Seelenmarzipan, Tierschutz

Wenn Haustiere sterben. „Es war doch nur eine Katze … ein Hund … ein Pferd … ein Kaninchen …“

Wer bereits selbst einmal den Verlust eines Tieres betrauern musste, der weiß, dass auch die Trauer um einen geliebten Hund oder um eine Katze, um jedes verstorbene Herzenstier großen emotionalen Schmerz mit sich bringt. Liebe ist Liebe, ganz gleich, wer geliebt wurde und wer uns seine ganze Liebe schenkte.

Ich kannte die Trauer um ein geliebtes Tier bereits aus eigener Erfahrung. Den Schmerz, die Hilflosigkeit, die Leere, das Unverständnis der Umgebung … „Es war doch nur eine Katze … “ …

Als ich jedoch damit begann, für eine Tierschutz Organisation zu arbeiten, wurde die Trauer um ein verstorbenes Tier mein täglicher Begleiter. Jeden Tag erreichen mich Nachrichten von Menschen, die sich mit ihrem Schmerz allein gelassen fühlen, die von traurigen Abschieden erzählen, von Schuldgefühlen, (hätte ich nur … oder … hätte ich nur nicht …), es waren Menschen, die Trost suchten und nirgends Trost fanden.

Als auch ich wieder einmal ein geliebtes Tier verabschieden musste, begann ich damit, Geschichten auf meinem Blog zu schreiben. Kleine Geschichten über das Leben nach dem Tod, über den Ort, wo meine Katze Luna jetzt endlich wieder schmerzfrei und unbeschwert mit ihren Freunden aus alten Zeiten vereint ist und von dort mit Hilfe ihrer magischen Talente schöne Träume auf die Erde sendet. Lunas Sternengarten ist kein Ort der Trauer sondern eine zauberhafte Welt hinter der Regenbogenbrücke, in der die geliebten Herzenstiere, Katzen, Hunde, Pferde, Esel, Ratten, Schildkröten … zusammen Abenteuer erleben und nur einen Traum von uns entfernt sind.

Lunas Sternengartengeschichten trösteten mittlerweile viele Menschen in ihrer Trauer um ein geliebtes Tier und die erste Geschichte, wie alles begann, „Die Mission“, ist nun als Büchlein erschienen. Es ist auch für Kinder geeignet, aber ich denke, es spricht in erster Linie das trauernde Kind in uns Erwachsenen an, dem die Schilderungen von „Lunas Sternengarten“ wieder ein zaghaftes Lächeln entlockt und Tränen trocknet. Ein Büchlein das Hoffnung schenkt.

Trauer ist Liebe. Liebe kennt keine Zeit und auch keine Entfernung. Wir tragen sie immer in unseren Herzen … und in unseren Träumen …

Geschichten aus Lunas Sternengarten, ist im Dezember 2022 erschienen und überall im Handel erhältlich.

Schreibt mir einfach eine Nachricht, wenn ihr es gerne mit Widmung verschenken möchtet: guteskarmatogo@gmx.de

„Selbst der Tod kann die energische Katzendame Luna nicht davon abhalten, sich weiterhin in das Schicksal ihres Lieblingsmenschen einzumischen. Sie beschließt, dem Glück mit ihren magischen Talenten etwas auf die Sprünge zu helfen. Vom Sternengarten aus sucht sie nach dem passenden Match, das den leeren Platz im Herzen ihres Menschen ausfüllen kann. Aber das erweist sich schwieriger als gedacht … Einfühlsam, humorvoll und mit einer Prise Magie thematisiert die aktive Tierschützerin Bettina Marie Schneider die Trauer um ein geliebtes Haustier.“

Vielen lieben Dank für all die schönen Rückmeldungen und Rezensionen, ich freue mich unglaublich darüber, dass Lunas Sternengarten Geschichten so viel Zuspruch erhalten, wenn sie trösten und unterhalten ❤

„Lunas Sternengarten

Das Buch der Bücher für mich……..warum:

Diese unfassbar gefühlvolle Schreibweise umarmt mich dermaßen warm, dass ich es gar nicht richtig in Worte fassen kann.
Durch den Sternengarten ist mein verstorbener Leo wieder für mich greifbar geworden. Ich sehe beim Lesen jedes einzelne beschriebene Detail vor mir, wie in einem Film. Es ist unglaublich beruhigend und hilft mir bei der Trauerbewältigung meines Seelenhundes.

Ich bedanke mich zutiefst bei Bettina für dieses Büchlein und hoffe, dass noch viele folgen werden.

Davon abgesehen, bin ich überzeugt davon bzw. hoffe ich es zutiefst , dass die Tierschutzarbeit mehr Menschen erreicht.

Susanne Huth!“

Tierschutz

Wer Tierelend auf den Straßen sehen möchte, muss heute nicht mehr ins Ausland reisen. Das Elend vor unser Haustüre nimmt beständig zu …

Nicht nur der Deutsche Tierschutzbund warnt gerade vor einer „Katzenschwemme“. Jedes Tierheim kann ein Lied davon singen. Mittlerweile werden die Tiere nicht mehr nur abgeschafft , weil sie lästig wurden oder nicht mehr zum Lebenskonzept passen sondern weil die Besitzer nicht mehr in der Lage sind, die Kosten für ihre Lieblinge zu tragen. Wäre das nicht bereits schlimm genug, vermehren sich auf unseren Straßen unzählige unkastrierte Freigängerkatzen und unkastrierte heimatlose Straßenkatzen.

Während bei den Freigängerkatzen oftmals die Besitzer gleichgültig oder uneinsichtig sind oder sich vielleicht die Kosten einer Kastration nicht leisten können, fühlt sich für die heimatlosen Straßenkatzen niemand verantwortlich. Der „Tierschutz“ soll es richten. Das sind Menschen, die ihre Freizeit und ihr Geld freiwillig einsetzen, um zumindest einen Teil Tierelend aufzufangen und deren Wirken gerne belächelt wird. Leider reicht deren Einsatz und die Mittel, die sie mühsam erbetteln müssen, bei weitem nicht mehr aus.

Die Zahl gefundener, abgegebener oder ausgesetzter Kätzchen/Katzenjungen wird in den kommenden Monaten weiter explodieren. Die offiziellen Schätzungen sprechen bereits heute von 2 Millionen (!!) heimatlosen Straßenkatzen in unserem reichen Land. Die Dunkelziffer dürfte deutlich höher liegen. Mindestens zwei Millionen vom Menschen abhängige Haustiere, die ohne Schutz vor Kälte oder Nässe auf der Straße leben müssen, die ein jämmerliches Dasein fristen, die oftmals misshandelt und vertrieben werden, wenn sie um Futter betteln.

Wer noch an das Märchen von „Freiheit“ und „Abenteuer“ einer heimatlosen Straßen-Katze glaubt, die jeden Tag mühelos die benötigte Anzahl Mäuse fängt, um zu überleben, der sollte sich die ausgemergelten Jammergestalten ansehen, wenn sie das Glück hatten, doch irgendwann in einem Tierheim zu landen. Schwache, kranke und alte Tiere sterben qualvoll, jedoch belästigen sie uns selten mit ihrem Leid, da Katzen sich zurückziehen, wenn sie Schmerzen haben. Nur weil man etwas nicht sieht, bedeutet das nicht, es wäre nicht vorhanden!

Natürlich kann man darauf setzen, dass dieses „Problem“ sich von alleine löst. Die Katzen werden überfahren, sie verhungern oder sterben jung an Infektionskrankheiten, für die sie Aufgrund ihrer armseligen Lebenssituation besonders anfällig sind. Wer diese Form der „Problemlösung“ unmenschlich und grausam findet, der liegt sicher richtig aber dann hat er ein Problem:

Während unsere Regierung es schafft, bis ins letzte Detail in das Leben der Bürger einzugreifen und dabei auch tiefe Einschnitte nicht scheut – oder gewaltige Subventionen, wenn sie an einer Veränderung interessiert ist, scheint die beständige Zunahme von Tierelend wenig Interesse in Regierungskreisen zu finden. Kurz mal zum Fototermin ins nächste Tierheim, das macht sich gut im Wahlkampf, und dann weiter, wie bisher …

Sämtliche Massnahmen, die Abhilfe schaffen könnten, werden nur halbherzig und unvollständig auf den Weg gebracht. Laut Gesetz ist es den Ländern gestattet, Maßnahmen anzuordnen, die die Population freilebender Katzen kontrollieren können. Auch die Kastrationspflicht für freilaufende Katzen.

Der Haken daran: Jede Gemeinde darf selbst entscheiden, ob sie eine solche Kastrationspflicht einführen möchte oder nicht, sie darf entscheiden, wie und ob sie diese überwacht, mit welchen Mitteln sie unterstützt und was für den bereits bestehenden Bestand an heimatlosen Tieren getan wird. Tierschutz sieht auf dem Papier durch die Bank besser aus, als in der Realität.

Zeigt ein Tierfreund Mitleid und füttert eine Streunerkatze, die an seiner Mülltonne oder an der Haustüre um Futter bettelt, ist er in vielen Kommunen dann auch für dieses Tier zuständig. Was bedeutet, er muss die Katze/n kastrieren lassen.

Wer weiss, wie hoch heute die Kosten für Kastrationen sind, wie viele Bürger jetzt bereits finanziell mit dem Rücken zur Wand stehen, der wird sich nicht wundern, warum viele heimatlose Streuner nicht mehr gefüttert und schon gar nicht kastriert werden.

Auf diese Weise kann man auch ein Problem lösen, man schiebt es weiter an andere, es ist nur ziemlich erbärmlich, die Verantwortung den Tierfreunden aufzubürden. Manche Tierschutzvereine übernehmen solche Kosten, wenn es ihnen gelang, genügend Geld für ihre Arbeit zu erbetteln. Leider sind die Förder-Mittel begrenzt und die dazu nötigen Anträge mit viel Bürokratie verbunden, mit strengen Vorgaben, die längst nicht jeder Tierschutz Verein erfüllen kann.

Doch selbst wenn er sie erfüllt:

Nach Ausschöpfung der zugeteilten und begrenzten Mittel bleibt nach wie vor nur Betteln.

Tierschutz und Betteln sind in unserem Land eng miteinander verknüpft. Dafür sorgen Gesetze, die eine wichtige gesellschaftliche Aufgabe als „Hobby“ betrachten.

Die nächsten Monate werden durch die Kätzchenschwemme eine extreme Zerreißprobe für die Tierschutzvereine und Tierheime in Deutschland werden. Soviel steht jetzt bereits fest.

Ich finde es einfach nur traurig, dass ich heute die schrecklichen Zustände, das unfassbare Tierelend, das ich seit mehr als 10 Jahren im Ausland verbessern möchte, nun zunehmend auch vor der eigenen Haustüre finde, … im besten Deutschland, das wir je hatten.

Man sollte Parteien, die einst für mehr Tierschutz angetreten sind und mit diesem Versprechen auf Stimmenfang gingen, vielleicht ab und an an ihre Versprechen erinnern.

Die Hoffnung stirbt zuletzt.

Bettina Marie Schneider – Frieden für Pfoten e.V.

Tierschutz

Wenn ihr möchtet, dass euer Geld ins Ausland verschenkt wird …

dann würde ich euch an dieser Stelle gerne unseren Verein Frieden für Pfoten e.V. ans Herz legen. Anders, als an manch anderen Stellen, bereichert sich bei uns niemand. Es gibt keine großzügig dotierten Posten, Spesen und Aufwandsentschädigungen. Wir tragen unsere Kosten privat. Der Verwaltungsaufwand für die enorme Hilfe an unzähligen Stellen, für Einzelkämpfer, für Shelter und Pflegestellen, die mit euren Spendengeldern heimatlose Straßentiere füttern, kastrieren, aufnehmen und medizinisch versorgen, der ist verschwindend gering: Etwa 1 Prozent, da wir durch die Bank ehrenamtlich arbeiten. 99 Cent von jedem gespendeten Euro landen dort, wo Tiere in Not auf Hilfe warten.

Aber auch wenn ihr nicht im Ausland sondern lieber vor der Haustüre helfen möchtet, wäre eure Spende gut angelegt. Frieden für Pfoten e.V. unterstützt in Deutschland und Österreich kleine Wildtierstationen, Tierschutzvereine, Gnadenhöfe und Igelhilfen. Spenden ohne Verwendungszweck wandern in den Notfalltopf und werden nach Dringlichkeit verteilt.

Spenden mit einer Wunschvorgabe, wenn auf dem Überweisungsträger steht „… Spende für … “ werden exakt dort, der Betrag exakt dort verwendet, wo der Spender sein Geld gerne eingesetzt sehen möchte.

Wir sind ein eingetragener Verein, es gibt also Spendenquittungen, wobei für Beträge bis 200 Euro der Überweisungsträger als Beleg anerkannt wird.

Ich werbe selten und ungern auf meinem Blog um Spenden, denn mir ist bewusst, dass viele Leser bereits großzügig unterstützen, dass viele Leser schlicht und ergreifend nicht mehr spenden können, weil sie finanziell mit dem Rücken zur Wand stehen – oder sie lesen hier nur mit, weil sie sich für andere Dinge interessieren, nicht unbedingt für hungrige, misshandelte und kranke Tiere. Das ist OK.

Aber falls ihr vielleicht doch schon einmal mit dem Gedanken gespielt habt, eine Spende zu tätigen, die ordentlich verwendet und mit einem Beleg für die Steuer belohnt wird, dann wäre unser kleiner Verein eine schöne Option.

Wir sind unendlich dankbar für jeden Cent, der uns wieder dabei hilft, denen zu helfen, für die sich niemand interessiert, die keine Lobby haben und keine Stimme. Für uns sind diese armen Wesen wichtig.

Igel, Tauben, Hunde, Katzen, Ratten, Kühe, Schweine, Pferde … Inland, Ausland. Egal ❤

Dankeschön ❤

Eure

Bettina Marie Schneider – Vorstand Frieden für Pfoten e.V.

www.friedenfuerpfoten.org

Tierschutz

Ach lasst mal … ich glaube, das schaffen wir besser allein …

… wen interessiert an solchen Stellen schon unsere Arbeit?“

Ihr kennt es alle, die mehr oder weniger verzweifelten Bitten, doch für einen bestimmten Verein oder für ein bestimmtes Projekt abzustimmen, damit die Tiere dort wieder für eine Zeit Futter haben. Es gibt beständig Wettbewerbe, die mit Geldpreisen locken. Doch alles hat seinen Preis. Bei den meisten dieser Wettbewerbe sind es die persönlichen Daten der Abstimmenden, die ihre Email oder sogar noch mehr preisgeben müssen, damit ihre Stimme zählt.

Aber es gibt weitere Stolperfallen, wie kürzlich beim Krombacher Wettbewerb. Dort mussten rund 50 Vereine bitter feststellen, dass sie sich umsonst ins Zeug gelegt hatten. Bei der Auszählung der Stimmen wurden nämlich einzig die Vereine berücksichtigt, die ihren Wirkungskreis in Deutschland haben. Aus der Traum, selbst bei hohen Listenplätzen, sie flogen raus.

Wer für diese Tierschutz-Vereine abgestimmt hat, darf sich jetzt zwar über einen regelmäßigen Newsletter von Krombacher freuen aber die teilnehmenden Vereine, die im Ausland helfen, beziehungsweise, die Tiere, denen sie damit helfen wollten, die gingen wieder einmal leer aus. Vielleicht hat niemand bei Krombacher die Bewerbungen richtig gelesen, ehe man die Vereine, zum Stimmenfang antreten liess. Für all diejenigen, die sich dank ihrer guten Positionierung bei der Abstimmung bereits Hoffnung auf Unterstützung machten, war das mehr als enttäuschend.

Wir hatten auch daran gedacht, uns für dieses Preisgeld für unsere Schützlinge zu bewerben. Aber zum Glück liest meine Kollegin Nicole immer sehr aufmerksam das Kleingedruckte, ehe wir irgendwo mitwirken, sei es als Spender oder als Empfänger – und daher war schnell klar: „Einzig Wirkungskreis Deutschland“ war gefragt, also Finger weg – unsere Community würde sonst völlig sinnfrei ihre Zeit und persönliche Daten vergeben, es macht keinen Sinn, auch wenn wir das Geld dringend benötigen würden.

Dann fiel mir ein, ich könnte mich doch um den Deutschen Tierschutzpreis bewerben.

Unsere Bilanz kann sich wirklich sehen lassen. Ohne zu prahlen … es gibt Wenige die in so kurzer Zeit so viel bewirkt haben, deren Einsatz für Tiere so breit aufgestellt und so effektiv ist, national, international und alles natürlich ehrenamtlich.

„Vielleicht hätten wir doch eine Chance, die 8000 Euro zu erhalten?“, dachte ich laut nach.

„Wir machen ja längst nicht „nur“ Auslandstierschutz, der immer etwas stiefmütterlich behandelt wird. Vielleicht wäre mein Einsatz für deutsche Stadttauben, für deutsche Igel, unsere Arbeit für deutsche Hunde und Katzen und deutsche Rinder in Not, neben unserer internationalen Arbeit, für alle Tiere in Not, doch eine Auszeichnung wert.“

„Der Preis wird unter den Nominierten aufgeteilt, du erhältst sowieso keine 8000!“ antwortete meine Kollegin Maren im Chat, die ebenfalls gerne Kleingedrucktes liest – und damit war das Thema erst einmal vom Tisch, denn solche Bewerbungen erfordern Zeit und Einsatz und gute Nerven. Zeit und Einsatz und Nerven, die wir jeden Tag für unsere Projekte aufwenden. Wirklich jeden Tag, nun seit 9 Jahren. Es wird trotzdem nie genug sein.

„Ach lasst man, ich glaube, das schaffen wir besser allein … und btw, wen interessiert an solchen Stellen schon unsere Arbeit?“

antwortete ich ihr und widmete mich dann wieder der Vereinspost von Frieden für Pfoten e.V.

Wir haben nämlich auch in diesem Monat an vielen Orten dank eurer Hilfe großzügig unterstützt. Wie überall war auch im Vaso Shelter, ein kleines privates Tierheim am Peleponnes, das Futter knapp. Auch dorthin gingen 1000 Euro. Ihrem glücklichen „Dankeschön-Schreiben“ waren Bilder beigefügt, von den Hunden aus dem Shelter und von diesen beiden Streunerchen, die stets angelaufen kommen, wenn im Shelter gefüttert wird, in der Hoffnung, sie bekommen auch etwas ab.

„Sie sind unzertrennliche Freunde, die alles zusammen machen, die sich gegenseitig Halt geben“, stand noch dabei.

Was mich angeht, war das wieder einmal der 1. Preis Es ist so schön, zu wissen, dass man wirklich etwas tun kann, dass eure Hilfe ankommt und Leben rettet, dass eure Spenden Leben verändern und zukünftiges Leid vermindern.

„Wen interessiert an solchen Stellen schon unsere Arbeit?“ Dort vielleicht nicht.

Aber euch interessiert sie – und all die Einzelkämpfer, Shelter, Gnadenhöfe und Pflegestellen im In- und Ausland, die mit euren Spenden wertvolle Hilfe in der Not erhalten.

Dafür möchte ich einfach einmal wieder von Herzen „Dankeschön“ sagen. Dafür, dass ihr jeden Monat wieder „für mich und für unsere Arbeit bei Frieden für Pfoten. e.V. abstimmt“ – und zwar ganz direkt, hier auf meiner Seite. ❤

Euer Vertrauen, euer Interesse und eure Spenden sind für unzählige Notfellchen der Jackpot. Auch für diese beiden auf dem Bild.

Habt einen schönen Tag ❤

Bettina Marie Schneider – Frieden für Pfoten e.V. – Gutes Karma to go

Tierschutz

Warum ich Team Adidas bin …

Team Adidas ⚽️🏆💕

Ob jemand auf Loyalität und Tradition pfeift, ob Werte, Zusammenhalt oder nationale Interessen beim DFB nur wertlose Phrasen und im Übrigen verzichtbar sind, das ist Ansichtssache. Die Entscheidung des DFB, Adidas nach über 70 Jahren gemeinsamer Geschichte gegen einen amerikanischen Ausstatter und Werbepartner auszutauschen, kann man ziemlich mies finden, muss man aber nicht.

Wenn jedoch beständig argumentiert wird, es wäre letztlich egal, ob nun Adidas oder Nike die Trikots der Nationalmannschaft liefern, da beide in Fernost fertigen lassen und Adidas längst keine deutsche Firma mehr ist, dann fällt es mir schwer, still zu bleiben. Offensichtlich war es auch einer anderen Leserin schwer gefallen, still zu bleiben und sie argumentierte, „Adidas würde Arbeitsplätze in Deutschland stellen.“ Daraufhin nannte jemand anderer sie „einfältig“. Dabei hatte sie absolut Recht. Es gibt ein paar kleine aber gravierende Unterschiede zwischen Nike und Adidas, die durchaus erwähnenswert sind.

Adidas bietet in Herzogenaurach seit vielen Jahren nicht nur ca 7500 gut dotierte und sichere Arbeitsplätze sondern vergibt jeden Tag zahlreiche Aufträge an Zulieferer, Dienstleister und Lieferanten, im ganzen Land, die ihrerseits wieder Arbeitsplätze schaffen. Das bedeutet Wohlstand und Sicherheit für eine ganze Region und weit darüber hinaus. Unter dem Strich haben alle etwas davon, bis hin zu den Caterern oder die ansässigen Bauunternehmen, die unter anderem auch die aufwendigen Trainings-Fussballplätze für den Adidas Campus errichteten. Adidas investiert beständig große Summen, damit sich unsere Mannschaften beim Training dort willkommen fühlen und beste Trainingsbedingungen erhalten …

Aber viel wichtiger: Adidas wird in Deutschland besteuert. Über die Jahrzehnte hat dieses Unternehmen nicht nur Gewinne gemacht und Fussballgeschichte mit dem DFB geschrieben sondern Unsummen an Steuern in Deutschland bezahlt, bis heute. Enorm viel Geld, das uns letztlich allen wieder zugute kommt. Nike hat nur eine sehr überschaubare Anzahl an Arbeitsplätzen in Deutschland und ein äußerst geschicktes Steuersparmodell, das seit Jahren in der Kritik steht.

Ich denke, es ist durchaus nicht einfältig, festzustellen:

Mag der DFB mit diesem Deal ein „gutes Geschäft“ gemacht haben … die Menschen, die in Deutschland arbeiten oder Sozialleistungen beziehen, die Fußballfans, die sichere Arbeitsplätze benötigen und alle ansässigen Unternehmen, die ihre Steuern hier im Land bezahlen, ganz sicher nicht.

#teamadidas⚽️🏆💕

#DFB

#adidas

#daswundervonbern

#herzogenaurach

Es gibt bereits eine Petition zu diesem Thema:

Kurzgeschichten, Seelenmarzipan, Tierschutz

Wilbur Wildmaus sagt Dankeschön <3

Wilbur Wildmaus 🐁

Heute Nacht habe ich von meiner Familie geträumt. Ob meine Geschwister wohl auch so viel Glück hatten, mit ihrem neuen Zuhause? Ob Mama mich manchmal noch vermisst? Als ich am Morgen das Näschen aus dem Bau streckte, habe ich entdeckt, dass über Nacht etwas seltsames mit einer Pflanze im Garten passiert ist.

Gestern lag sie noch müde und grau auf dem Boden. Ich dachte, sie wäre tot, so wie die Blätter und die abgebrochenen Zweigspitzen, die ich einsammle, damit mein Mäusebau schön gemütlich wird. Jetzt spriessen plötzlich bunte Teilchen zwischen den toten Blättern aus der Erde, die gestern noch nicht da waren. Sie sind wunderschön, ganz zart und weich und sie leuchten zwischen all den dunklen Farben.

Ob das schon der Frühling ist, von dem uns Mama Wildmaus immer vor dem Einschlafen erzählt hat?

„Wenn der Frühling kommt und überall bunte Blumen wachsen, dann beginnt die schönste Zeit im Jahr“, hat sie geschwärmt.

Ich finde ja, dass die schönste Zeit immer ist, nicht nur im Frühling. Aber an einem Tag wie heute, ist die schönste Zeit ganz besonders schön! 🐁

Immer wenn jemand aus unserer Community überraschend stirbt, – was leider gar nicht so selten vorkommt, wenn so viele Menschen zusammenwirken, dann überlege ich zweifelnd, ob ich versäumt habe, mich zu bedanken, für all das, was diese Person getan hat, um unsere Projekte zu unterstützen. Ob ich freundlich auf alle Nachrichten geantwortet habe – weil ich ja nun nie mehr die Gelegenheit dazu haben werde, es zu tun.

Jetzt ist jemand gestorben, deren Namen ich nicht kannte, obwohl, wie mir von unserer Schatzmeisterin erzählt wurde, sie über die Jahre immer einmal wieder Spenden an Frieden für Pfoten sendete. Unser Verein wurde in ihrem Testament bedacht. Großzügig bedacht. So großzügig, dass ich es zunächst gar nicht glauben wollte.

Das verrückte daran: Obwohl es so ein Segen ist, obwohl ich unglaublich stolz bin dass ausgerechnet unser kleiner Verein von ihr ausgewählt wurde, konnte ich mich gar nicht richtig freuen, weil ich nie Danke sagte, nicht für die Spenden der Vergangenheit noch für ihr großzügiges Vermächtnis, das viele Tiere satt machen wird.

So viele lesen und mögen meine Geschichten und ich erfahre nie davon oder ich antworte mit einem kurzen Zweizeiler auf liebe Post, weil das Tagesgeschäft auf Facebook mich komplett in Anspruch nimmt:

Die Kritik, die Hetze, die Unterstellungen, die 1001 Kontroversen und Meinungen und neuerdings auch Desinformation und Ideologien, die ich für gefährlich halte. Eigentlich sehr schade. Denn es ist vertane Zeit und Energie.

Welche meiner Geschichten von meinem Blog sie damals wohl gelesen hat, die sie dazu bewegten, uns zu unterstützen,- obwohl sie nicht auf Facebook aktiv ist,- überlegte ich. Vielleicht war es ja eine der Wilbur Geschichten oder etwas über Berta oder von Iron – das werde ich wohl nie mehr erfahren.

Trotzdem möchte ich diese kleine Wilbur Geschichte der Dame widmen, die einfach schenkte, immer wieder, bis über den Tod hinaus, – ohne auf ein Danke zu warten.

Sie muss ein ganz besonderer Mensch gewesen sein.

Danke ❤

Tierschutz

Einfach nur widerwärtig und dumm – wenn Idioten das Paradies in die Hölle verwandeln

Same procedure as every year – nach einem ausgedehntem Festmenü, nach netten Gesprächen und lustigen Spielen verabschiedete ich mich eilig aus der Runde. Ein bisschen, wie Cinderella, die pünktlich um 24 Uhr zurück sein muss. Auf mich wartete keine böse Stiefmutter sondern zwei Katzen, die ich n Silvester nicht allein inmitten von wilder Böllerei im Haus sitzen lassen möchte – und ausserdem besteht immer die Gefahr, dass ein Idiot mit seinen Feuerwerkskörpern einen Brand verursacht und dann möchte ich keine eingesperrten Katzen, die sich selbst überlassen sind.

Während die Hundebesitzer an besagter Silvesterfeier in den Partykeller umzogen und dort die Musik aufdrehten, damit ihre Tiere nicht noch verschreckter wurden, als sie es im Laufe des Abends bereits waren, es wurde ja bereits seit Vormittag geböllert, sass ich zwischen meinen Austen Boys und redete ihnen beruhigend zu. Wie sollte ich ihnen diesen Weltuntergang erklären, der ihnen Angst machte, als um Mitternacht eine endlose Reihe von Donnerschlägen, von Krachen und Blitzen und Explosionen über das Karma Cottage regnete. Es macht ihnen Angst, obwohl sie sicher im Haus waren, ich bei ihnen sass und obwohl sie von Natur aus wenig ängstlich sind. In diesem Jahr spielte die Menschheit endgültig verrückt in dem Versuch, den Lärm und die Böllerei der Vorjahre noch zu übertreffen. Es wollte einfach nicht enden.

Ich war wütend, als ich aus dem Fenster hinunter in unser kleines Paradies sah. Ein Biotop, in dem alles ungestört wachsen darf, wo in den alten Bäumen und rund um die Weiher so ziemlich jede seltene Vogelart ihr Nest gebaut hat, wo sich nicht nur Fuchs und Hase Gute Nacht sagen, sondern Familie Reh, mit ihren Kindern, die Eulen, die Marder, die Füchse, die Kröten und die Wildenten und unzählige andere.

Ihr kleines Paradies wurde über eine Stunde lang im Minuten Takt von ohrenbetäubenden Explosionen erschüttert. Die grellen Lichtblitze der Feuerwerkskörper erleuchteten das sonst so friedliche Szenario, schreckte die Tiere aus der Winterruhe, kosteten wertvolle Kraftreserven, versetzte jeden in dem kleinen Paradies in Angst und Schrecken und haben vermutlich auch das ein oder andere Leben gekostet – zu heftig war diesmal das Schreckenszenario der allseits beliebten Silvester Knallerei. Es kam von überall, aus sämtlichen Himmelsrichtungen. Es gab kein Entfliehen für die Tiere. Nirgendwo in Deutschland. Wo kämen wir da hin, wenn man Rücksicht auf Schwächere nehmen sollte, oder gar auf Tiere?

Was mögen das für Leute sein – besteht diese Welt nur noch aus Ar+++l+chern? – dachte ich so bei mir, während ich mich bei meinen Katzen für die Blödheit meiner Spezies und für die Rücksichtslosigkeit meiner Mitmenschen im Besonderen entschuldigte, während ich mit all den Tieren fühlte, denen in dieser Nacht aus purer Lust und Dummheit die Hölle auf Erden bereitet wurde oder die in den Tod geschickt wurden.

Mir ist es relativ Banane, wenn in Berlin und anderen Großstädten die Polizei und die Einsatzkräfte mittlerweile solche Angst vor der „Partyszene“ haben, dass sie in Aufrufen darum bitten, nicht angegriffen zu werden. Sie könnten sich wehren, wenn sie denn wollten, wir alle könnten das. Aber die Tiere können sich nicht wehren.

Die Austen Boys blieben in dieser Nacht freiwillig zuhause. Besonders Mr. Darcy ging es gar nicht gut. Ich war sehr froh, um Mitternacht bei ihm geblieben zu sein, Feier hin oder her.

Die Wildtiere an den Weihern waren allein auf sich gestellt, niemand erklärte ihnen, dass dies kein Krieg und keine Naturkatastrophe ist sondern nur prollige und blöde und abstoßende Menschen, die sich irgendwie gut vorkommen, wenn sie an Silvester möglichst viel Krach und Dreck machen.

Mittlerweile komme ich mit dem Fremdschämen nicht mehr nach – diese Gesellschaft scheint verloren und hat es wohl verdient.

Aufreger, Tierschutz

Verbotskultur vs. Verstand

Wenn es im Hochwassergebiet knallt …

Verbotskultur ist Mist, Verbotskultur dringt in alle unsere Lebensbereiche und daher verstehe ich jeden, der sauer reagiert, wenn man ihm auch noch seinen Silvesterspass mit Feuerwerk und Böllern wegnehmen möchte. Ich verstehe ihn – wegnehmen würde ich sie ihm trotzdem!

Dabei würde ich erklären, wie viele Wildtiere und auch Haustiere die Knallerei mit dem Tod bezahlen, wenn sie aus dem Winterschlaf aufgeschreckt werden – wenn sich die Knallerei in sensiblen Tierohren wie Krieg und Lebensgefahr anfühlt und sie auf der panischen Flucht ihre letzten Reserven an Kraft verlieren.

Ich würde an die Rehe und an andere Tiere gerade in den Hochwassergebieten erinnern, die sich irgendwo hingeflüchtet haben, mit letzter Kraft, nur um dann noch einmal aufgeschreckt zu werden – was ihr Ende bedeuten könnte.

Ich würde von den Stadttauben und den Eichhörnchen erzählen, die am Tag nach Silvester tot im Straßengraben liegen, von Igeln, die dadurch aus dem Winterschlaf gerissen werden und sterben, und von den unzähligen Hunden und auch Katzen, denen die Knallerei Todesangst einflösst, die weglaufen, überfahren werden, verstört unter Tischen kauern – viele von ihnen überleben diese Nacht nicht.

Mich interessiert weder Feinstaub, obwohl es auch ziemlich doof ist, in einer Nacht so viel davon hinauszuballern, noch das Geld, es ist eures. Aber einfach so aus Spass unzählige Tiere zu quälen, zu verschrecken, zu töten – es muss doch andere Optionen geben, um es Silvester ordentlich knallen zu lassen. Vertrinkt das Geld lieber, dreht euch einen Joint, tanzt um die Häuser, zündet Wunderkerzen oder kauft einen gemeinsamen Lottoschein davon …

Wer Böller zündet ist entweder doof oder grausam.

Das hat nichts mit politischer Ausrichtung oder mit Gutmenschentum zu tun sondern mit der Realität.

Bitte, bitte lasst es sein – es ist sowas von assi … ❤

Katze, Kurzgeschichten, Lunas Sternengarten Geschichten

Neue Geschichten aus Lunas Sternengarten – Teil I von III Teilen

„Das ist mein Platz, Dickie! Wir passen nicht beide auf diesen Sessel, nicht wenn du dich immer so breit machst!“ Captain war sichtlich erbost und versetzte seinem großen Bruder Darcy einen kräftigen Hieb mit der Tatze, der die Ohrfeige natürlich prompt erwiderte, sich dann aber doch gekränkt ein Plätzchen auf der Couch suchte. Schließlich räkelten sich beide wieder friedlich auf ihren Lieblingskissen und taten das, was sie am liebsten taten, wenn es draußen klirrend kalt war, wenn die Schneeflocken vom Himmel tanzten und ihr Garten im Winterschlaf lag: Sie träumten von neuen Abenteuern.

Die jungen weißen Kater liebten Abenteuer und konnten nie genug davon erleben. Daher waren sie wenig begeistert, als mitten in ihrem schönen Traum von einer wilden Mäusejagd plötzlich eine weiße Katze auftauchte, die ihnen etwas wichtiges mitteilen wollte. Mittlerweile wussten sie, dass Lunas Erscheinen stets mit einer neuen Mission verknüpft war und ausserdem hatten die beiden einen Heidenrespekt vor der strengen weissen Katzendame, wenn sie in eine Wolke aus funkelndem Sternenstaub gehüllt, in ihren Träumen auftauchte. Mr. Darcy und Captain unterbrachen abrupt die Verfolgungsjagd und spitzten im Schlaf gespannt die Öhrchen.

Luna sass am Rande des Sternengartens und lächelte insgeheim über den Eifer ihrer Schützlinge. Es war nicht einfach gewesen, die beiden heimatlosen Straßenkätzchen von einem Tierheim in Spanien, zu ihrem Menschen zu bringen. Viele magische Träume und jede Menge Sternenstaub waren notwendig gewesen, bis das ewige Schicksalsband zwischen ihnen geknüpft werden konnte, bis ihr Mensch endlich erkannt hatte, wo die neuen Herzenskatzen auf sie warten. Und dann waren noch ein paar magische Träume mehr nötig gewesen, bis sie es schließlich wagte, ihrem Herzenswunsch zu folgen und sich am Ende dann doch alles zusammenfügte. Die Austen Boys, Mr. Darcy und Captain und Lunas Herzensmensch ergaben das perfekte Match. Was würde ihr Lieblingsmensch nur ohne sie tun? Captain und Darcy wussten nun, was sie zu tun hatten. Luna schnurrte zufrieden. Es war an an der Zeit, für den nächsten Traum. Ihre Augen wurden groß und färbten sich dunkelblau vor Liebe, während sie eine Wolke aus Sternenstaub formte, die die wichtige Botschaft zu ihrem Lieblingsmenschen auf die Erde tragen sollte.

Aus der Ferne hörte Luna Pferde wiehern und Hunde bellen, es schepperte und klirrte laut in der großen Festhalle. Vermutlich hatte der kleine Faith wieder mit den Rattenbrüdern oder mit ihrer Schwester Lilly, Fangen am Tisch gespielt. Sie fauchte ärgerlich über die Unterbrechung und war kurz abgelenkt. Die rosa Wolke aus Sternenstaub, in die Luna ihren Traum gehüllt hatte, sank zurück auf den Boden des Sternengartens und löste sich in viele kleine, rosa glitzernde Staubkörnchen auf.

Vielleicht war das ein Zeichen. Luna wusste Zeichen seit jeher zu deuten und beschloss, noch einmal gründlich über den Traum nachzudenken, den sie ihrem Menschen senden wollte. Es würde nicht einfach werden, denn wenn es im Universum jemanden gab, der genauso dickköpfig war, wie wie selbst, dann war das ihr Lieblingsmensch. Man musste behutsam vorgehen. Und man musste dafür sorgen, dass die tägliche Party im Sternengarten zukünftig etwas leiser stattfinden würde und ohne Scherben! Die alte Katzendame erhob sich und dehnte dabei ausgiebig alle angespannten Muskeln, dann putzte sie sorgfältig den letzten Rest Sternenstaub aus dem Fell. Ihr Fell sollte perfekt aussehen, wenn sie gleich auf Valerion traf …

Nicht nur im Sternengarten bereitete man sich hingebungsvoll auf den Weihnachtsabend vor, auch auf der Erde wurden gerade die Häuser und Gärten festlich geschmückt.

Sie schnitt ein paar lange Ranken des alten Efeustrauches an der Hausmauer ab, legte sie in den Korb und pflückte dann noch spontan eine der Blüten aus der leuchtend weißen Christrosenstaude und steckte sie sich ins Haar. Es war ein magischer Moment. Die Wintersonne streichelte über die weiße Pracht im Garten, vom Haus tönte der Tanz der Zuckerfee aus dem Lautsprecher und über die verschneite Wiese tollten zwei Katzen. Ein Moment des Glücks. Dann drehte sie sich um und ihr Blick fiel unvermittelt auf das Grab.

Für einen kurzen Augenblick kam, völlig unerwartet, die Trauer zu Besuch ins Paradies. Zusammen mit Luna war auch die Vergangenheit und die Trauer um andere geliebte Lebewesen dort begraben … im Schoß von Mutter Erde, in Rosen gebettet und bewacht von einem magischen Kürbis, der prächtig gedieh. Seine Blüten und Blätter waren in jedem Herbst ein Sinnbild für das neue Leben, das aus Vergangenem entstanden war. So funktionierte nun einmal der Kreislauf des Lebens. Sie seufzte nachdenklich. Ein aufgebrachter Mr. Darcy unterbrach ihre Gedanken.

Er wollte seine neueste Beute unbedingt für sich behalten und Captain war entschlossen, sie ihm wieder abzujagen. Bei der daraus resultierenden, wilden Verfolgungsjagd, über Fensterbänke, Laternen und Adventsgestecke hinweg, warf er alles um, was gerade im Weg stand. Unwillkürlich musste sie wieder lachen, als die beiden sich schließlich im Schnee kugelten und sichtlich Spass an ihrer brüderlichen Rangelei hatten. Die Maus war mittlerweile längst vergessen. Wie oft hatte sie sich ausgemalt, dass die Austen Boys durch diesen Garten toben würden. In ihren Träumen waren sie dort bereits Zuhause, ehe es überhaupt ein Karma Cottage gab, vielleicht sogar schon, ehe es die Austen Boys gab.

Manchmal ist es schwer, zwischen Traum und Wirklichkeit zu unterscheiden. Die Grenze zwischen Realität und Träumen ist ein schmaler Pfad und der Weg ändert sich täglich, weil wir ihn selbst erschaffen. Immer wieder neu. Sie zupfte die Christrosenblüte wieder aus dem Haar und legte sie dann neben die kleine Skulptur aus Sandstein, die zusammen mit Lunas sterblichen Überresten in den Garten des Karma Cottage gezogen war. Lunas Grabengel war eine Katze, was sonst? Höchste Zeit, zurück ins Haus zu gehen. Es wartete noch jede Menge Arbeit …

Eine neue Mission

„Ist das hier jetzt neuerdings der Partyraum? Entweder ihr seid zukünftiger etwas leiser oder ihr sucht euch einen anderen Ort als die große Halle, zum Krach machen! Man kann euch bis in den letzten Winkel des Sternengartens hören!“

Luna peitschte ungeduldig mit dem Schwanz, während Iron und Leos Hundegang in Seelenruhe das zerbrochene Geschirr wieder einsammelten und durch neues Tafelservice aus Sternenstaub ersetzten. Lillys neueste Idee hatte für viel Erheiterung aber auch für jede Menge Bruch gesorgt. Sie ignorierte den vorwurfsvollen Blick ihrer Katzenschwester und fragte beiläufig:

„Warum bist du in letzter Zeit eigentlich so schlecht gelaunt, Schwesterherz? Hat Captain wieder einmal auf deinem Grab gepinkelt? Verbring nicht so viel Zeit am Ausguck! Deine Mission war ein riesen Erfolg: Unser Mensch ist wieder glücklich, zwei kleine Straßenkätzchen haben ein wunderschönes Zuhause gefunden – alle sind happy und haben Spass. Und Spass ist genau das, was dir in letzter Zeit fehlt! Vielleicht möchtest du auch einmal probieren, ob du mit einem einzigen Sprung über die gesamte Tafel springen kannst? Wir stehen gegen die Pferde derzeit gut im Rennen …“

Das war das Stichwort für den kleinen Faith. Er schlüpfte an Nollaig vorbei, schnurrte entschlossen, nahm Anlauf und setzte bereits zum nächsten Sprung an. Die Zuschauer im Speisesaal tobten vor Vergnügen, als er auf halbem Weg abrutschte, von einem verdutzten Leo aufgefangen wurde, der dann ebenfalls die Balance verlor und beide schließlich mit einem lauten Rumms unter dem Tisch landeten. „Strafpunkt für Team Katzen“, wieherte Ballerina und stiess dabei mit ihrem Schweif ein paar weitere Näpfe vom Tisch. Luna verdrehte die Augen und machte sich auf den Weg zu ihrem Pavillon. Valerion, der das turbulente Geschehen in der großen Halle und vor allem Luna aufmerksam beobachtet hatte, folgte ihr unauffällig. Er zog sich erst wieder diskret zurück, als sie die kleine Pforte vor dem Aufgang zum Marmorpavillon erreicht hatte, dort erstaunt die frischen Zweige mit Katzenminze vorfand und genüsslich daran schnupperte. Sie hatte sein Geschenk also gefunden und es gefiel ihr.

Aus sicherer Entfernung bewunderte er ihre unverwechselbare Silhouette, die in der Dämmerung ausgelassene Sprünge, fast bis in den Sternenhimmel des Sternengartens machte. Nichts an dieser Silhouette erinnerte mehr an die unnahbare und strenge Katzendame, die jedem Respekt einflößte, wenn er ihr begegnete. Er wartete, bis sie schließlich mit einem Zweig Katzenminze im Mäulchen, im Pavillon verschwunden war. Dann suchte er sich ein gemütliches Plätzchen im Sternenstaub und beschloss, diese Nacht vor ihrem Haus zu wachen. Irgendetwas machte ihr Kummer. Falls Luna heute Nacht vielleicht doch noch Träume auf die Erde senden wollte, dann wäre er zur Stelle und würde ihr dabei helfen.

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In dieser Winternacht wurde tatsächlich ein Traum auf die Erde gesendet, doch es war nicht Luna, sondern die Mutter der Austen Boys, die ihre Liebe und ihre Botschaften mit Kraft der Magie in Sternenstaub fügte und zur Erde schickte.

„ … und was hat Mama noch gesagt? Warum ist sie überhaupt zu dir gekommen und nicht auch zu mir?“ Mr. Darcys Näschen legte sich in tiefe, kummervolle Falten, während er aufmerksam Captains Schilderungen lauschte. Immer wurde sein kleiner Bruder bevorzugt! Sogar im Traum!

„Sie kam zu mir, weil du schon perfekt Mäuse fangen kannst und mir wollte sie dazu noch etwas erklären … außerdem hat sie am Schluss des Traumes gesagt, dass sie stolz auf uns beide ist!“ antwortete Captain ungewohnt einfühlsam und fügte dann neckend hinzu: „ … oder sie kam zu mir, weil du gerade wieder einmal so laut geschnarcht hast, dass du sie in deinem Traum gar nicht hören konntest …“ Er wich einer Tatzenohrfeige seines Bruders geschickt aus und sprang vom Bett. „Bestimmt besucht sie uns bald wieder einmal. Jetzt lass uns zu den Teichen gehen und nachsehen, ob sie mittlerweile zugefroren sind. Vielleicht gelangen wir auf diese Weise endlich ans andere Ende der Welt, ohne dabei nass zu werden. Mama im Sternengarten wird begeistert sein, wenn sie sieht, was für mutige Abenteurer und Entdecker wir geworden sind!“ Damit war der brüderliche Frieden wieder hergestellt und bald ragten nur noch zwei weiße Schwanzspitzen aus dem hohen Schnee, die sich einträchtig nebeneinander, Richtung Teiche bewegten…

🐾

„Wie ist eigentlich der Vater der Austen Jungs so? Du bist zierlich und klein, deine Jungs sind riesig. Sie müssen nach ihrem Vater geraten sein. Lebte er auch auf der Straße, so wie du?“ Die weiße Siamkatze schleckte genüsslich den letzten Tropfen Rahm von ihrem Frühstücksnapf, ehe sie antwortete und nickte Iron anerkennend zu, für das leckere Frühstück, das er wieder gezaubert hatte. „Er hatte prächtiges rotes Fell und er war der größte und mutigste Kater weit und breit und dabei doch freundlich und gerecht, wenn er unsere kleine Familie und unser Rudel beschützte. Mr. Darcy hat viel von seiner Kraft und von seiner, manchmal etwas ruppigen und tollpatschigen Art geerbt. Und er war ein Streuner und Gentleman, genau wie unser Sohn Captain. Als ich unter die Räder eines Autos geriet, ist er bis zu meinem letzten Atemzug bei mir geblieben. Er war ein Held, genau wie seine Söhne. Manchmal besuche ich ihn im Traum und erzähle ihm, wie gut sie es getroffen haben.“

Das Gespräch wurde unsanft unterbrochen, als Lilly auf Ballerinas Rücken in den Speisesaal galoppierte, gefolgt von einem Rudel Hunde, die wild durcheinander bellten. Schnitzeljagd war die neue Lieblingsbeschäftigung aller Sternengartenhunde. Nicht nur Leo, auch Suchota, Csipi, Bingo und der Rest der fröhlichen Hundeschar machten begeistert dabei mit und suchten den nächsten Hinweis, der, laut Lilly, im Speisesaal versteckt war. Mittlerweile war sich die zerstreute Lilly jedoch nicht mehr sicher, ob sie den Hinweis tatsächlich dort versteckt hatte und der Lärm wurde immer ohrenbetäubender.

„Hast du Lust auf einen kleinen Ausflug zum Ausguck?“ Inmitten des Trubels war Valerion, zwischen den Hunden hindurch, zu Iron und Luna an die Tafel geschlüpft. Luna stimmte mit einem erfreuten Schnurren zu und damit war das Gespräch mit der weißen Katze vorerst beendet.

„Ich muss dir unbedingt etwas erzählen! Gestern lag ein Geschenk an meiner Pforte, das mich sehr glücklich gemacht hat. Letzte Nacht hat Lilly mir Katzenminze vor die Türe gelegt. Meine kleine, vergessliche Schwester hat sich tatsächlich daran erinnert, wie sehr ich Katzenminze liebe! Ihr Gedächtnis wird beständig besser, ist das nicht wunderbar? “ Luna schniefte gerührt und bemerkte daher nicht, wie das Leuchten in Valerions Augen für einen kurzen Moment ein klein wenig verblasste …

„Das sind wirklich erfreuliche Nachrichten. Wie aufmerksam von Lilly, dich so zu beschenken. Aber willst du mir nicht endlich verraten, was für einen Traum du deinem Menschen senden möchtest, über den du nun schon so lange grübelst?“ fragte er schließlich. Und dann begann Luna damit, ihm zu erklären, was sie vorhatte …

Seelenmarzipan, Tierschutz

Hasse mal nen Euro – Oder besser gleich 100.000 ?

… Die bräuchte ich nämlich pro Jahr allein für ein einziges unserer Projekte. Ein Kinderspiel, das zu erbetteln, oder?

Gestern las ich aufmerksam die Statistiken, die jeder eingetragene Verein jährlich erstellen muss, um Wirtschaftlichkeit und Seriosität nachzuweisen und um einen Überblick über Finanzen und Tätigkeiten zu erhalten. Bei uns im Verein Frieden für Pfoten e.V. erstellen meine Vorstandskollegin Nicole Zarp und unsere Schatzmeisterin Claudia Schnapp beständig diese Berichte und Statistiken. Ich hasse Tabellen und Zahlen, bin unendlich dankbar für diese wunderbare Ergänzung unseres Vorstands und übe mich dafür lieber jeden Tag in meiner Königsdisziplin: Im Betteln.

Besonders unser Partnerverein SCARS steht auf meiner persönlichen Prioritätenliste ganz oben. Nicht etwa, weil der halbe Sternengarten mit Tieren bevölkert ist, die durch diese wunderbare Organisation gerettet oder zumindest lange Zeit begleitet wurden und über die Jahre enge Freundschaften entstanden und großes Vertrauen.

Ich tue es, weil ich das einst versprochen hatte und weil es unseren beiden Vereinen gemeinsam gelang, in und um Athen ein Netzwerk der Hilfe für heimatlose Straßentiere aufzubauen, für Rettungen, für medizinische Versorgung, für betreute Futterstellen und systematische Kastrationsaktionen – ein Netzwerk, das Seinesgleichen sucht:

Straßentiere, Brandopfer, Flutopfer, Verlassene Shelterhunde, Animal Hoarding, Sadistische Tierquälerei, misshandelte Esel, gerettete Küken, Zicklein oder Schildkröten, ausgemusterte Kutschenpferde, hungrige Tauben – und natürlich Legionen von heimatlosen Straßentieren, die zahllosen verlassenen Katzen und Hunde, die jeden Tag an betreuten Futterstellen versorgt werden.

Wir möchten nicht nur Not lindern sondern nachhaltig Verbesserungen schaffen – und es gelingt!

Das kostet Geld, viel Geld – im Durchschnitt über die Jahre, bezuschusste Frieden für Pfoten und die dazugehörige Community diese ehrenamtliche Arbeit unserer Kollegen in Griechenland in der Vergangenheit mit Spenden von rund 100.000 Euro – pro Jahr. Klingt erst einmal nach recht viel Geld, ist aber unter dem Strich erbärmlich wenig, angesichts der riesigen Aufgabe. Dort verwaltet man quasi den Notstand. Fragt bitte nicht, was gerade los ist , wenn die Inflation die Futter-und Tierarztkosten explodieren lässt und die Spenden flächendeckend einbrechen.

Mein Herzensprojekt SCARS Athen ist nur eines von vielen Projekten, die wir unterstützen, Projekte, für die wir in der Summe ebenfalls sehr große Summen aus euren Spenden jedes Jahr weiterreichen. Sicher kennt ihr einige der anderen Namen, Vrouva, Eri, Konstantina, auch viele Tierschutzprojekte aus Deutschland sind darunter …

Neben der Sorge, ob es auch im neuen Jahr wieder funktionieren wird, die benötigte Spendensumme zu erwirken, bleibt die Gewissheit, dass auch viele andere weiterhin auf Unterstützung hoffen, die bisher Hilfe für ihre Projekte erhielten. Wir verteilen mit vollen Händen, was irgend geht. Was zukünftig noch gehen wird, wird sich herausstellen.

Wer die Wirtschaft zerstört, wer den Mittelstand überbelastet und die Menschen flächendeckend mit beständig steigenden Abgaben finanziell in die Knie zwingt, der zerstört auch den Tierschutz.

Wir haben eine wunderbare Community, ein engagiertes und nettes Team – hoffen wir das Beste ❤

Die Verwaltungskosten im Frieden für Pfoten Jahresbericht 2022 wurden in der Grafik mit Null beziffert. Da muss ich wohl noch einmal nachfragen. Wir lagen mit unseren Verwaltungskosten seit jeher unter einem Prozent (!) aber Null liest sich wirklich vortrefflich. Es werden wohl 0.2 oder 0.3 Prozent sein, da die Grafik nur ganze Zahlen zeigt und rundet. Gut gemacht!!! 🙂

Jeder Spendeneuro, den ihr gesendet habt, landete dort, wo ihr ihn haben möchtet: bei den Tieren in Not.

Wir haben uns keine Gehälter gezogen, keine Seminare auf eure Kosten besucht, keine Werbung mit Spenden finanziert, keine Handyrechnung damit beglichen, keine Flugtickets für unsere nötigen Dienstreisen dafür gekauft, keine Grußkartenaktion damit finanziert – und all das wird auch so bleiben ❤

Also bitte nicht traurig sein, wenn auch in diesem Jahr weder Weihnachtskarten noch Dankesschreiben bei euch in der Post sind, für all die wunderbaren Beiträge, die ihr leistet.

Das Geld für die Briefmarken haben wir lieber wieder an jemanden gesendet, dessen Tiere in der Kälte gerade nur eingeweichtes Brot fressen dürfen, weil kein Geld mehr da ist, um ordentliches Futter zu kaufen. Unsere Weihnachtsgrüsse landen immer in den Futternäpfen ❤

Hasse mal nen Euro? Gott, wie oft habe ich euch das schon gefragt – vielleicht nur etwas gepflegter formuliert, als in der Überschrift 🙂

Ich las gestern die Jahresbilanz der Hilfe von unserem Verein Frieden für Pfoten – Peace 4 Paws e.V. für das Jahr 2022.

Was soll ich euch sagen:

Ihr seid einfach großartig ❤

Chance, Seelenmarzipan

Kulturelle Aneignung? Keine Sorge, wir Hexen sind gechillt und großzügig …

Der Glaube an Hexen ist so alt wie unsere Zivilisation.

Schon im alten Ägypten und auch im alten Rom war man überzeugt davon, bestimmte Frauen wären magische Wesen, die andere Menschen und auch Tiere mittels Magie und Zaubertränken verhexen konnten. Und da die Menschen seit jeher dazu neigen, Sündenböcke zu suchen, wenn etwas nicht so läuft wie sie sich das vorstellen – oder wenn ihnen etwas Angst macht, – mussten Hexen seit jeher büßen, wenn Krankheiten, Seuchen, Naturereignisse oder medizinische Kenntnisse den Pöbel oder die Obrigkeit verstörten.

Das finstere Mittelalter war, gemessen an den grausamen Hexenverfolgungen, längst nicht so finster, wie manche denken. Richtig übel für Hexen und alle, die dafür gehalten wurden, wurde es erst viel später in Europa, etwa um das Jahr 1600.

Das Wetter spielte auch damals schon verrückt und da es noch keine Grünen gab, die die Welt mittels Steuern und Verzicht und Selbstgeißelung retten konnten, schob man die Schuld an den verregneten und kalten Sommern und an den schlechten Ernten den „Hexen“ zu. Für die Kleriker und Richter war es nicht die „Kleine Eiszeit“, die diese Wetterkapriolen verursachte, sondern „schwarze Magie“

Dann gab es auch noch den Dreißigjährigen Krieg und schreckliche Seuchen, wie die Pest. Was lag da näher, als in flächendeckende Massenhysterie zu verfallen und die Schuldigen, also die Hexen, endlich nachhaltig zu verfolgen? Für diese Verfolgung, für Anklage, Folter und Bestrafung gab es einen gerne gelesenen Leitfaden: den nach dem neuesten Stand der Wissenschaft verfassten „Hexenhammer“, den niemand anzweifeln durfte, wollte er nicht selbst auf dem Scheiterhaufen landen. Meist traf es Frauen, doch auch Männer und Kinder, ja selbst Tiere wurden der Hexerei bezichtigt, sie wurden verfolgt, gefoltert und hingerichtet.

Es gibt Schätzungen über das Ausmass der Hexenverfolgung in Mitteleuropa:

Man spricht von rund 50.000 unschuldigen Menschen, die der Hexenverfolgung zum Opfer fielen. Am Klima änderte sich erst einmal nichts aber wertvolles Wissen verbrannte mit den Heilerinnen und Hebammen auf den Scheiterhaufen. Angst, Denunziation und Aberglaube beherrschte das tägliche Leben. Dieser Irrsinn dauert bis weit in das 18. Jahrhundert. Die letzte offizielle Hinrichtung einer „Hexe“ in Mitteleuropa fand übrigens in der Schweiz statt, im Jahr 1782.

Alles nicht so lustig und ein schrecklicher Verlust für unsere Kultur und für unsere Gesellschaft, nicht nur an verlorenem Wissen und Heilkunst. Trotzdem schreit niemand auf, wenn nun zu Halloween kleine und große Mädchen zu Ehren der Hexen ihre Besen aus der Scheune holen, wenn sie ihre besten Ringelstrümpfe anziehen und die geschmückten Hexenhüte aufsetzen.

Niemand hinterfragt, ob sie das dürfen, ob das „kulturelle Aneignung“ wäre, niemanden interessieren Blutlinien oder Abstammung, keiner teilt sie nach „Muggel“ oder „Zauberer“ ein – sondern jeder der möchte, darf für einen Tag Hexe sein, die Echten, genau wie die Möchte-Gerns.

Wir Hexen haben viele Talente. Eines davon ist Toleranz und ein gewisses Laissez faire: Leben und Leben lassen.

Schade, dass man diese Talente damals mit auf den Scheiterhaufen verbrannt hat. Heute fehlen sie uns an so vielen Stellen ❤