Seelenmarzipan, Tierschutz

Eigentlich sollte ich das nicht tun …

Eigentlich sollte ich das nicht tun. Es ist immer riskant, einem Projekt besondere Zuwendung zu widmen, wenn ich meine Blog Reichweiten dafür nutze, Geschichten und Arbeitsberichte schreibe und veröffentliche … bis … ja bis dieses Projekt endlich mehr Aufmerksamkeit und Spenden erhält, meine Teamkolleginnen die Ärmel hochkrempeln und im günstigsten Fall sogar ein Dauerhaftes Projekt daraus wird. Das habe ich mittlerweile bereits einige Male geschafft aber wehe mir, sollte nach ein, zwei Jahren der Fall eintreten, dass ich/wir denke(n), es wäre nun an der Zeit, sie wären stark genug, um ab jetzt eigenständig mit den Kontakten weiter zu arbeiten, die ich/wir ihnen ermöglicht haben. Wenn ich nun der nächsten Notlage meine Aufmerksamkeit schenken möchte, wo dringend Hilfe benötigt wird.

Wehe mir, wenn die zuständige Projektleitung ausfällt und niemand diese Aufgabe zusätzlich leisten kann … oder wenn andere Dinge passieren, die man im Tierschutz zwar locker als Privatperson tun kann, die jedoch einem Verein nicht besonders gut tun. Dann hagelt es Vorwürfe. Dann erzählen mir plötzlich wildfremde Menschen, was ich zu tun habe, wenn es mir „wirklich um die Tiere geht“. Dann ist schnell alles vergessen, was ich, was unser Team, der Verein, jemals ermöglicht haben. Dann muss ich lesen, ich würde Tiere in Not „im Stich lassen“ .

Ich mutiere blitzschnell von der gefeierten Retterin zur geschmähten Diva, die wegen ihrer persönlichen Befindlichkeiten arme Tiere hungern lässt … oder so ähnlich … der Fantasie sind keine Grenzen gesetzt. Ich glaube, wir hatten alles schon mal durch, obwohl natürlich niemand „im Stich gelassen wird“ sondern einzig die „All inclusive Betreuung“ durch unseren Verein Frieden für Pfoten e.V. einem neuen Projekt in Not zukommt, die sie dringend als Starthilfe benötigt.

Kein Wunder, dass ich mittlerweile sehr zögerlich bin, wenn es darum geht, mich einem bestimmten Projekt ausgiebiger zu widmen. Eigentlich wollte ich das nie (mehr) tun.

Aber trotzdem sitze ich nun hier, den Kopf voller Ideen und Geschichten und freue mich darauf, das wunderschöne Projekt, den Lebenshof Vrouva Farm noch ein wenig bekannter zu machen, mit etwas Glück dafür zu sorgen, dass dort nicht jeden Monat erneut eine verzweifelte Zitterpartie herrschen muss, um all die Hunde und Katzen und Hühner und Schweine und Schafe und Esel und Pferde und Zicklein und Hope, die Kuh, satt zu bekommen oder gar einen Tierarzt zu bezahlen. Ich wünsche mir für dieses wunderschöne, kleine Tierparadies der ausgestoßenen, behinderten und ungewollten Tiere etwas mehr Sicherheit und noch mehr Lebensqualität.

Daher wird mir im neuen Jahr die liebe Hope zur Seite stehen und ihr Tagebuch veröffentlichen.

„Hopes geheimes Tagebuch“, wo sie zukünftig von sich, von all den anderen Tieren, über die tägliche Arbeit und das Leben auf der Farm erzählt, vom Tod … aber auch von der Liebe auf der Vrouva Farm, die überall zu spüren ist.

Für das Jahr 2023 habe ich mir Vrouva als neues Herzensprojekt auserkoren und denke, ich werde es nicht bereuen.

Ich freu mich darauf und hoffe sehr, es wird euch gefallen.🐮💞

Eure Bettina Marie Schneider

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Kein Schwein ruft mich an … :-)

„Warum liest man eigentlich nie etwas von euren wunderbaren Aktionen und eurer Arbeit für den Tierschutz in Deutschland, in ganz Europa, in der Presse? Der Frieden für Pfoten Weihnachtszauber ist so etwas besonderes, dieses Event wäre doch dafür ideal geeignet? Warum seid ihr nie im Fernsehen? Es müsste doch Preise und Auszeichnungen hageln, für euren gigantischen Einsatz für den Tierschutz, für alle Tiere und dazu noch für Menschen in Not?“

Ja, dachte ich, als ich die Mail las, mit der übrigens noch eine großzügige Spende verbunden war. Warum ist das eigentlich so?

Warum wir nie im Fernsehen sind, das lässt sich einfach beantworten. Nach den ersten Erfahrungen mit dem sogenannten „Reality TV“ wo manche Dinge passierten, die eigentlich nicht passieren sollten, hatten wir beschlossen, unsere Tiere in den Sheltern und an den Futterstellen niemals mehr für ein Kamera Team zur Verfügung zu stellen oder sollte ich besser schreiben, den Strapazen und der Willkür von Dreharbeiten auszusetzen, wo man wenig Rücksicht auf sie nahm. Wäre ich damals selbst vor Ort gewesen, wäre ich wohl sofort eingeschritten. Jetzt wissen wir es besser.

Warum nie etwas von unserer Arbeit in anderen Medien erscheint? Keine Ahnung. Vielleicht ist es einfach nicht interessant genug, wenn ein paar Menschen sich jeden Tag mit aller Kraft gegen Not und Elend im Tierschutz stemmen, international vernetzt sind und das Ganze auch noch im großen Stil und ehrenamtlich passiert. Bisher fragte noch niemand nach, einzig unsere Arbeit für die Tiere in den Flüchtlingsunterkünften Europas findet ab und an Interesse.

Das gleiche gilt für Preise. Preise allein sind sicher nicht soo wichtig, sie sind eher eine große Motivation, Preisgelder sind natürlich noch besser, denn damit könnte man wieder viel Gutes tun. Doch ausser dem ETN, der Organisation für Tier- und Naturschutz in Europa war unsere Arbeit noch niemandem einen Preis wert.

Über die Auszeichnung mit dem Europäischen Tierschutzpreis haben wir uns unglaublich gefreut. In Deutschland hat es leider noch nicht dafür gereicht 😉 Da werden die Preie offensichtlich nach anderen Kriterien vergeben. So schaut es aus.

Doch zum Glück schenken uns jeden Tag aufs neue sehr viele Menschen ihr Vertrauen und ihren Beistand. Wunderbarerweise hindert auch fehlende Pressepräsenz und die Ignoranz der Politik und Dachorganisationen für unser Wirken unsere Spender nicht daran, uns großzügig zu unterstützen, damit wir weiterhin Tieren in Not helfen dürfen.

Darüber freue ich mich jeden Tag aufs neue.

DAS ist der 1. Preis … die schönste Schlagzeile, die beste Motivation ❤

Aufreger, Tierschutz

Käsefresser, Hundestreichler und Kampfveganer…Tierschützer unter sich

Die erfolgreichste Partei,  die sich uneingeschränkt für Tierschutz und Tierrechte einsetzt, dümpelt weiterhin bei ca 1 Prozent der Wählerstimmen vor sich hin. Ein ziemlich dürftiges Ergebnis, wenn man bedenkt, wie viele Menschen allein in der Tierschutz Szene aktiv sind und welches gewaltige Wählerpotential da draußen schlummert, würde man es nur schaffen, alle ins Boot zu holen.

Dieses Vorhaben gestaltet sich schwierig, denn Tierschützer untereinander können selten miteinander.

Nach wie vor sind diese damit beschäftigt, sich zu definieren, … festzulegen, wer sich überhaupt für eine Verbesserung  stark machen darf, wo die politische Mitte nach links und rechts endet und wer mit wem Bündnisse eingehen darf…oder auch nicht.

Darüber hinaus finden täglich auf irgendeiner Plattform öffentlich ausgetragene Schlammschlachten statt, deren Hintergründe für Nichteingeweihte meist schwer nachvollziehbar sind, die jedoch abschreckend und abstoßend wirken, für alle potentiellen Sympathisanten und Neueinsteiger.

Fast jeder Tierschutz Verein, jede Organisation wird irgendwann verleumdet, angegriffen oder scharf kritisiert, oft genug  aus den eigenen Reihen. Bekanntestes Beispiel PETA, eine Organisation, die über die Jahre unstrittig großartige Aufklärungsarbeit geleistet hat und enorm viel für Tiere erreicht, weltweit. Trotzdem findet sich regelmäßig zu jeder Publikation mindestens ein Kommentator aus der Tierschutz Szene, der sich abschätzig über diese Vereinigung äußert, sich einzig auf deren (vermeintliche ?!) Fehler bei den Kampagnen konzentriert und völlig außer acht lässt, dass er damit dem gemeinsamen Ziel schadet.

Manche Tierschützer haben eine sehr eng gefasste  Vorstellung, wie Öffentlichkeitsarbeit auszusehen hat und wer sie leisten darf.

In manchen Kreisen verleiht einzig der vegane Lebensstil die Berechtigung sich, sagen wir…für Stadttauben, rumänische Straßenhunde oder gegen Pelzindustrie, Tierversuche und Stierkampf stark zu machen.

Nicht-Veganer  oder Noch-Nicht-Veganer gelten oft als Tierschützer 2. Klasse. Dafür hat sich sogar ein eigener Jargon entwickelt. „Hundestreichler“ was auf den ersten Blick recht nett klingt,  ist die abschätzige Bezeichnung für einen Heuchler, der zwar seinen eigenen Hund streichelt aber andere Tiere mordet, und „Käsefresser“  wird  gerne für Vegetarier verwendet und dient auch nicht unbedingt der Verständigung untereinander.

Dann gibt es die widersprüchlichsten Ansichten zum Thema „Zusammenarbeit mit Konzernen und Tierindustrie“.

Darf man ein  veganes/tierversuchfreies Produkt bei einem Konzern erstehen, der auch Tierausbeutung betreibt? Darf man Verbesserungen in der Massentierhaltung fordern und fördern oder ist jede Zusammenarbeit Verrat an den Tieren? Wer Diskussionen und Zugeständnisse zu diesen Fragen prinzipiell und in jedem Fall ablehnt, übersieht dabei, dass mit dieser Haltung wichtige Signale für die breite Masse der Endverbraucher verloren gehen.

Wer Tiere liebt und achtet kommt nicht an einem veganen Lebensstil vorbei.

Aber wie viel mehr könnten wir alle erreichen, wenn wir jeden interessierten Tierfreund da abholen, wo er steht, wenn wir jeden Verein, jede Orga so arbeiten lassen würden, wie sie das für zielführend halten?

Welche enorme Macht hätten wir, wenn wir uns alle vereint für die jeweils anstehende Problematik stark machen würden ?

Wenn die Taubenretter, die Auslandstierschützer, die gewaltige Liga der Hunde-und Katzenfreunde, die Rattenliebhaber, die Tierbefreier, die Hühnerretter, die Gegner der Massentierhaltung, die Beschützer der Wale und Delfine, …wenn wir alle gemeinsam ..zum Beispiel gegen Tierversuche marschieren würden…oder gegen Stierkampf, für eine Erneuerung des erbärmlichen Tierschutzgesetzes…die Politik könnte uns nicht mehr ignorieren.

So unterschiedlich die Definitionen von Tierschutz teilweise sind, wir haben viele gemeinsame Ziele und Schnittmengen die uns verbinden, wäre es nicht an der Zeit, sich darauf zu konzentrieren?

Wir sind die einzige Stimme, die die Tiere haben, um endlich auch die breite Masse zu erreichen, denn nur dann wird es Veränderungen geben. Schritt für Schritt.

Lasst alle mitreden..und, ganz wichtig:

…auch wenn uns das unendliche Leid der Tiere oft ungeduldig und zornig werden lässt, einer freundlichen Stimme hört man bereitwilliger zu. ❤

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Lifestyle, Seelen Schokolade, Tierschutz

Online- Dating mal ganz anders…

Als Mick durch einen Unfall viel zu jung und buchstäblich über Nacht aus meinem Leben gerissen wurde, beschloss ich, mich nie mehr auf eine so tiefe Bindung einlassen zu wollen. Was hätte nach ihm auch noch Besseres kommen sollen?

Niemand würde mich je wieder so zum Lachen bringen wie er das immer tat. Niemals wieder würde mir jemand mit einem einzigen Blick aus klugen, blauen Augen den Wind aus den Segeln nehmen, wenn ich gereizt nach einem langen Arbeitstag nach Hause kam und mir nicht der Sinn nach Streicheleinheiten war. Sein Charme bezauberte jeden und obwohl er sich dessen wohl bewusst war, konnte man ihm nie böse sein. Niemand konnte das.

Ich hatte alles weit weg verräumt, was mich an ihn erinnerte und fand es mehr als taktlos, wenn meine Freundinnen mir rieten, ihn baldmöglichst zu ersetzen und meinten, ich würde es übertreiben mit meiner Trauer. Was wussten die schon ?

Wer mich ein bisschen kennt, weiß jedoch, dass „niemals“ ein dehnbarer Begriff in meiner Gedankenwelt ist und es dauert dann gar nicht soo lange, bis mir eine innere Stimme einladend zuflüsterte: „Da draußen wartet jemand auf Dich, jemand, den Du vielleicht doch wieder in dein Herz schließen wirst… Du musst ihn nur finden.“

So begann ich an den Abenden, wenn alle im Haus schliefen, im Internet heimlich auf einschlägigen Portalen nach einem Paar blauer Augen zu suchen, die mich ansprachen. Seit Mick war ich verschossen in blaue Augen. Verschossen in die unnachahmliche Art und Weise, wie das Licht sich in ihnen spiegelt, und auch jede Stimmung. Genau das wollte ich wieder haben.

Nach vielen Abenden und gefühlten Tausend Bildern, von denen mich keines so richtig ansprach, wurde ich auf der Seite einer Spanischen Agentur schließlich fündig. Aufgeregt überflog ich den Begleittext zum Foto:  In jedem Punkt perfekte Übereinstimmung. Ich atmete tief durch, bat Mick innerlich um Vergebung und verfasste eine Mail, in der ich kurz schilderte, wie ich mir eine gemeinsame Zukunft vorstellen würde.

Online-Dating funktioniert

Bereits am nächsten Morgen war die äußerst sympathische  Antwort im Postfach. Dazu weitere Bilder, die meine letzten Zweifel an dieser Aktion zerstreuten. Sie waren alle verwackelt und das Umfeld, in dem sie aufgenommen waren, nicht gerade einladend. Ich fand sie trotzdem umwerfend, saß verzückt lächelnd vor dem Rechner und hatte nur einen Gedanken:  Jetzt, wo mein Entschluss fest stand, wollte ich Himmel und Hölle in Bewegung setzen, ihn so bald als irgend möglich da heraus zu holen

Mein Umfeld reagierte nicht ganz so begeistert auf diese Idee, wie ich erwartet hatte. Warum ausgerechnet einen Ausländer? Warum das Risiko einer unbekannten Herkunft und eventueller Krankheiten, die er einschleppen könnte, eingehen, wenn ich doch hier, vor der Haustüre, jederzeit unter zig Optionen auswählen könnte? Vielleicht handelte es sich ja um irgendeine versteckte Abzocke und ich in meiner Naivität wäre das ideale Opfer.

Nie vorher war mir aufgefallen, wieviel Halbwissen und Vorurteile in den Köpfen unterwegs sind, wenn es um das Thema Ausländer oder Ausland geht. Ich rollte innerlich mit den Augen, liess mich aber nicht irritieren, überwies die Vermittlungsgebühr und bereitete mich und das Haus auf den Tag der Ankunft vor.

Mein Kater kommt zu mir

Man hatte mir versichert, sobald sich ein Flugpate gefunden hätte, würde man den kleinen Kater zu mir auf die große Reise schicken. Tiere dürfen nicht ohne Begleitung im Flugzeug transportiert werden. Man braucht also jemanden, der sich bereit erklärt, für die Dauer der Reise eine sogenannte „Flugpatenschaft“ einzugehen. Jetzt blieb mir nur, abzuwarten, bis sich jemand fand, der auf diese Weise einem sicheren Todeskandidaten ein neues Leben in einem liebevollen Zuhause ermöglichen wollte.

Mein neuer Hausgenosse war als winziges Kitten halbtot in einer Mülltüte gefunden worden, von privaten Tierschützern versorgt, aufgepäppelt, und zur Vermittlung ins Netz gestellt.  Ich war nur zu gerne bereit, durch die Vermittlungsgebühr einen Teil der bisher angefallenen Kosten und den Transport zu übernehmen. In Spanien wollte ihn niemand haben, eine Vermittlung ins Ausland war seine einzige Chance und die sollte er erhalten.

Lilith Luna

Für den letzten und wichtigsten Teil der Rettung waren wir jedoch auf die Hilfe eines tierlieben Reisenden angewiesen, der durch seine Unterschrift am Counter bestätigte, dass mein kleiner Spanier im Frachtraum mitfliegen durfte.

Es vergingen bange Wochen. Ich erhielt zwar regelmäßig neue Bilder, lernte die Menschen dieser Organisation besser kennen und sehr schätzen,  aber nie klappte es mit der Zusammenführung. Die wenigen Flugpatenplätze sind heiß umkämpft, immer nahm ein dringenderer Notfall den erhofften Platz ein. Ich war bereits fast soweit,  eben mal selbst kurz nach Alicante zu fliegen, nur um „meinen Merlin“ endlich dort abzuholen, als die erlösende Mail kam. Ein Flugpate hatte sich gemeldet.

Es gibt Augenblicke im Leben, die man nie vergisst. Für mich war einer dieser magischen Augenblicke, als mir in der Ankunftshalle des Münchner Flughafens eine völig fremde Frau von ihrem Gepäckwagen eine Box reichte und lächelnd sagte: „Hier ist Ihr Blind Date, ich wünsche von Herzen alles Gute für den Kleinen, er hat es verdient .“ Es war der Beginn einer grossen Liebe 😉

Luni Karma 2

Merlin ist in jeder Hinsicht ein Jackpot und regierte  sein neues Reich vom ersten Tag an mit Charme und Dickköpfigkeit.   Nur an der Sprachbarriere müssen wir noch arbeiten. Manche Worte, wie  „Nein“ oder „Runter vom Tisch“  will er einfach nicht lernen 🙂 Wenn ich an den Abenden versuche, auf Facebook Flugpaten für die neuesten Notfälle zu gewinnen, blinzelt er mir mit seinen wunderschönen blauen Augen schläfrig zu und motiviert mich, weiter so viele Menschen für diese wunderbare Idee zu begeistern, wie irgend möglich.  Teilen wäre also in diesem Fall besonders nett ❤

(..und Pssst……..die Geschichte hat sich flüssiger mit nur einer Katze erzählen lassen….aber ich habe  damals BEIDE Kätzchen vom Bild adoptiert  🙂

DSC06098, Lilith Schläfchen

Bei SCARS in Griechenland warten so viele liebenswerte Katzen auf ihr erstes „Blinddate“. Bitte schreibt mir, wenn ihr euch für eine interessiert, eine Adoption ist ganz einfach ❤

<Album der Katzen bei SCARS die auf ein Zuhause warten

SCARS Deutschland auf Facebook

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Butterfly

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Iovana

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Nephele

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Schätzchen Harriet

Aufreger, Tierschutz

Von klugen Schweinen und dummen Menschen

Kaum ein Tier wird so unterschätzt wie das Schwein, denn es gehört mit Abstand zu den intelligentesten Säugetieren. Schweine sind ebenso anhänglich und freundlich wie Hunde, können sogar mehr Kommandos erlernen als diese und hören natürlich auf ihren Namen. Sie erkennen, wie Delfine und Primaten  ihr eigenes Spiegelbild, haben räumliches Vorstellungsvermögen und können sehr gut riechen und hören. Die meisten Menschen wissen kaum etwas über diese faszinierenden Tiere, ausser, dass sie „gut schmecken“ .(Anmerkung der Verfasserin: Darüber könnte man diskutieren )

Tatsächlich sind Schweine neugierige, hochentwickelte Säugetiere, von denen man annimmt, dass sie  über eine Intelligenz verfügen, die über die eines durchschnittlichen 3 Jahre alten Menschenkindes hinausgeht. schweine

Schweine sind sehr sozial, leben am liebsten in der Gemeinschaft, wo es strenge Rangordnungen gibt und wenn sie nicht vorher geschlachtet werden, können sie 12 Jahre alt werden. Dass sie sich gerne im Schlamm wälzen dient übrigens dem Schutz der Haut vor Sonnenbrand und Insekten im Sommer , denn ansonsten achten sie peinlichst auf Sauberkeit, auf Trennung von Liege- und Toilettenzone, …wenn sie denn dürfen. Schweine sind also weder doof noch schmutzig, solche Eigenschaften fallen eher spontan im Zusammenhang mit bestimmten Menschen ein, zum Beispiel beim Lesen der  neuen Studie der tierärztlichen Fakultät der Uni München  , die den Zustand von Mastschweinen in Bayern untersucht hat.

Die Ergebnisse sind alarmierend . Nicht nur, was den Tierschutz betrifft sondern weil diese Studie auch eine Menge über den Zustand unserer Gesellschaft aussagt. Sinngemäss steht in dieser Studie folgendes: „Allein in Bayern werden jedes Jahr etwa fünf Millionen Schweine geschlachtet. Nach deren Anlieferung im Schlachthof werden sie von einem Tierarzt begutachtet. Schon seit Längerem fällt dabei immer wieder auf, dass die Gliedmaßen der Tiere Veränderungen aufweisen. Das lässt auf eine „nicht tiergerechte Haltung rückschließen. (Ein gern benutzter Euphemismus für Tierquälerei).

Bisher wurde dieser Sachverhalt wenig beachtet. „Die Tiermediziner haben sich Vorder– und Hinterbeine der Mastschweine genauer angeschaut und dabei teils tennisballgroße Beulen entdeckt – sogenannte Ersatzschleimbeutel Der Druck entsteht, weil die Tiere auf zu harten Betonböden liegen müssen. Die sogenannten Vollspaltenböden – das sind Betonflächen, die mit knapp zwei Zentimeter breiten Schlitzen durchbrochen sind – sind heute Standard in der konventionellen Schweinemast. Der Vorteil für die Praxis: zeitaufwendiges Entmisten entfällt.“

Laut Tierschutz-Nutztierhaltungsverordnung muss der Stallboden für Schweine so beschaffen sein, dass von ihm keine Verletzungsgefahr ausgeht „Der Zusammenhang zwischen den schmerzhaften Veränderungen an Beinen, aber auch Klauen der Schweine mit dem harten Betonspaltenboden ist eindeutig. Eine Kontrollgruppe, Tiere, die auf Stroh gehalten wurden, zeigten in keinem einzigen Fall krankhafte Veränderungen. „ Dass es sich dabei nicht um die gern zitierten „Einzelfälle“ handelt, widerlegt die Aussage von Manfred Gareis LMU : „Wir haben an allen Schlachthöfen identische Werte ermittelt, wir können aufgrund der Konzeption sagen, dass die Tiere zu 90 Prozent Veränderungen aufweisen, 50 Prozent sehr auffällig, so dass wir einen Anlass sehen zu reagieren.“

Selbst wenn dies nur Stichproben gewesen sein sollten,  gibt es guten Grund zu der  Vermutung, dass ein beträchtlicher Prozentsatz der Schweine, die in Bayrischen Schlachthöfen landen,  so elend gehalten wurden, dass sie an ihren Gliedmassen oder an anderen Stellen des Körpers „Veränderungen“ aufweisen ! 

Sei es nun durch unsachgemässes Futter (was auch als mögliche Ursache genannt wurde)  oder die nicht artgerechten Betonspaltenböden . Unstrittig ist, sie leiden, und zwar beträchtlich !

Der Anblick der  Bilder aus dieser Studie , Tiere mit tennisball grossen Beulen,  Verletzungen und verkrüppelten Beinen , spricht für sich. 

Wenn Sie sich an die Einleitung dieses Artikels erinnern, es sind äusserst sensible, empfindungsfähige Tiere , denen wir all dies antun. Knapp 5 Millionen davon in diesem Jahr also allein in Bayern. Was ihnen bis zur Schlachtung widerfährt ist allgemein bekannt, politisch sanktioniert, vom Verbraucher abgenickt… Geiz-ist-geil, die Bauernlobby stark, und „es schmeckt doch so gut“…

Das einzig Erfreuliche in dieser beschämenden Angelegenheit : Die Anzahl derer, die der gnadenlosen Industrie der Ausbeutung an Wehrlosen den Rücken kehrt, wird täglich grösser.

Immer mehr Menschen verzichten auf Fleisch oder beziehen zumindest den Bedarf ausschliesslich aus Bio Haltung.

Zum Abschluss und um zu verdeutlichen,  dass nicht nur bei der Aufzucht  dringend über eine neue Gesetzgebung nachgedacht werden sollte,  (Stichwort Kameraüberwachung in Schlachthöfen ),  ein kurzer Auszug aus einem Interview mit einer ehemaligen Schlachthof Mitarbeiterin.

„Was passiert, wenn ein Tier nicht richtig betäubt wurde? Bei den Schweinen kommt es vor, dass die Tiere nur leicht betäubt oder wieder bei vollem Bewusstsein in der Brühmaschine landen. Ich schätze bei 20 Prozent der Tiere ist das der Fall! Die Brühmaschine ist ein Bad mit kochend heißem Wasser, in welches die Tiere eingetaucht werden, um die Haare vom Körper zu entfernen und die Haut aufzuweichen

  Gibt es Verstöße gegen Tierschutzauflagen? Die Arbeiter im Treibgang sind rüde und grob und benutzen den Elektrotreiber häufiger als nötig. Sie treiben die hinteren Tiere immer weiter an, so dass die vorderen Tiere oft fast erdrückt werden und panisch gegen die Wände rennen. Die Überfüllung der Warteboxen ist ein schwerwiegender Verstoß ebenso wie die überladenen LKWs bei der Anlieferung. Regelmäßig, also an jedem Schlachttag, werden kranke Tiere mit gebrochenen Gliedmaßen oder schweren Erkrankungen angeliefert.  Ich schätze, es sind bis zu 8 Tiere jeden Tag!

Wie schätzen Sie den Einfluss der Tätigkeit des Schlachtens auf das Allgemeinbefinden der Mitarbeiter ein? Eine Verrohung und Gewöhnung findet natürlich statt. Allerdings zeigen die Mitarbeiter kein Schuldbewusstsein oder schlechtes Gewissen. Sie essen alle gerne und viel Fleisch und sehen ihre Tätigkeit als ganz normal an.“(Bayerns Politiker übrigens offensichtlich auch, denn sonst wären diese Zustände nicht möglich !)    

Abschliessend noch eine Bitte : Es Ist Ihre Wählerstimme, die bewirken kann, dass derartige Zustände hoffentlich irgendwann der Vergangenheit angehören. Machen Sie den Abgeordneten Ihres Wahlkreises bei der nächsten Wahl darauf aufmerksam, dass Sie sich eine andere Agrarpolitik wünschen!11696379_1019683588043006_7981581247403702374_o

Quellen :

http://albert-schweitzer-stiftung.de/aktuell/schlachthaus-interview

http://www.br.de/nachrichten/mastschweine-tierschutz-100.html

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