Seelen Schokolade, Tierschutz

Zu Gast bei Freunden…Keep calm and smile on!

Eigentlich war diese Reise in erster Linie als Treffen mit lieben Freunden geplant aber natürlich drehte sich dann doch alles um unsere beiden Orgas, Frieden für Pfoten und SCARS. Wir packten in diesen kurzen Aufenhalt einfach beides. Wenn man liebt was man tut, dann kann auch Arbeit ein Vergnügen sein!

Wie Frieden für Pfoten ist auch SCARS eine große Gemeinschaft von vielen Freiwilligen und Freunden, die jeweils ihren wichtigen Beitrag leisten. Für Nafsika ist diese Arbeit noch ein wenig mehr, sie ist eine Berufung! Bei ihr laufen die Fäden zusammen, die das SCARS Netz weben. Nur ein funktionierendes Netzwerk kann die täglichen Bedürfnisse und Probleme auffangen, die für die Schützlinge Leben oder Tod bedeuten. Dieses zerbrechliche Gefüge intakt zu halten, immer einen Schritt vorausdenkend, ist eine Last, die nicht jeder tragen kann. Nafsika tut es mit einem Lächeln, stoischer Ruhe, viel, viel Liebe und einer Gelassenheit, um die ich sie beneide!

Wir haben im vergangenen Jahr unzählige Abende und Nächte damit verbracht, uns  zu trösten, zu ermutigen, Pläne zu schmieden, zu weinen, zu lachen und ich habe unendlich viel von ihr gelernt. Seit mehr als 15 Jahren ist sie bereits im Einsatz für die Straßentiere von Athen, hat alles gesehen, alles erfahren, was das Leben an Grausamkeiten für ein Tier bereit halten kann und betreut neben den Schützlingen im Haus ihrer Mutter und Tante so ziemlich alles rund um SCARS, von den Adoptionen bis hin zu den Finanzen. Ihr großes Talent als Künstlerin kommt dabei leider immer viel zu kurz, denn die Zeit im Atelier ist denkbar knapp.

nafsika
Fay und Nafsika

Jetzt wollte ich so bald als möglich und so viel wie möglich von dem sehen, worüber wir so oft gesprochen hatten…die Katzen! Wer braucht schon die Sehenswürdigkeiten von Athen, wenn man stattdessen Iron im Arm halten kann?  Also schlug ich Renas freundliches Angebot einer Stadtführung aus, und bat darum, sie und Nafsika bei den täglichen Arbeiten in den beiden Häusern begleiten zu dürfen. Ich wollte sie doch alle sehen, Renata, Dornröschen, Scarlet, Sternchen, Harriet …und natürlich Iron. Jedes Zimmer dort beherbergt mehrere Katzen. Kranke Katzen, gesunde Katzen, behinderte, blinde, verletzte, verstümmelte, niedliche, kränkliche, erbarmungswürdige, zutrauliche und scheue. Es hat mich schier überwältigt sie alle zu sehen und mir war bewusster denn je, dass jede einzelne davon sich nach einem Menschen sehnt, der endlich Zeit für sie hat, das der Aufenthalt bei SCARS trotz aller Fürsorge nur eine Zwischenlösung sein kann und dass so viele schon viel zu lange auf eine Adoption warten!  Ihre Versorgung teilen sich die Freiwilligen untereinander auf, wobei Rena den Großteil der Krankentransporte, die unzähligen Fahrten zum Tierarzt, und die meisten Besorgungen auf sich nimmt.rena-2

Rena

Immer wenn sie mich diese Tage vom Hotel abholte, kam sie gerade von einem Notfall oder war auf dem Weg zu einem. Das Ganze bewältigt sie mit einem schier unerschöpflichen Vorrat an positiver Energie und einem mitreißendes Lachen. Man muss sie einfach gern haben! Neben den kranken Notfellchen hatte sie nun also auch noch mich als Passagier auf der to do Liste aber wir genossen beide die Zeit im Auto, hatten wir uns doch viel zu erzählen und ganz nebenbei gab es dann doch noch  interessante Erläuterungen zu den Sehenswürdigkeiten, an denen wir vorbei fuhren, Rena arbeitet nämlich in der Touristikbranche. Wie sie es schafft, Vollzeit zu arbeiten, die Riesenschar ihrer Schützlinge zuhause zu versorgen und dazu noch die Arbeit für SCARS zu bewältigen ist mir bis heute ein Rätsel. Aber es funktioniert!

Führung durch die „Catlery“.  Das Zimmer  von Dornröschen und Renata. In diesem Video wollte ich euch gerne Renata und einige der anderen Schützlinge vorstellen, die alle auf eine Adoption warten:

Unter dem Motto, „Frieden für Pfoten meets SCARS“ war am Abend ein gemeinsames Abendessen geplant, an dem alle teilnehmen sollten, mit denen ich bisher Kontakt hatte und ich freute mich unglaublich darauf, nun auch Martha, Vassia, Lambrini, Despina und Valia (von ihr sind die tollen Videos von SCARS), persönlich kennenlernen zu dürfen. Es war toll! Einige Mitglieder von Frieden für Pfoten hatten noch eine kleine Überraschung vorbereitet, die mit viel Freude aufgenommen wurde und natürlich nutzte ich die Gelegenheit, endlich einmal allen ein großes Dankeschön für ihre wunderbare Arbeit auszusprechen.  Und was soll ich sagen? Jede Minute dieses Abends, jede Minute mit diesen wunderbaren Menschen war Vergnügen pur.

reise2
Nafsika, Rena und ich
reise4
Fay, Vassia, Lambrini
reise3
Martha, Despina, Nafsika

Die Zeit in dem malerischen Lokal mit Blick auf die Boote im neuen Hafen verging wie im Flug und  jeder Außenstehende hätte den Eindruck gewonnen, hier treffen sich alte Freunde, die sich bereits sehr lange kennen. Und wie könnte es anders sein, der Abend endete dann noch mit einer Rettung! Auf dem Weg zurück zum Wagen stolperten wir förmlich über ein Kätzchen, das in  erbärmlichem Zustand auf dem Gehsteig kauerte. Der Augenblick, als Martha mangels anderer Transportmöglichkeit spontan ihren Mantel um das kleine Bündel Elend wickelte und sie sanft in ihren Armen zum Wagen trug, wird mir noch lange im Gedächtnis bleiben. Das kleine Wesen stank entsetzlich nach Benzin und Fisch, ihr Fell war verklebt und jeder Knochen war zu sehen…aber sie hielt still, als ob sie wusste, dass ihr jetzt geholfen wird und Rena verbrachte den Rest der Nacht damit, sie bei sich zuhause zu versorgen, bis der Tierarzt übernehmen würde. Wir nannten sie Destiny…Schicksal.
destiny

Nach einem aufregenden Vormittag auf der Krankenstation von SCARS wartete das nächste Highlight…ein Besuch bei Ornellos „Pflegemama und Pflegepapa“, bei Fay und Dionisos. Seit ich die erste Zeile von Fay gelesen hatte, war ich verzaubert von ihrer Art, Geschichten zu erzählen. Man kann nur schreiben, was man auch im Herzen fühlt und die liebevollen und lustigen Beschreibungen von Ornellos Alltag haben den Kleinen zu einem Star bei uns im Verein gemacht und Fay und mich zu Freunden. Gemeinsam arbeiten wir mit Nafsika im geheimen  „Lost in Translation Forum“ an den Geschichten rund um die Schützlinge von SCARS, die ich dann (mit großem Vergnügen) ins Deutsche übersetze und jetzt wollten wir gemeinsam Tee trinken und außerdem brannte ich darauf, die neuen kleinen Stars zu besichtigen, Elpida und Fawkes.

reise5
Dionisos und Elpida

Zuhause bei Fay und Dionisos sind neben Meli, dem Hund immer einige Katzen- Findelkinder zu Gast und werden dort mit viel Geduld und Liebe auf den großen Moment vorbereitet, bis sie ihre Reise ins Glück antreten dürfen. Fay, die genau so ist, wie ihr Name 😉 , arbeitet als Weddingplannerin wenn sie nicht gerade als Vorstand für SCARS tätig ist. Dionisos, der übrigens sehr gut Deutsch spricht, unterstützt das SCARS Team und sein Charme und sein Händchen, nicht nur für Tiere sondern auch für Menschen, öffnet der Orga viele Türen! Leider ließ sich Elpida auch von ihm nicht dazu überreden, Hallo zu sagen. Ihr war der Trubel etwas zu groß und sie versteckte sich in einem Küchenfach. Gentleman Fawkes legte sich sofort beschützend über sie und einmal mehr war ich dankbar dafür, dass die zwei nun gemeinsam adoptiert wurden, es wäre ein Jammer gewesen, sie zu trennen! Pflegekatze im Hause Fay/Dionisos zu sein, wo mit viel Humor, Musik und Herzenswärme die tägliche Arbeit bewältigt wird, ist wohl immer der Jackpot bei SCARS. Ich jedenfalls genoss jede Minute dort mit den beiden!

dionisos fayfawkes

Es waren so viele besondere Begegnungen, so viele Eindrücke, die noch einige Blogs füllen würden! Am besten, ihr besucht selbst einmal diese tolle Orga in Athen, und lernt all die wunderbaren Menschen kennen …Denn eines weiß ich genau, sobald wir unser Haus der Chancen gefunden haben, wird dort nicht nur hart gearbeitet werden damit es den Schützlingen gut geht, es wird auch viel gelacht

Hier findet ihr uns auf Facebook: Freundeskreis SCARS

Aufreger, Seelen Schokolade

Das traurige Märchen von der verteufelten Pflanze

In einem fernen Land, wo die Menschen alles glaubten, was ihnen Lobbyisten und Marktschreier erzählten, wuchs einst eine magische Pflanze. Diese Pflanze verfügte über Heilkräfte, schier unerschöpfliche Nutzungsmöglichkeiten und ihr Genuss schenkte den Menschen Entspannung.

Ihre Vielseitigkeit war so beeindruckend, dass die mächtigen Kaufleute des Reiches fürchteten, ihre eigenen Waren in Konkurrenz mit diesem günstigen Rohstoff nicht mehr vermarkten zu können, zumal es kein Patent für diese Pflanze gab und sie jedermann zur Verfügung stand.

Zusammen mit den  verknöcherten Moralaposteln des Rates, die dem einfachen Volk keinen verantwortungsbewussten Umgang mit der Pflanze zutrauten und den Apothekern,  die lieber ihre eigenen Drogen verkaufen wollten, beschwerten sie sich beim König, flüsterten ihm allerlei Lügen ein und der Anbau und Besitz der magischen Pflanze wurde schließlich verboten und streng bestraft.

Alle Güter, die aus ihr hergestellt worden waren, weil sie schnell wuchs und kostengünstig zu kultivieren war, wurden nun aus anderen Rohstoffen gefertigt, zum Beispiel das Papier, was für die Wälder des Reiches sehr schlimme Folgen hatte.

Die Kranken, die mit den Blüten der Pflanze  ihre Schmerzen gelindert hatten, wurden nun bestraft und eingesperrt, wenn sie trotzdem heimlich versuchten, ihr Leid damit zu erleichtern.

Die weisen Männer des Reiches durften nicht mehr daran forschen, bei welchen Krankheiten die Pflanze heilsame Wirkung zeigt, obwohl sie unglaubliche Erfolge bei vielen Krankheitsbildern bewiesen hatte und unendlich segensreiches Potential in ihren Blättern und Blüten steckte, Potential, das die Wissenschaft der Heilung revolutionieren könnte.

Um die Untertanen zu blenden, ließ man verbreiten, dass diese Pflanze eine gefährliche Einstiegsdroge wäre, und sehr schädlich. Jeder Untertan, der damit ertappt wurde, kam ins Gefängnis oder wurde an den Pranger gestellt. Dafür war der König sehr nachsichtig wenn es um andere Drogen ging, wie Braugetränke oder Tabakblätter, um seine Untertanen ruhig zu stellen.

Bald gab es einen zwielichtigen Schwarzmarkt. Allerlei übles Gesindel mischte giftige Substanzen unter die reinen Blüten der Pflanze, um den Ertrag zu strecken. Nun war es wirklich gefährlich, von der Pflanze zu probieren, besonders für die Kinder des Königreiches, die neugierig wie alle Jungspunde, den Genuss des Verbotenen erleben wollten. Ihnen verkaufte das Gesindel nicht nur die verderblich gepanschten Blütenextrakte der Pflanze sondern weit schädlichere und gefährlichere Substanzen aus den Hexenküchen der Unterwelt.

Obwohl die Blüten der Pflanze noch nie jemanden getötet hatten, das gar nicht vermochten, kam es doch immer wieder zu traurigen Zwischenfällen, weil durch den florierenden Schwarzmarkt auch unheilvolles Gebräu und Pillen in Umlauf kamen und Menschen starben.

Manche Untertanen wollten sich nicht verbieten lassen, was sie seit vielen Generationen in Maßen und als kleine Freude genossen hatten, sie beschlossen daher, die magische Pflanze selbst anzubauen. Aber die Soldaten durchkämmten im Auftrag des Königs Häuser und Wohnungen, konfiszierten alle Gewächse und die unbescholtenen, braven Handwerker und Arbeiter, Künstler und Studenten des Landes mussten dafür ins Gefängnis. Es war eine sehr traurige Zeit und niemand wagte, gegen diese Ungerechtigkeiten aufzubegehren.

Eines Tages konnte die Pflanze es nicht mehr ertragen, wie sie zu Unrecht verteufelt wurde und erschien dem König im Traum, erzählte ihm, was er in seiner Verblendung nicht erkannt hatte. ….

von den unerschöpflichen und größtenteils noch unerschlossenen Möglichkeiten in der Herstellung von günstigen Verbrauchsgütern aus ihrem Rohstoff, der schnell nachwächst,

von ihren Erfolgen bei der Heilung und Linderung bei vielen Beschwerden und Schmerzen,

von ihrer Harmlosigkeit im Vergleich zu anderen berauschenden Substanzen, wie Alkohol und Nikotin, alles Substanzen die töten können, was die magische Pflanze nicht vermag, und die trotzdem überall erhältlich sind,

von den Kindern und Jugendlichen, deren Wohl viel mehr gefährdet ist, solange es einen unkontrollierbaren Schwarzmarkt gibt, wo die reinen Bestandteile der Pflanze mit giftigen Mitteln gestreckt werden und wo sie mit kriminellem Volk in Berührung kommen, das ihnen Drogen aus der Chemie Giftküche aufschwatzt,

von dem Heer unbescholtener Bürger, die durch die Willkür des Königs zu Verbrechern gestempelt werden,

von überfüllten Gefängnissen, dem Personalmangel bei den Soldaten, die viel Zeit mit der Überwachung aller Verbote rund um die Pflanze verbringen,

von ihren lukrativen Möglichkeiten als legale Steuerquelle für das Königreich.

An dieser Stelle erwachte der König aus seinem Traum und dachte belustigt…was habe ich da für wirres Zeug geträumt. Wenn die Pflanze all dies könnte, wenn von all dem nur ein Quentchen wahr wäre, dann müsste ich ja der größte Dummkopf des Reiches sein, Cannabis zu verbieten.

Und wenn sie nicht gestorben sind dann leben sie noch heute …ohne die Gaben, die ihnen die magische Pflanze Cannabis schenken könnte.

Märchen 3

Seelen Schokolade, Tierschutz

Auch Powerfrauen weinen manchmal…

 

Ingrid Newkirk war und ist seit jeher eine meiner grössten  Heldinnen, die Powerfrau, die zu Beginn der 80er Jahre mit gewagten Kampagnen für ihre Organisation PETA alle Tabus brach und Forderungen für Tiere stellte, die zu dieser Zeit  vielen lächerlich erschienen.

Sie hatte viel Gegenwind auszuhalten, viele Schmutzkampagnen und interne Kämpfe auszustehen. Sie arbeitete unermüdlich und kämpft bis heute jeden Tag darum, ihren Traum von einer Welt, in der die Rechte der Tiere gewahrt werden, Wirklichkeit werden zu lassen.

Hätte ich damals bereits gewusst, was ich heute weiß , ich hätte sie noch viel mehr bewundert.

Der Gesetzgeber hat kein Herz für Tiere, stellt selbst an die kleinste Organisation , eigentlich an jede offizielle Tierschutzaktivität Anforderungen, die ans Lächerliche grenzen. Bis ein Verein ein Verein sein darf, ein Konto führen, Spendenquittungen erstellen und tätig werden kann vergehen viele Monate. Bis ein Gnadenhof die Dokumente zusammen hat, dass er Tiere beherbergen darf, sind diese oft bereits an Altersschwäche verstorben.

Papierkram, Formulare, Amtsgänge,  Kosten…Vorschriften über den Transport von geretteten Tieren, Vorschriften, wer, wie und ob man Tiere vermitteln darf. Die Liste ist schier unendlich. Der Gesetzgeber interessiert sich wenig für Tiere dafür um so mehr für Tierschützer.

Helfen möchten viele. Eigentlich. Letztlich bleibt immer nur eine handvoll Aktiver übrig. Alle anderen wissen dafür genau, wie es geht, was man besser anders oder schneller machen sollte und was gar nicht gut war und sie werden das bei jeder Gelegenheit einbringen.

Eine der wichtigsten Aufgaben der Powerfrauen im Tierschutz, sei es für ein Tierheim, einen Verein, eine Arbeitsgruppe oder Aktion ist es daher, die Zahl der wirklich Aktiven und Interessierten konstant ansteigen zu lassen, immer neue, engagierte und motivierte Leute ins Boot zu holen.

Sie selbst müssen dabei jederzeit verfügbar und einsatzbereit  sein und vor allem flexibel, denn anders als in einer Firma gibt es keine Verlässlichkeit, ist nie irgend jemand dazu verpflichtet etwas zu tun, geht es nicht um Finanzen oder Projekte sondern um Lebewesen, die hungern, leiden und auf Hilfe angewiesen sind.

Es gibt keinerlei staatliche Unterstützung, keine verlässlichen Geldquellen und die einzige Konstante auf dem Bankkonto ist der eiserne Wille der Powerfrauen.

Ihre eigenen Befindlichkeiten, ihr Privatleben stellen sie stets hinten an, immer die ersten an der Front, wenn die tägliche Arbeit immer neue Brennpunkte hervorbringt und eine Lösung gefunden werden muss.

Sie haben schlaflose Nächte, wenn die Mittel wieder einmal knapp sind und der Bedarf riesig, wenn daher  Entscheidungen über Leben und Tod getroffen werden müssen und wenn die Erfolge teilweise bescheiden ausfallen, gemessen an der unendlich großen Zahl von leidenden  Tieren.

Sie müssen die Kraftquelle sein, die zusammenhält, organisiert, vernetzt, motiviert und beflügelt. Sie selbst müssen ohne Motivation auskommen. Ihre Arbeit ist selbstverständlich.

Sie sind immer für ihre Tiere da, die gefüttert werden wollen, medizinische Versorgung brauchen, Unterkunft, Schutz oder einfach nur eine Stimme.

Die Powerfrauen hinter einer Tierschutzorganisation müssen über unendliche Zeit verfügen. Ihr Tag muss mehr als 24 Stunden haben, denn meist arbeiten sie Vollzeit, um ihre ehrenamtliche Arbeit zu finanzieren.

Sie erledigen Arbeit, die kein Geld bringt sondern welches kostet und sie verwenden jede freie Minute, jeden Abend, jedes Wochenende dafür, fahren endlose Strecken, um Tiere zu retten, Kampagnen zu starten, Spenden zu sammeln und andere Menschen um Unterstützung zu bitten.

Diese Powerfrauen wissen, dass ihre Arbeit unendlich dringend benötigt wird. Sie sind mit Leid und Brutalität, mit Grausamkeit in unvorstellbarem Ausmass konfrontiert und weil sie wissen, dass sie helfen und lindern können, verstärken sie ihre Anstrengungen bis zur Erschöpfung.

Für Außenstehende sind diese Powerfrauen manchmal schwer zu begreifen. Sie haben wenig  Sinn für Small Talk, wollen sich nicht an Nebensächlichkeiten  aufhalten, haben alles Tierleid dieser Welt bereits gesehen und diese Erfahrung hat sie geprägt. Ihr Bild von den Menschen hat sich verändert.

Sie erkennen das allgegenwärtige Leiden der Tiere , wo immer es zu finden ist und sind ungeduldig mit all jenen, die davor die Augen verschließen.

Sie Befassen sich mit Themen und Aufgaben, von denen sie sich nie hätten träumen lassen, sie einmal ausfüllen zu müssen. Aber sie wissen, wenn sie es nicht tun, tut es kein anderer an ihrer Stelle.  Sie allein sind Stimme und Hoffnung der Tiere.

Ich durfte die letzten Monate viele dieser Powerfrauen kennen lernen.

Sie bauen und führen Tierheime, leiten Gnadenhöfe, retten Hühner, organisieren Kastrationsaktionen, versorgen Straßentiere, pflegen verletze Notfälle, kümmern sich um Tauben, halten Mahnwachen vor Schlachthöfen, gründen Organisationen oder Parteien, vernetzen Tierschützer in Europa, betreuen Tiertafeln, starten Kampagnen, klären auf oder vermitteln behinderte und kranke Tiere.

…Wenn diese Powerfrauen müde sind und auch ihre Kraft manchmal nachlässt,

…wenn für sie, die für alle anderen Halt und Anker sind, manchmal selbst kein Strohhalm mehr zur Verfügung steht,

…wenn selbst der dickste Panzer um das verletzliche Herz nicht zum Schutz ausreicht

..wenn wieder einmal Gegenwind aus den eigenen Reihen kommt und zusätzlich belastet

…dann weinen auch die stärksten Powerfrauen aber sie weinen heimlich. Im Tierschutz       bleibt keine Zeit für Tränen. Powerfrauen bleiben stark, für die Schwachen.

Liebe Powerfrauen, Ihr seid wunderbar, bitte gebt niemals auf  ❤

PS: Die wunderbare Ingrid Newkirk  gibt ihren Mitstreitern den Rat, sie sollen, wenn sie traurig sind, oder wütend, diese Gefühle nehmen und etwas daraus daraus machen. Diese Gefühle in Energie umkehren,  für die Tiere, um weiter zu machen.

 

9c6226b0.jpg

 

 

 

Katze, Seelen Schokolade, Syrien, Tierschutz

Dias kommt bald nach Hause …<3

Da so viele Leser dieses Blogs geteilt, mitgefiebert und beigetragen haben, die Geschichte von Dias in ganz Europa zu verbreiten, möchte ich gerne die neueste Entwicklung hier erzählen.

Dias hat seine Familie endlich gefunden!!!

Die Nachricht , dass er überlebt hat, und verzweifelt nach seiner Familie gesucht wird, hat auf die vielen , vielen Umwegen Dias Besitzer in Norwegen erreicht.

Anhand von Bildern und der Reisedaten konnten seine Lieblingsmenschen eindeutig beweisen  : „Dias gehört zu uns !“ Sein richtiger Name ist übrigens „Kunkush“ und er reagiert  deutlich darauf , wenn man ihn so anspricht ❤ .

Gerade wird seine Wiedervereinigung koordiniert, seine Pflegefamilie, alle Helfer und Unterstützer arbeiten gemeinsam daran, dass er bald die letzte große Reise Etappe zum Happy End in Norwegen antreten darf.

Es wird wenig Zeugen bei diesem Wiedersehen geben. Verständlicherweise wünscht sich die Familie für diese, sicher sehr emotionale Begegnung , Privatsphäre. Aber sie haben versprochen, Bilder zu senden, die ich dann gern veröffentlichen werde  ❤

Dias darf also tatsächlich bald nach Hause und seine Geschichte ist wieder einmal der Beweis dafür,  was für unglaublich schöne Dinge Realität werden können, wenn Mitgefühl, Entschlossenheit und Liebe zusammen agieren.  1000 Dank an alle, die mitgeholfen haben, dieses kleine Wunder durch Teilen, Veröffentlichen, Übersetzen  und Weiterreichen zu ermöglichen.

Hier ist seine  Geschichte   …Klick….

und hier, auf Dias , bzw Kunkushs eigener Facebook Seite,  kann man nachlesen, was gerade Spannendes passiert

Reunite Dias 1
So wurde Dias auf Lesbos aufgefunden, nachdem er seine Familie bei der Ankunft verloren hatte und hilflos herumirrte.
Katze, Seelen Schokolade, Tierschutz

Bitte helft mir, meine Familie wiederzufinden-Please help me find my family again! هل تستطيع ان تساعدني بان اجد عائلتي

 

Please scroll down for  English and Arabic version and Flyer  …

Wie ich wirklich heiße, weiß ich leider nicht. Jetzt nennt man mich „Dias“.

Irgendwann Anfang November 2015 bin ich mit meiner Familie von Mosul, Irak, vor den Truppen des IS geflohen und auf einem Schlauchboot an der Nordküste von Lesbos , in der Nähe von Skala Sykamenia  angekommen.

Alles war so fremd. Ich war nass und hatte schreckliche Angst, und mir war kalt. Deshalb bin ich schnell weggelaufen, sobald ich sicheren Boden unter den Pfoten hatte und versteckte mich.

Man hat mir erzählt, dass meine Familie mich  verzweifelt suchte und sich weigerte, ohne mich weiterzuziehen.  Aber bis  ich wieder zurück fand, waren sie bereits weg. Sie mussten ins Flüchtlingscamp und durften nicht länger auf mich warten.

Jetzt war ich zum ersten Mal im Leben ganz auf mich alleine gestellt und hungerte viele Tage, denn ich habe nie gelernt, wie man jagt. In Skala Sykamenia, einem kleinen Fischerdorf, fand ich schließlich freundliche Menschen, die mich fütterten. Sie gaben mir den Namen „Dias“.

Mein einst schimmernd weißes Fell war voller Sand und völlig verfilzt. Ich muss ziemlich armselig ausgesehen haben, denn als die anderen Katzen mich nicht fressen ließen, brachte man mir das Futter an einen extra Platz, damit ich auch eine Chance bekam, satt zu werden. Selbst dann war ich noch so aufgeregt und verängstigt, dass es eine Weile dauerte , bis ich wagte, etwas zu essen.

Reunite Dias 2

Ich hatte Glück im Unglück. Liebe Menschen kümmerten sich um mich, brachten mich zum Tierarzt und  als sie erfuhren, dass ich wohl die so intensiv gesuchte  Katze von dem Boot bin, beschlossen sie, mir zu helfen.

Erst einmal durfte ich im „Sun House“  auf Lesbos wieder zu Kräften kommen und meine Ausreise wurde vorbereitet. Dann suchten sie eine Pflegemutter für mich.

Jetzt bin ich bereits in einem sehr lieben Zuhause in Deutschland. Es geht mir gut und falls ich meine Familie nie mehr finden sollte , dann darf ich dort bleiben.

Dias erholt sich

Aber ich vermisse meine Lieblingsmenschen und weiß genau, dass sie mich auch schrecklich vermissen. Sie haben extra für meinen Platz im Boot bezahlt, haben so viel auf sich genommen, mich nicht zurückzulassen.  Sie müssen mich sehr geliebt haben und machen sich jetzt bestimmt Sorgen.

Ich wünschte, ich könnte sie wissen lassen, dass es mir gut geht, dass sich jemand liebevoll um mich kümmert und dass ich wieder zu ihnen reisen dürfte. Aber leider weiß niemand, wo sie sind. Irgendwo in Europa warten sie auf mich und wir suchen bereits auf Facebook und Twitter nach ihnen , bisher ohne Erfolg.

Bitte, bitte  helft mir, meine Familie wieder zu finden ! Erzählt meine Geschichte möglichst vielen Menschen und teilt sie da, wo Flüchtlinge lesen.

Ich habe eine eigene Seite auf Facebook bekommen, wo  ihr auch all die wunderbaren Menschen sehen könnt, die mir auf meiner Reise geholfen haben und mein neues Zuhause.  Hier geht es zu meiner Seite… und hier gibt es ebenfalls Info

Ihr könnt auf diesem Blog jederzeit eine Nachricht hinterlassen oder schreibt eine Mail an Frieden für Pfoten,  info@friedenfuerpfoten.org  , dort hat man bereits andere Katzen von Flüchtlingen wieder mit ihren Lieblingsmenschen vereint, vielleicht habe ich ja auch Glück. …

Frieden…nicht nur für Pfoten,

euer Dias

PS: Vielleicht möchtet ihr auch diesen Flyer nutzen …Flyer

Unfortunately I don’t know my real name. People call me Dias now.

Sometime in early November 2015 I fled with my family from the IS troops in Mosul, Iraq, and traveled by inflatable boat to the northern coast of Lesvos, where we arrived near Skala Sykamenia.

Everything was strange to me. I was wet, terribly afraid and cold. That is why I ran and ran until I had solid ground under my paws, and then I hid. People said my family were desperately looking for me, and refused to leave without me. But by the time I found my way back they had gone. They had to stay in a refugee camp and couldn’t wait for me any longer.

Now for the first time in my life I was on my own and I went hungry for many days because I didn’t know how to hunt. In Skala Sykamenia, a little fishing village, I finally found some kind people who fed me. They gave me the name Dias.Reunite Dias 1

My formerly shiny white fur was matted and full of sand. I must have looked pretty wretched because when the other cats wouldn’t let me eat the people gave me food in a separate place so I would have a chance to eat my fill. Even then I was so nervous and afraid that it took a while before I dared to eat anything.

But I was lucky. Kind people looked after me and took me to the vet, and when they found out that I was the cat from the boat that everyone was looking for they decided to help me. First I was allowed to recover at “Sun House” on Lesvos and people prepared for me to travel. Then they looked for a foster mother for me. Now I am in a lovely foster home in Germany. I am doing well and if I cannot find my family anymore I can stay here.

But I miss my favorite people and I am sure they miss me terribly too. They paid for a spot for me on the boat and went to so much trouble not to leave me behind. They must have loved me very much and are certainly worried about me now. I wish I could let them know that I am well, that kind people are taking care of me and that I can travel to reunite with them. But unfortunately nobody knows where they are now. Somewhere in Europe they are waiting for me and we have been looking for them via Facebook and Twitter, without success thus far.

Dias erholt sich

Please help me to find my family! Tell my story to as many people as possible and share it in places where refugees might read it. I have my own Facebook page where you can see all the wonderful people who helped me along the way and in my new home. You can go to my page here… and here there is more information You can leave a message on this blog anytime or write an email to Frieden für Pfoten, info@friedenfuerpfoten.org , where they have already reunited other cats with their dear guardians who had to flee their homes.

Maybe I will be lucky too. … Peace…not just for paws, Yours, Dias PS: Maybe you would also like to use this flyer …Flyer

صديقنا الصغير الذي أسميناه ثياس، وهو الاسم اليوناني للالهة زيوس. وهذا القط من سلالة تركش ڤان (turkish van) وعمره ثلاث سنوات أتى مع عائلة من الموصل في العراق على متن قارب مطاطي وهرب منهم بعد وصولهم إلى الشاطئ، بحثت عنه العائلة بمساعدة متطوعين لعدة ساعات ولكن لم يحالفهم الحظ في إيجاده. وكان أمراً في غاية الصعوبة بالنسبة لهم أن يذهبوا إلى المخيم دونه. وظهر ثانية بعد نحو أسبوع في مدينةقرية الصيادين التي تدعى سكالا سيكمانينيا، وكان شعره الابيض النقي ممتلئاً بالرمل ومتسخاً، ولم تكن القطط المحلية ودودة معه ولم تتقبل وجوده بينها وقامت بالاعتداء عليه كلما حاول إيجاد ما يأكله. لاحظ الناس المتعاطفون صراعه وبدؤوا يحاولون أخذه إلى أماكن آمنة ليتمكن من تناول الطعام بعيداً عن بقية القطط، وهكذا تمكن من تناول وجباته اليومية. تكلمت مع آش لين عنه ووجدنا أننا لو فقدنا قطاً من عائلتنا خلال رحلة لكنا أملنا بإيجاده في الطرف الآخر. فعائلته قامت باصطحابه كل هذه المسافة ويبدو أنهم اضطروا لدفع مبالغ إضافية ليتمكنوا من إحضاره معهم على القارب. إن قصة هذا القط تذكرني بعض الشيء بقصة القطة الصغيرة المسافرة توني، قطة مونيكا آن بيكر ودينيس إم بينيديتو، وهي تأكيد آخر على أن هناك هدف من وجود هذا القط في هذا الطريق. من السهل عند رؤيته معرفة أنه يبحث عن أحد ما، ولذلك كان إيجاد عائلته أمر ضروري لمساعدته، ولذلك قررنا محاولة لم شمله بعائلته، برغم أننا لا نعرف اسم أي أحد منهم وليس لدينا صور لهم ولكن على الأقل أخبرنا شهود عيان كيف وصل إلى هذه الجزيرة في بداية شهر نوفمبر / تشرين الثاني. لقد مضى عليه أكثر من شهر بقليل منذ وصل إلى هنا فلا بد أن تكون عائلته في مكان ما في الطريق من هنا إلى أوربا. وبفضل ادوارد سانت جورج تمكن الطبيب البيطري من فحص القط والاطمئنان على صحته وإعطائه اللقاح والرقاقة الالكترونية، وتلقي العلاج لما يعانيه من آلام في البطن أصيب بها على ما يبدو بسبب ما تعرض له من البقاء على الأرض الصخرية الباردة. وعندما يصبح القط قادراً صحياً على السفر ، سوف تتبناه عائلة في المانيا لمدة عام بينما تتمكن عائلته من البحث عنه في وسائل التواصل الاجتماعي أو الفيس بوك . كمايوجد متبني له في أثينا أيضاً إن اضطر الأمر لذلك خلال لشهر ديسمبر/ كانون الاول. وبعد ذلك سيذهب الى المانيا. وحاليا يقيم القط في المنزل العناية من اجل تغذيته والعناية به ليصبح قادراً على السفر إلى وجهته التالية . بطريقة ما، فإن رحلة هذا القط تمثل معاناة كل من يسعون للحصول على حياة أفضل. فنحن بحاجة بعضنا البعض، لو لم يلاحظ الناس معاناته وقاموا باحتضانه ومساعدته لكان الآن يصارع للحصول على الطعام ويصارع للبقاء على قيد الحياة، وبتقديم المأوى والطعام له، أصبح الآن قادراًعلى الجلوس قرب المدفأة والشفاء من كل ما مر به من معاناة، فهو ينام كثيراً وعندما يستيقظ يصبح كثير الكلام، لقد لفت هذا القط الانتباه ولم يمض دون أن يعرف بأمره أحد، ولن ينسى أو يهمل. وكما تقول كلمات ريكي يانسي: „حتى أصغر فرد، والأضعف والأقل اعتباراً يهمنا.“ يمكننا أن نحدث تغييراً بأن نتواجد في الوقت المناسب.

Katze, Seelen Schokolade, Tierschutz

Weihnachts Happy Endings to go <3

DEZEMBER 2015

Ach ja, Weihnachten. Ehrlich gesagt, gehört es nicht unbedingt zu meinen allerliebsten Festen im Jahr.

Zu viel Stress,  viel zu hektisch, zu viele Erwartungen, zu viele Enttäuschungen sind oft damit  verbunden.

Armut, Elend, Streit und Einsamkeit gibt es ja leider das ganze Jahr hindurch,  reichlich und überall, wenn man aufmerksam hinsieht. Aber aus einem unerfindlichen Grund meint jeder, an Weihnachten müsste dies anders sein. Für 48 Stunden MUSS heile Welt sein, koste es, was es wolle. Jeder  legt sich mächtig ins Zeug und ist dann oft enttäuscht, wenn unter dem Weihnachtsbaum eher eine Tim Burton Inszenierung herauskommt anstatt des erhofften Disney Feelings.

Während ich diese Zeilen schreibe, habe ich jedoch Disney Feeling pur, werfe ich immer wieder einen Blick auf den Nachrichten Feed bei Facebook und bin sehr, sehr zufrieden mit dem Weihnachten 2015.

Für mich wird es das Weihnachten der großen und kleinen Happy Endings sein. Manche der Geschichten, die ich hier erzählt habe, entwickelten eine Eigendynamik. Sie erreichten die Herzen einiger wunderbarer Menschen, setzten eine Kette von Aktivitäten in Gang,  die bis heute anhält. Help for Refugees with Pets, Mimi Project, Frieden für Pfoten, alles Projekte, die Tierleben retten, Menschen glücklich machen und sogar zusätzlich der Völkerverständigung dienen. Das finde ich ziemlich cool 🙂 .

Die Facebook Gruppe Help for Refugees with Pets hat mittlerweile mehr als 2000 Mitglieder und ist vernetzt von Syrien bis Schweden. Das geheime Mimi Project hat nicht nur Mimi wieder mit ihrer Besitzerin zusammen gebracht sondern bis heute zwei Dutzend anderen verlorenen syrischen Katzen  ein neues Zuhause ermöglicht und unzählige satt gemacht. Jede von ihnen ist mir ans Herz gewachsen und ihr neues Zuhause ist so wunderbar und liebevoll, wie ihr Leben noch vor kurzer Zeit grauenhaft und chancenlos war.12235639_10205273285173887_1807573919_o

Was einst nur Träumerei in nächtlichen Chat Gesprächen war, ist seit gestern Realität. Frieden für Pfoten, unser Verein, der die Not der Tiere in Krisengebieten lindern möchte, wurde gestern offiziell in Berlin gegründet.

Seit ich denken kann, hatte ich mir gewünscht, Presse- und Öffentlichkeitsarbeit für Tierschutz Projekte zu betreuen. Die Erfüllung dieses Traums ist für mich ein weiteres, kleines Weihnachtswunder.   (Weil ich es kann, die Geschichte von Frieden für Pfoten )

Aber das beste  aller Weihnachtswunder liegt gerade auf meinem Schoß und blinzelt mich schläfrig an.

LUNA

Als im August die schrecklich heißen Tage waren, das Thermometer die 40 Grad Marke überschritt, wurde meine Katze Luna über Nacht schwer krank. Sie verweigerte Nahrung, nahm auch kein Wasser mehr an  und lag nur noch matt im Schatten der alten Linde, ihrem Lieblingsplatz .

Hilflos musste ich zusehen, wie sie innerhalb kürzester Zeit von einem quicklebendigen Muskelpaket zu einem schwachen Häuflein Elend mutierte. Kein Tierarzt, keine Tierklinik konnten feststellen, was genau ihr fehlte . Wir probierten die verschiedensten Behandlungsansätze, leider ohne Erfolg. Als ich ihr die Quälerei der Flüssigkeits -Infusionen nicht mehr zumuten wollte, machte ich mich bereit, sie beim Sterben zu begleiten.

DER ABSCHIED

Unsere letzte laue Sommernacht verbrachten wir im Freien, ich legte mich zu ihr unter die Linde und  erzählte ihr all unsere Geschichten noch einmal.

Wie sie vor 11 Jahren durch einen glücklichen Zufall zu mir gekommen ist,  ein unterernährtes Mülltonnenkätzchen aus Spanien, verwurmt, verstört und vom ersten Moment an, die Katzendiva meines Lebens, wie sie von Anfang an nur einen Platz unter meiner Bettdecke als angemessenes Schlafquartier akzeptiert hat und weder geschlossene Türen noch Telefongespräche in ihrer Gegenwart tolerierte , wie sie Dank ihrer Neugierde einen Tag versehentlich im Kleiderschrank eingeschlossen verbracht hat und dort so ziemlich alles zerfetzte, was ihr vor die Krallen kam und viele andere Geschichten, die sie gerne hörte. Unser gesamtes, gemeinsames Leben ❤

DSC00128

Wenn ich weinte, dann  nur heimlich, denn sie sollte meinen Kummer nicht bemerken. Luna nahm immer jede Stimmung von mir auf und auch wenn sie bereits weit weg gedämmert schien, wollte ich das in diesem Fall unbedingt vermeiden.

Als es hell wurde, rief ich meine Tochter an und informierte sie über meinen Entschluss, denn ganz eigentlich war Luna ihre Katze, dann bat ich die befreundete Tierärztin nach dem Frühstück bei uns vorbei zu kommen, damit wir Luna erlösen. Sie sollte friedlich an ihrem Lieblingsplatz in meinen Armen sterben,

Als das Auto die Auffahrt hochfuhr, spitzte Luna die Öhrchen. Ich nahm sie auf den Arm, wollte sie der Tierärztin übergeben. Luna miaute kläglich, sprang zu Boden …und verschwand unter einer dichten Hecke. Als ich sie wieder eingesammelt hatte, wurde sie noch einmal gründlich in Augenschein genommen und die Tierärztin meinte . „Lass ihr noch Zeit. Für mich ist sie noch nicht zum Sterben bereit. Sie macht nicht den Eindruck, als ob sie Schmerzen hat, wir stellen die Infusionen ein und riskieren, weiter abzuwarten“.

Der Wagen rollte wieder aus dem Hof ,  Luna sah mich ziemlich vorwurfsvoll an, so kam es mir jedenfalls vor, ….und wackelte auf unsicheren Beinen  an mir vorbei zum Wassernapf, begann zum ersten mal seit einer Woche freiwillig zu trinken. Das war der Moment, als sie anfing, selbst um ihr Leben zu kämpfen.

Was immer ihr fehlte, es hat sehr, sehr lange gedauert bis sie wieder ganz auf dem Damm war. Zeitweise habe ich nicht mehr so recht daran geglaubt, dass sie sich wieder erholen würde.  Rechtzeitig zum Weihnachtsfest ist jedoch auch diese Geschichte als Happy End zu verbuchen. Luna hat wieder ihr altes Kampfgewicht, ist zickiger denn je, wenn etwas nicht nach ihrer Nase geht…und ich bin einfach nur glücklich über die geschenkte Zeit.

Wie hätte ich die zerbrochenen Weihnachtskugeln vermisst, wenn sie dieses Jahr nicht unter dem Baum dabei gewesen wäre ❤

PS:  Mir ist gerade  eingefallen, dass ich noch ein tolles Weihnachtsgeschenk Geschenk für meine Tierärztin besorgen muss 🙂

12373420_1539067763073866_224498198746538460_n

Falls Ihr Weihnachtsfest noch eine Prise Disney Feeling gebrauchen könnte…Frieden für Pfoten ermöglicht rührende Happy Endings am laufenden Band, wir freuen uns über jede Form der Unterstützung.<3

 

 

 

 

 

 

 

 

 

Lifestyle, Seelen Schokolade, Tierschutz

Online- Dating mal ganz anders…

Als Mick durch einen Unfall viel zu jung und buchstäblich über Nacht aus meinem Leben gerissen wurde, beschloss ich, mich nie mehr auf eine so tiefe Bindung einlassen zu wollen. Was hätte nach ihm auch noch Besseres kommen sollen?

Niemand würde mich je wieder so zum Lachen bringen wie er das immer tat. Niemals wieder würde mir jemand mit einem einzigen Blick aus klugen, blauen Augen den Wind aus den Segeln nehmen, wenn ich gereizt nach einem langen Arbeitstag nach Hause kam und mir nicht der Sinn nach Streicheleinheiten war. Sein Charme bezauberte jeden und obwohl er sich dessen wohl bewusst war, konnte man ihm nie böse sein. Niemand konnte das.

Ich hatte alles weit weg verräumt, was mich an ihn erinnerte und fand es mehr als taktlos, wenn meine Freundinnen mir rieten, ihn baldmöglichst zu ersetzen und meinten, ich würde es übertreiben mit meiner Trauer. Was wussten die schon ?

Wer mich ein bisschen kennt, weiß jedoch, dass „niemals“ ein dehnbarer Begriff in meiner Gedankenwelt ist und es dauert dann gar nicht soo lange, bis mir eine innere Stimme einladend zuflüsterte: „Da draußen wartet jemand auf Dich, jemand, den Du vielleicht doch wieder in dein Herz schließen wirst… Du musst ihn nur finden.“

So begann ich an den Abenden, wenn alle im Haus schliefen, im Internet heimlich auf einschlägigen Portalen nach einem Paar blauer Augen zu suchen, die mich ansprachen. Seit Mick war ich verschossen in blaue Augen. Verschossen in die unnachahmliche Art und Weise, wie das Licht sich in ihnen spiegelt, und auch jede Stimmung. Genau das wollte ich wieder haben.

Nach vielen Abenden und gefühlten Tausend Bildern, von denen mich keines so richtig ansprach, wurde ich auf der Seite einer Spanischen Agentur schließlich fündig. Aufgeregt überflog ich den Begleittext zum Foto:  In jedem Punkt perfekte Übereinstimmung. Ich atmete tief durch, bat Mick innerlich um Vergebung und verfasste eine Mail, in der ich kurz schilderte, wie ich mir eine gemeinsame Zukunft vorstellen würde.

Online-Dating funktioniert

Bereits am nächsten Morgen war die äußerst sympathische  Antwort im Postfach. Dazu weitere Bilder, die meine letzten Zweifel an dieser Aktion zerstreuten. Sie waren alle verwackelt und das Umfeld, in dem sie aufgenommen waren, nicht gerade einladend. Ich fand sie trotzdem umwerfend, saß verzückt lächelnd vor dem Rechner und hatte nur einen Gedanken:  Jetzt, wo mein Entschluss fest stand, wollte ich Himmel und Hölle in Bewegung setzen, ihn so bald als irgend möglich da heraus zu holen

Mein Umfeld reagierte nicht ganz so begeistert auf diese Idee, wie ich erwartet hatte. Warum ausgerechnet einen Ausländer? Warum das Risiko einer unbekannten Herkunft und eventueller Krankheiten, die er einschleppen könnte, eingehen, wenn ich doch hier, vor der Haustüre, jederzeit unter zig Optionen auswählen könnte? Vielleicht handelte es sich ja um irgendeine versteckte Abzocke und ich in meiner Naivität wäre das ideale Opfer.

Nie vorher war mir aufgefallen, wieviel Halbwissen und Vorurteile in den Köpfen unterwegs sind, wenn es um das Thema Ausländer oder Ausland geht. Ich rollte innerlich mit den Augen, liess mich aber nicht irritieren, überwies die Vermittlungsgebühr und bereitete mich und das Haus auf den Tag der Ankunft vor.

Mein Kater kommt zu mir

Man hatte mir versichert, sobald sich ein Flugpate gefunden hätte, würde man den kleinen Kater zu mir auf die große Reise schicken. Tiere dürfen nicht ohne Begleitung im Flugzeug transportiert werden. Man braucht also jemanden, der sich bereit erklärt, für die Dauer der Reise eine sogenannte „Flugpatenschaft“ einzugehen. Jetzt blieb mir nur, abzuwarten, bis sich jemand fand, der auf diese Weise einem sicheren Todeskandidaten ein neues Leben in einem liebevollen Zuhause ermöglichen wollte.

Mein neuer Hausgenosse war als winziges Kitten halbtot in einer Mülltüte gefunden worden, von privaten Tierschützern versorgt, aufgepäppelt, und zur Vermittlung ins Netz gestellt.  Ich war nur zu gerne bereit, durch die Vermittlungsgebühr einen Teil der bisher angefallenen Kosten und den Transport zu übernehmen. In Spanien wollte ihn niemand haben, eine Vermittlung ins Ausland war seine einzige Chance und die sollte er erhalten.

Lilith Luna

Für den letzten und wichtigsten Teil der Rettung waren wir jedoch auf die Hilfe eines tierlieben Reisenden angewiesen, der durch seine Unterschrift am Counter bestätigte, dass mein kleiner Spanier im Frachtraum mitfliegen durfte.

Es vergingen bange Wochen. Ich erhielt zwar regelmäßig neue Bilder, lernte die Menschen dieser Organisation besser kennen und sehr schätzen,  aber nie klappte es mit der Zusammenführung. Die wenigen Flugpatenplätze sind heiß umkämpft, immer nahm ein dringenderer Notfall den erhofften Platz ein. Ich war bereits fast soweit,  eben mal selbst kurz nach Alicante zu fliegen, nur um „meinen Merlin“ endlich dort abzuholen, als die erlösende Mail kam. Ein Flugpate hatte sich gemeldet.

Es gibt Augenblicke im Leben, die man nie vergisst. Für mich war einer dieser magischen Augenblicke, als mir in der Ankunftshalle des Münchner Flughafens eine völig fremde Frau von ihrem Gepäckwagen eine Box reichte und lächelnd sagte: „Hier ist Ihr Blind Date, ich wünsche von Herzen alles Gute für den Kleinen, er hat es verdient .“ Es war der Beginn einer grossen Liebe 😉

Luni Karma 2

Merlin ist in jeder Hinsicht ein Jackpot und regierte  sein neues Reich vom ersten Tag an mit Charme und Dickköpfigkeit.   Nur an der Sprachbarriere müssen wir noch arbeiten. Manche Worte, wie  „Nein“ oder „Runter vom Tisch“  will er einfach nicht lernen 🙂 Wenn ich an den Abenden versuche, auf Facebook Flugpaten für die neuesten Notfälle zu gewinnen, blinzelt er mir mit seinen wunderschönen blauen Augen schläfrig zu und motiviert mich, weiter so viele Menschen für diese wunderbare Idee zu begeistern, wie irgend möglich.  Teilen wäre also in diesem Fall besonders nett ❤

(..und Pssst……..die Geschichte hat sich flüssiger mit nur einer Katze erzählen lassen….aber ich habe  damals BEIDE Kätzchen vom Bild adoptiert  🙂

DSC06098, Lilith Schläfchen

Bei SCARS in Griechenland warten so viele liebenswerte Katzen auf ihr erstes „Blinddate“. Bitte schreibt mir, wenn ihr euch für eine interessiert, eine Adoption ist ganz einfach ❤

<Album der Katzen bei SCARS die auf ein Zuhause warten

SCARS Deutschland auf Facebook

butterfly3
Butterfly

penny

scarlet

iovana
Iovana
nephele
Nephele
harriet
Schätzchen Harriet