interessant genug, wenn ein paar Menschen sich jeden Tag mit aller Kraft gegen Not und Elend im Tierschutz stemmen, international vernetzt sind und das Ganze auch noch im großen Stil und ehrenamtlich passiert. Bisher fragte noch niemand nach, einzig unsere Arbeit für die Tiere in den Flüchtlingsunterkünften Europas findet ab und an Interesse.
Das gleiche gilt für Preise. Preise allein sind sicher nicht soo wichtig, sie sind eher eine große Motivation, Preisgelder sind natürlich noch besser, denn damit könnte man wieder viel Gutes tun. Doch ausser dem ETN, der Organisation für Tier- und Naturschutz in Europa war unsere Arbeit noch niemandem einen Preis wert.
Über die Auszeichnung mit dem Europäischen Tierschutzpreis haben wir uns unglaublich gefreut. In Deutschland hat es leider noch nicht dafür gereicht Da werden die Preie offensichtlich nach anderen Kriterien vergeben. So schaut es aus.
Doch zum Glück schenken uns jeden Tag aufs neue sehr viele Menschen ihr Vertrauen und ihren Beistand. Wunderbarerweise hindert auch fehlende Pressepräsenz und die Ignoranz der Politik und Dachorganisationen für unser Wirken unsere Spender nicht daran, uns großzügig zu unterstützen, damit wir weiterhin Tieren in Not helfen dürfen.
Darüber freue ich mich jeden Tag aufs neue.
DAS ist der 1. Preis … die schönste Schlagzeile, die beste Motivation
Als Mick durch einen Unfall viel zu jung und buchstäblich über Nacht aus meinem Leben gerissen wurde, beschloss ich, mich nie mehr auf eine so tiefe Bindung einlassen zu wollen. Was hätte nach ihm auch noch Besseres kommen sollen?
Niemand würde mich je wieder so zum Lachen bringen wie er das immer tat. Niemals wieder würde mir jemand mit einem einzigen Blick aus klugen, blauen Augen den Wind aus den Segeln nehmen, wenn ich gereizt nach einem langen Arbeitstag nach Hause kam und mir nicht der Sinn nach Streicheleinheiten war. Sein Charme bezauberte jeden und obwohl er sich dessen wohl bewusst war, konnte man ihm nie böse sein. Niemand konnte das.
Ich hatte alles weit weg verräumt, was mich an ihn erinnerte und fand es mehr als taktlos, wenn meine Freundinnen mir rieten, ihn baldmöglichst zu ersetzen und meinten, ich würde es übertreiben mit meiner Trauer. Was wussten die schon ?
Wer mich ein bisschen kennt, weiß jedoch, dass „niemals“ ein dehnbarer Begriff in meiner Gedankenwelt ist und es dauert dann gar nicht soo lange, bis mir eine innere Stimme einladend zuflüsterte: „Da draußen wartet jemand auf Dich, jemand, den Du vielleicht doch wieder in dein Herz schließen wirst… Du musst ihn nur finden.“
So begann ich an den Abenden, wenn alle im Haus schliefen, im Internet heimlich auf einschlägigen Portalen nach einem Paar blauer Augen zu suchen, die mich ansprachen. Seit Mick war ich verschossen in blaue Augen. Verschossen in die unnachahmliche Art und Weise, wie das Licht sich in ihnen spiegelt, und auch jede Stimmung. Genau das wollte ich wieder haben.
Nach vielen Abenden und gefühlten Tausend Bildern, von denen mich keines so richtig ansprach, wurde ich auf der Seite einer Spanischen Agentur schließlich fündig. Aufgeregt überflog ich den Begleittext zum Foto: In jedem Punkt perfekte Übereinstimmung. Ich atmete tief durch, bat Mick innerlich um Vergebung und verfasste eine Mail, in der ich kurz schilderte, wie ich mir eine gemeinsame Zukunft vorstellen würde.
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Bereits am nächsten Morgen war die äußerst sympathische Antwort im Postfach. Dazu weitere Bilder, die meine letzten Zweifel an dieser Aktion zerstreuten. Sie waren alle verwackelt und das Umfeld, in dem sie aufgenommen waren, nicht gerade einladend. Ich fand sie trotzdem umwerfend, saß verzückt lächelnd vor dem Rechner und hatte nur einen Gedanken: Jetzt, wo mein Entschluss fest stand, wollte ich Himmel und Hölle in Bewegung setzen, ihn so bald als irgend möglich da heraus zu holen
Mein Umfeld reagierte nicht ganz so begeistert auf diese Idee, wie ich erwartet hatte. Warum ausgerechnet einen Ausländer? Warum das Risiko einer unbekannten Herkunft und eventueller Krankheiten, die er einschleppen könnte, eingehen, wenn ich doch hier, vor der Haustüre, jederzeit unter zig Optionen auswählen könnte? Vielleicht handelte es sich ja um irgendeine versteckte Abzocke und ich in meiner Naivität wäre das ideale Opfer.
Nie vorher war mir aufgefallen, wieviel Halbwissen und Vorurteile in den Köpfen unterwegs sind, wenn es um das Thema Ausländer oder Ausland geht. Ich rollte innerlich mit den Augen, liess mich aber nicht irritieren, überwies die Vermittlungsgebühr und bereitete mich und das Haus auf den Tag der Ankunft vor.
Mein Kater kommt zu mir
Man hatte mir versichert, sobald sich ein Flugpate gefunden hätte, würde man den kleinen Kater zu mir auf die große Reise schicken. Tiere dürfen nicht ohne Begleitung im Flugzeug transportiert werden. Man braucht also jemanden, der sich bereit erklärt, für die Dauer der Reise eine sogenannte „Flugpatenschaft“ einzugehen. Jetzt blieb mir nur, abzuwarten, bis sich jemand fand, der auf diese Weise einem sicheren Todeskandidaten ein neues Leben in einem liebevollen Zuhause ermöglichen wollte.
Mein neuer Hausgenosse war als winziges Kitten halbtot in einer Mülltüte gefunden worden, von privaten Tierschützern versorgt, aufgepäppelt, und zur Vermittlung ins Netz gestellt. Ich war nur zu gerne bereit, durch die Vermittlungsgebühr einen Teil der bisher angefallenen Kosten und den Transport zu übernehmen. In Spanien wollte ihn niemand haben, eine Vermittlung ins Ausland war seine einzige Chance und die sollte er erhalten.
Für den letzten und wichtigsten Teil der Rettung waren wir jedoch auf die Hilfe eines tierlieben Reisenden angewiesen, der durch seine Unterschrift am Counter bestätigte, dass mein kleiner Spanier im Frachtraum mitfliegen durfte.
Es vergingen bange Wochen. Ich erhielt zwar regelmäßig neue Bilder, lernte die Menschen dieser Organisation besser kennen und sehr schätzen, aber nie klappte es mit der Zusammenführung. Die wenigen Flugpatenplätze sind heiß umkämpft, immer nahm ein dringenderer Notfall den erhofften Platz ein. Ich war bereits fast soweit, eben mal selbst kurz nach Alicante zu fliegen, nur um „meinen Merlin“ endlich dort abzuholen, als die erlösende Mail kam. Ein Flugpate hatte sich gemeldet.
Es gibt Augenblicke im Leben, die man nie vergisst. Für mich war einer dieser magischen Augenblicke, als mir in der Ankunftshalle des Münchner Flughafens eine völig fremde Frau von ihrem Gepäckwagen eine Box reichte und lächelnd sagte: „Hier ist Ihr Blind Date, ich wünsche von Herzen alles Gute für den Kleinen, er hat es verdient .“ Es war der Beginn einer grossen Liebe 😉
Merlin ist in jeder Hinsicht ein Jackpot und regierte sein neues Reich vom ersten Tag an mit Charme und Dickköpfigkeit. Nur an der Sprachbarriere müssen wir noch arbeiten. Manche Worte, wie „Nein“ oder „Runter vom Tisch“ will er einfach nicht lernen 🙂 Wenn ich an den Abenden versuche, auf Facebook Flugpaten für die neuesten Notfälle zu gewinnen, blinzelt er mir mit seinen wunderschönen blauen Augen schläfrig zu und motiviert mich, weiter so viele Menschen für diese wunderbare Idee zu begeistern, wie irgend möglich. Teilen wäre also in diesem Fall besonders nett ❤
(..und Pssst……..die Geschichte hat sich flüssiger mit nur einer Katze erzählen lassen….aber ich habe damals BEIDE Kätzchen vom Bild adoptiert 🙂
Bei SCARS in Griechenland warten so viele liebenswerte Katzen auf ihr erstes „Blinddate“. Bitte schreibt mir, wenn ihr euch für eine interessiert, eine Adoption ist ganz einfach ❤
In Urlaub fliegen und nebenbei noch ein Tierleben retten. Das ist viel einfacher , als Sie glauben!
Wissen Sie, was ein Flugpate ist ? Flugpaten sind Menschen, die auf Ihrem Urlaubs- oder Geschäftsflug, Hunde oder Katzen als zusätzliches „Gepäckstück“ mitnehmen. (Im Frachtraum…nicht auf dem Schoss 🙂 ) . Dabei entstehen den Flugpaten keinerlei Kosten oder Verpflichtungen. Die Hunde oder Katzen, die „transportiert“ werden , haben über eine Tierschutzorganisation in Deutschland, Schweiz oder Österreich bereits eine Familie oder Pflegestelle gefunden, die sich um sämtliche Formalitäten und Kosten gekümmert hat.
Vielleicht fragen Sie sich , warum man überhaupt Hunde und Katzen aus dem Ausland nach Deutschland bringen sollte, wo doch auch bei uns unzählige Vierbeiner in den Tierheimen auf ein neues Zuhause warten. Oberstes Gebot für den Auslandstierschutz ist es, die Tiere vor Ort zu kastrieren, um das Elend langfristig einzudämmen und auch bevorzugt direkt in der ursprünglichen Heimat zu vermitteln. Leider klappt diese Vermittlung nur sehr bedingt. In den meisten südlichen und osteuropäischen Ländern gibt es keine Tierheime, wie wir sie kennen sondern „Tötungsstationen“.
Diese Einrichtungen machen ihrem Namen alle Ehre. Unterbringung auf engstem Raum, ohne medizinische Betreuung und ausreichend Futter oder Wasser. Die Tiere sind mehr oder weniger sich selbst überlassen. Blutige Kämpfe sind an der Tagesordnung.
Für alle Hunde und Katzen, die dort gelandet sind, ist es ein Wettlauf mit dem Tod. Nach einer kurzen Frist, meist zwischen 3-4 Wochen, werden sie auf Behördenanordnung vergast, erschlagen, zu Tode gespritzt. Es sind meist gesunde Tiere, Welpen, Kätzchen, deren letzte Chance das Eingreifen privater Tierschützer und das Flugticket nach Deutschland ist.
Man muss das Elend vor Ort gesehen haben, um zu verstehen, wie wichtig und sinnvoll das Zusammenspiel von Kastrationsaktionen, medizinischer Betreuung und Auslandsvermittlung ist , um mittel- und langfristig die Situation vor Ort zu verbessern. Keine Organisation holt Tiere gezielt nach Deutschland, damit sie dann hier Plätze in den Tierheimen blockieren. Alle Flugpaten Kandidaten sind bereits vermittelt oder werden in festen Pflegestellen bis zur endgültigen Adoption betreut.
Hier warten dann Menschen auf sie, die ihnen das erste Mal in ihrem von Hunger und Gewalt geprägtem Hunde- oder Katzenleben, ein Zuhause geben. Da Tiere nicht allein im Flugzeug reisen dürfen, benötigen sie jemanden, der am Check Inn durch eine Unterschrift auf dem Ticket bestätigt, dass dieses Tier mitreisen darf. Und jetzt kommen SIE ins Spiel… Es ist wirklich ganz einfach :
1. Kontaktieren Sie einen Auslands-Tierschutzverein oder flugpate.com oder flugpaten.de . Am besten vor Antritt der Urlaubsreise.
2.Geben Sie an, welches Tier Sie als Flugpate eintragen lassen möchten, Hund oder Katze, Datum und Zielflughafen des Rückflugs
3.Die Anmeldung der Tiere bei Ihrer Fluggesellschaft übernimmt die jeweilige Tierschutzorganisation. Alle Kosten werden ebenfalls übernommen.
4. Man wird Ihnen die Kontaktdaten der Tierschützer vor Ort übermitteln und einen Treffpunkt am Flughafen vereinbaren.
5. Dort wird man Ihnen beim Einchecken assistieren, mit Ihnen die Transportboxen dem Flugpersonal übergeben und alle vorgeschriebenen Dokumente aushändigen.
Sie haben als Flugpate keinerlei zusätzlichen Aufwand, keine Haftung und keinerlei Verpflichtung. Alle Tiere sind von Anfang bis Ende der Aktion unter der Obhut und Verantwortung der jeweiligen Organisation.
6. Sie geniessen den Flug während Hund oder Katze im klimatisierten Frachraum untergebracht sind.
7. Nach der Landung übernehmen Sie die Transportbox mit dem Tier vom Gepäckband oder dem Sondergepäck-Band (je nach Flughafen) und begeben sich in die Flughafenhalle
8. Dort warten bereits die neuen Besitzer und Sie werden mit Sicherheit ein bisschen gerührt sein, wenn Sie miterleben dürfen, wie freudig die lang erwarteten Tiere in Empfang genommen werden. Es ist immer wieder ein Erlebnis, das Happy End einer Reise vom sicheren Todeskandidaten zum geliebten Haustier zu verfolgen.
Übrigens kommt es nie vor, dass ein Tier nicht abgeholt wird. Zum einen ist in der Regel nicht nur der neue Besitzer sondern auch jemand von der Organisation bei der Übergabe mit vor Ort und zum anderen ist für diese Aktion so viel Einsatz und Aufwand betrieben worden, dass alle Beteiligten peinlichst auf einen reibungslosen und zuverlässigen Ablauf achten.
Jedes Jahr werden hunderttausende Hunde und Katzen in unseren Urlaubsländern, im Süden und Osten Europas misshandelt, vergiftet, erschlagen, vergast oder verhungern und verdursten qualvoll auf den Strassen . Unterstützen Sie die Tierschützer vor Ort, werden Sie Flugpate und ermöglichen einem Tier eine Reise ins Happy End !Bild : hundepfoten-stuttgart.de
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