Staub bist du und zum Staub kehrst du wieder zurück.
Wir haben Kalzium in unseren Knochen
Eisen in unseren Adern
und Stickstoff in unseren Gehirnen.
Wir sind Sternenstaub.
Wir sind alle nur Sterne, die Namen von Menschen tragen.
In diesem Gedicht steckt eine große Wahrheit. Man muss nur einen Blick in die Vergangenheit werfen, etwa 13,7 Milliarden Jahre zurück, zum großen Big Bang.
Aus den beim Urknall entstandenen Gaswolken aus Wasserstoff und Helium bildeten sich durch die Anziehungskräfte gasförmige Riesen. Das waren die ersten Sterne. Man muss sie sich wie kosmische Kraftwerke vorstellen, die durch gewaltige Fusionsprozesse immer größere und schwerere Elemente wie Kohlenstoff, Silizium und Sauerstoff produzierten.
Am Ende seiner Lebenszeit wird ein Stern zur Supernova und explodiert. Seine Leuchtkraft nimmt dabei millionen- bis milliardenfach zu. Für eine kurze Zeit strahlt er so hell wie eine ganze Galaxie. Die Überreste einer solchen Supernova bilden einen planetarischen Nebel. Manche Teilchen dieses Nebels, manche Staubpartikel sind so winzig wie ein Atom. Auf ihrer Reise durch das Weltall treffen die Überreste der Supernova dann auf die Bestandteile anderer Sternenexplosionen und verbinden sich neu. So entstehen immer neue Himmelskörper.
Alles, wirklich alles besteht im Grunde aus Sternenstaub.
Einzig die spezifische chemische Zusammensetzung legt am Ende fest ob aus dem magischen Staub irgendwann ein Diamant, ein Gestein, eine Pflanze, ein Bakterium, ein Insekt, ein Tier oder ein Mensch wird. Der Sauerstoff, den wir zum Atmen brauchen, die Zellen unseres Körpers, Kohlenstoff und Stickstoff in unserem Gewebe, auch das Calcium aus dem unsere Knochen bestehen, all das stammt aus dem Stoff, aus dem die Träume sind:
Wir bestehen aus Sternenstaub, der vor vielen Milliarden Jahren produziert wurde und immer weiter verändert wird. Kein einziges Atom im Weltall kann jemals verloren gehen. Es verändert nur die Erscheinungsform.
Aus dem, was einst war, aus dem was gerade ist und aus dem, was einmal sein wird, entsteht im ewigen Kreislauf des Werdens und des Vergehens immer neue Materie.
Das Universum recycelt schon ein paar Milliarden Jahre länger, als wir das tun .
Sternenstaub ist magisch. Und wir sind es auch