Lifestyle

Fruktose … die fiese Schwester des Zuckers

Nicht nur unsere allseits geschätzte Grünen Sprecherin und selbsternannte Ernährungsexpertin, Ricarda Lang, propagiert eine Ernährung mit weniger Zucker. (Vielleicht der einzige Punkt überhaupt, auf deren endlos Liste der Forderungen und Verbote, den ich nicht sofort müde abwinken würde.)

Zucker schmeichelt den Geschmacksknospen, aber er macht nicht nur dick, er ist ein echter Killer, wenn er im Übermass genossen wird. Leider enthalten nicht nur Naschereien und Süßspeisen das weiße Genussgift, bereits die Kleinsten werden auf den Geschmack konditioniert. Als hoffnungsloser Zuckerjunkie weiß ich, wovon ich schreibe.

Auch wenn ich mich selbst nur bedingt daran halte, kenne ich die Auswirkungen auf Bauchspeicheldrüse, Leber, Zähne, Knochen, Stoffwechsel und Immunsystem nur zu genau. Da ich meine Leidenschaft nicht aufgeben möchte, versuche ich einzig dort Zucker zu konsumieren, wo ich wirklich den süßen Genuss schmecke und meide möglichst alle Lebensmittel, denen Zucker zugefügt wurde, wo er eigentlich nicht benötigt wird.

Zucker findet sich nicht nur in Süsswaren und Gebäck, ordentliche Mengen Zucker stecken in der Wurst, in Salatsoßen, in Müslis, in Fertiggerichten, in Joghurts, eigentlich in so jedem industriellen Produkt, das in den Regalen der Supermärkte steht, sogar im Katzenfutter.

In einer Veröffentlichung des NDR Ratgebers habe ich kürzlich erstaunt gelesen, dass in den Smoothies von Aldi und Rewe bereits mehr (Frucht)-Zucker steckt, als von der WHO empfohlen – sogar mehr als in der gleichen Menge Cola. Seitdem trinke ich wieder ab und an genussvoll eine Cola und mache meine Smoothies selbst. Oftmals findet sich auf der Zutatenliste jedoch nicht der Begriff „Zucker“ sondern „Fruktose“ oder „Glukose“.

Oha! Neben Zucker, wo er in einem Lebensmittel nichts verloren hat, mache ich vor allem einen großen Bogen um jede Verpackung, auf der ich den Begriff „Fruktose“ finde oder Isoglukose oder Maissirup. Vielen Verbrauchern ist nicht bewusst, welche Zuckerbomben hinter den genannten Begriffen stehen.

Vielen Menschen ist auch nicht bewusst, dass sie Fructose=Fruchtzucker, nur bedingt vertragen. Von dieser Lebensmittel-Intoleranz, die auch als Fruchtzucker-Unverträglichkeit oder Fructose-Malabsorption bezeichnet wird, sind nach Schätzungen etwa 30 Prozent der europäischen Bevölkerung betroffen. Unabhängig davon, gibt es bereits Studien, die mir alle den Eindruck vermitteln, es wäre eine gute Idee, diese Art der Süssung grundsätzlich zu meiden, obwohl überall zu lesen ist, sie wäre absolut nicht schädlicher als herkömmlicher Zucker. Vielleicht googelt ihr bei Gelegenheit selbst einmal.

In der EU dürfen Hersteller seit 2017 unbegrenzt Zuckersirup aus Mais, Getreide und Kartoffeln, (Isoglukose) verwenden. Mit dem Wegfall der Höchstquote von fünf Prozent Isoglukose in gesüßten Produkten, steigt die Menge an zugesetzten Sirupen wie Glukose-Fruktose-Sirup in Lebensmitteln beständig an. Der Grund ist simpel: Die Produktion der Zuckersirupe ist im Vergleich zu Rohrzucker oder Rübenzucker deutlich billiger.

Die Fruktose-Glukose-Sirup Mischungen haben den gleichen Energiegehalt wie herkömmlicher Haushaltszucker. Fruktose ist gesundheitlich jedoch kritischer zu bewerten.

Ein hoher Fruktosekonsum bedeutet ein erhöhtes Risiko, an Leberverfettung, Adipositas und Diabetes zu erkranken. Auch für den Harnsäurespiegel im Blut ist es nachteilig, Stichwort Gicht und Bluthochdruck. Die Leber nimmt Fruktose unbegrenzt auf und speichert dann als Leberfett. Dort hat Fett jedoch absolut nichts zu suchen, wenn wir gesund bleiben wollen 😉

Meine eigene Erfahrung hat gezeigt, dass ich nach einer klassischen Haushaltszucker- Süssigkeiten- Orgie, die nach wie vor immer einmal stattfindet 🙂, ausser einem schlechten Gewissen keine weiteren Nachwehen bemerke. Der gleiche Spass mit Lebensmitteln, deren Inhaltsstoffe die oben genannte Zuckerarten zur Süssung enthalten, und mir ist übel, das Gewebe quillt auf. Es fühlt sich an, wie ein Kater. Vermutlich ist es auch eine Art Kater, denn vor allem die Leber muss Schwerstarbeit leisten, wenn sie mit Fruktose und co zugeschüttet wird.

Die gesamte Zuckerdiskussion ist also, wie so oft, etwas komplizierter, als man auf den ersten Blick vielleicht denkt.

Vermeintlich gesunde Lebensmittel, Thema „Industrie Smoothies“, sind in Sachen Zucker oftmals nicht besser, als ein paar Rippchen Schokolade oder eine Cola. Anstatt in Zucker gebadeter Cornflakes, könnte ich in Sachen Zuckerkonsum auch gleich Himbeereis zum Frühstück wählen. Eine (ordentlich gezuckerte) Salatsoße macht aus einem gesunden Essen eher eine Süßspeise, wenn man den Zuckergehalt gegenrechnet.

Ob sich daran etwas ändert, wenn man Werbung verbietet?

Ich würde zum Wohle der Kinder eher darauf setzen, dass man ihnen in der Schule vermittelt, was in unseren Lebensmitteln enthalten ist, was diese Dinge im Körper anrichten, wo man sie auf den Verpackungen findet und erkennt.

Verbote sind manchmal unvermeidlich – aber Wissen ist Macht 🙂

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