Tierschutz

Bitte nennt mich niemals Aktivistin …

Wie die meisten von euch wissen, sind Interviews und öffentliche Auftritte nicht so mein Ding. Da ginge durchaus mehr, zum Beispiel auf YouTube Kanälen, mit öffentlichen Auftritten oder mit Klinkenputzen bei der Presse.

Diese Optionen nicht zu nutzen, ist manchmal nicht so förderlich für meine Arbeit. Weder im Tierschutz noch für die „Geschichten aus Lunas Sternengarten“, die durchaus mehr PR vertragen könnten … aber es ist ungemein förderlich für mein seelisches Wohlbefinden.

Nicht meine Person, mein Geschlecht, meine Hautfarbe, meine Herkunft, mein Alter, mein Auftreten oder mein Aussehen, sollten im Mittelpunkt stehen, sondern das oder diejenigen, worüber ich schreibe.

Ja, ich bin „Tierschützerin“, wie immer man diesen Begriff definieren möchte. Doch vor allem anderen, bin ich Bloggerin und Autorin, mit einem breiten Spektrum an Interessen. Sobald man mich jedoch, (oft anerkennend), wegen meiner Veröffentlichungen über und für Tiere, aufgrund meiner Arbeit für unsere Organisation „Frieden für Pfoten e.V., als „Aktivistin“ bezeichnet, da bin ich raus.

Das Bild von sogenannten „Aktivisten“ hat sich in den letzten Jahren dramatisch geändert. Ich möchte ungern in einen Topf mit den Menschen geworfen werden, die sich verabreden, um Gesetze zu brechen, die sich auf die Straßen kleben, die materielle und menschliche „Kollateralschäden“ in Kauf nehmen, um ihre Vorstellungen und Ziele durchzusetzen, die Feindbilder schaffen und die unsere Gesellschaft spalten, für ihre jeweils „gute Sache“.

Es fühlt sich auch falsch an, wenn mein Name im gleichen Atemzug mit den mutigen und beherzten Menschen genannt wird, die vor Schlachthöfen Mahn-Wache stehen, die Tiertransporte begleiten, die Tiere aus Hoarder Wohnungen befreien, die Straßentiere füttern und pflegen und die Grausamkeiten gegen Tiere bildlich dokumentieren. Dabei müssen sie beständig seelisch an und über ihre Grenzen gehen. Verglichen mit ihnen ist meine Arbeit im Tierschutz ein Kindergeburtstag.

Meine Herangehensweise an Dinge, die ich gerne ändern oder verbessern möchte, die ich jeweils aufzeigen und über die ich aufklären will, ist eine andere.

Teils weil ich es nicht anders kann, teils, weil ich es nicht anders möchte.

Aber eine Aktivistin – nein, das bin ich nicht. Der Begriff ist eine Nummer zu groß für mich.

Doch manchmal sind es nicht nur die großen Ereignisse, die positive Veränderung schaffen, sondern auch viele, viele kleine Denkanstöße, Ermutigungen und das Gefühl, abgeholt zu werden, wo immer man auch gerade steht. Das genügt mir.

Klingt seltsam. Ist aber so ❤

Ein Gedanke zu „Bitte nennt mich niemals Aktivistin …“

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