Aufreger, Tierschutz

Alles im Leben hat seinen Preis …

Über Preise und Wettbewerbe, die eigentlich ein Armutszeugnis sind.

Ich möchte nicht undankbar erscheinen, denn vor kurzem hat euer Engagement und eure Bereitwilligkeit, für meinen Verein abzustimmen, erneut die Teilnahme an einem wichtigen Event ermöglicht. In diesem Fall ging es um Futter.

Alles im Leben hat seinen Preis.

Der Preis für ehrenamtliches Engagement in diesem Land, für unzählige Stunden gratis Arbeit, Dienst an der Allgemeinheit, für Verzicht und für die beständige Bezuschussung aus eigener Tasche, der lautet … tadaaa: Bettelei.

Ja, dann darf man betteln, und zwar jeden Tag aufs Neue:

Man bettelt um Unterstützung, um Gehör, um Ausrüstung, Räumlichkeiten und natürlich um Stimmen, wenn wieder einmal jemand großzügig Preise ausschreibt, die in den seltensten Fällen nach Leistung, Bedürftigkeit oder Engagement vergeben werden sondern nach Reichweiten, Werbebudgets, Followern und PR-Skills.

Wer sich am besten verkaufen kann und wer die meiste Zeit mit Social Media verbringt, der hat gute Karten.

Leider sind viele Ehrenamtler eher still und bescheiden, sie sind auch keine Influencer oder viel auf Social Media unterwegs sondern sie kümmern sich in unserer Gesellschaft um das, was manchmal getan werden muss, wenn man kein Herz aus Stein hat, und um Dinge, die die meisten nicht tun möchten. Dinge, die auch unser Staat für verzichtbar hält oder gering schätzt, warum auch immer. Zusätzlich zu den kräftezehrenden Einsätzen in der Freizeit kommt dann also auch noch die Jagd nach Stimmen mit auf die To do Liste. Man hat ja sonst nichts zu tun.

Trotzdem stellt man sich brav mit in die endlose Reihe der Bittsteller, denn besonders, wenn Tiere in Gefahr sind, wenn sie hungern und sterben, werden noch einmal Kräfte mobilisiert, um die so bitter benötigten Prämien zu erhalten. Ich weiss, wovon ich schreibe, das könnt ihr mir glauben.

Gerade kämpfen viele Ehrenamtler und Gruppierungen um den deutschen Engagementpreis. Ich denke, es geht dabei um 10.000 Euro. Seit Wochen wirbt und bittet die Rehkitz- und Wildtierhilfe Bamberg um Hilfe bei dieser Abstimmung, denn Geld wird bitter benötigt. Nie gab es so viele sterbende und kranke Wildtiere wie in diesem Jahr und es werden beständig mehr, die Hilfe jedoch leider nicht.

Ich kann mir gut vorstellen, dass die Betreiberin dieses wunderschönen Projekts besseres zu tun hätte, als jeden Tag erneut die PR Maschinerie anzuwerfen, wenn sie erschöpft von ihren Schützlingen kommt. Ich kann mir auch gut vorstellen, dass sie nicht über die Werbemittel verfügt, die andere Mitbewerber einsetzen, um Stimmen zu erhalten.

Nein, ich möchte hier keine Gräben zwischen den Teilnehmern vertiefen, ich würde nur gerne daran erinnern, dass die Rehkitzhilfe diese finanzielle Unterstützung dringend benötigt und in meinen Augen, die Auszeichnung mehr als verdient hat.

Natürlich ist es ungerecht, das sind solche Wettbewerbe immer. Und natürlich ist es ein Armutszeugnis, dass unsere ehrenamtlichen Helfer im Land überhaupt auf solche Aktionen angewiesen sind. Für die Veranstalter mag es ein interessanter Wettbewerb sein. Für den Grossteil der Teilnehmer ist es eine Zumutung.

Aber zum Glück muss ich nicht teilnehmen 🙂 Ich gebe jetzt nur meine Stimme für die Rehkitz und Tierhilfe Bamberg ab, und wollte euch gerne bitten, das vielleicht auch zu tun … ehe ich mich wieder um die Halloween Dekoration und um widerspenstige Stoff-Fledermäuse kümmere.

Auch die echten Fledermäuse benötigen manchmal Hilfe – und wer ist dann zuständig? Genau 😎, die „Ehrenamtler… 🦇

Vergesst sie bitte nicht ♡

Hier könnt ihr abstimmen . Danke

https://www.deutscher-engagementpreis.de/publikumspreis/nominierte/rehkitz-und-tierhilfe-franken-ev

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